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Handwerk

„Die Zirbe ist Wohlbefinden aus der Natur.“

Die große Liebe seines Großvaters führte Josef Wallners Familie nach Flattach, der Vater brachte ihn zum Tischlerberuf.

Tischler Josef Wallner liebt Zirbenholz
Foto: Stefan Pfeiffer
Tischler Josef Wallner liebt Zirbenholz

Als im Jahr 1887 David Wallner der Liebe wegen aus dem Nachbarort nach Flattach im Mölltal zieht, war in dem kleinen Ort am Fuße des Mölltaler Gletschers noch vieles anders. Damals lebte man hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft sowie vom Kupferabbau. Der Tourismus spielte damals im Mölltal noch keine Rolle. Aber Möbel wurden immer schon gebraucht, und die Handwerkskunst eines Tischlers war sehr gefragt.

Das Holz stammte aus den umliegenden Wäldern. Die Arbeit in den steilen Bergflanken war gefährlich. Es wurde nicht nur entnommen, sondern auch immer wieder neu gepflanzt. Schon damals wusste man um die Wichtigkeit der vorausschauenden Forstwirtschaft. Der Wald war nicht nur Rohstoffquelle, sondern schützte die Bauernhöfe im Tal vor Lawinen und Muren.

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Verarbeitung von Zirbenholz. Fotos: Stefan Pfeiffer

Mehr als ein Jahrhundert

Rund 100 Jahre später, im Jahr 1990, übernimmt Josef Wallner in vierter Generation die Tischlerei in Flattach von seinem Vater. Mit dem Tourismus ist ein neues wirtschaftliches Standbein entstanden, das Leben ist moderner und schnelllebiger geworden. In den Bergwäldern stehen heute jene Bäume, die einst vom Ur-Großvater gepflanzt wurden und erinnern an die Verbundenheit zur Heimat und zum Werkstoff Holz.

Servus Mondpost

Josef Wallner hat nie darüber nachgedacht, ob er die Tischlerei eines Tages übernehmen will. Der Weg war vorgegeben, er hat die Meisterprüfung abgelegt und sich – wie er sagt – „ganz gut in dem Beruf eingelebt“. Eine maßlose Untertreibung, hört man ihm zu und sieht, mit welch Begeisterung er in seiner Arbeit aufgeht.

Die Leidenschaft liegt in der Lebendigkeit des Materials. Es hat seine Tücken, seine speziellen Eigenschaften. Da kann man nicht stur nach Schema arbeiten.

Handwerkskunst – so wie mans gelernt hat

In der Werkstatt in Flattach werden Möbel nach Maß hergestellt. Von der Küche, über das Wohnzimmer bis um Badezimmer berät Tischler Josef Wallner seine Kunden höchst persönlich. Aber auch kleine Gegenstände, wie etwa die Brotdose aus reinem Zirbenholz begeistern Josef Wallner nach wie vor.

"Die Brotdose ist nach den handwerklichen Grundsätzen mit einer klassischen Schwalbenschwanzverbindung gebaut – so wie man’s gelernt hat."

Das Holz ist unbehandelt, auf Schnörkle und unnötige Details wird bewusst verzichtet. Dazu kommen die außergewöhnlichen Eigenschaften des Zirbenholzes, das antibakteriell wirkt und Pilzwachstum hemmt. Das Brot in der Dose schimmelt nicht und bleibt wesentlich länger haltbar als in herkömmlichen Aufbewahrungskisten. Abgesehen davon verströmt das Zirbenholz einen angenehm harzigen Duft, der sogar den Herzschlag verlangsamen soll.

Brotbox aus Zirbe (Bild: Markus Gradwohl)
Foto: Markus Gradwohl
Zirbenbrotdose für länger frisches Brot.

Ein Stück Natur – lebendig und zeitlos

Wie gut das Holz riecht und welch sofortige Wirkung es auf uns hat merkt, wer die Nase in Anjas Laden steckt. Das kleine Geschäft gehört zur Werkstatt und wird von Josefs Frau Anja liebevoll betreut. Im Inneren findet man unzählige Gegenstände aus Holz, die meisten in reiner Handarbeit gefertigt, von Krippenfiguren über Dekogegenstände bis hin zur Brotdose. In der Luft liegt ein Duft von Geborgenheit, von zu Hause, von Wärme.

Das kann nur Vollholz“, ist Josef Wallner überzeugt. „Es ist ein lebendiger Stoff, ein Stück Natur.“ Immer mehr Kunden würden die Wertigkeit des Rohstoffes und die ehrliche Handarbeit schätzen. Die Möbel reisen nicht um die halbe Welt, sind zeitlos und haben Bestand.

Die Zirbe. Fotos: Mauritius Images

Heimisch und nachhaltig

DerNachhaltigkeitsgedanke müsse auch Sinn machen, ist Josef Wallner überzeugt. Wer mit und von der Natur lebe, der sehe die Veränderungen, die sich nicht zuletzt durch den Klimawandel anbahnen würden. Mehr denn je sei es notwendig, so wie es der Ur-Großvater schon vorgelebt hat, den Wald zu pflegen. Wie richtig diese Einstellung ist, zeigte sich im November 2019, als große Regen- und Schneemenge zu massiven Problemen in Kärnten und Osttirol führen. Dort, wo der Wald schwach war, gingen Lawinen und Muren auf darunterliegende Straßen und Siedlungen ab. Nur ein gesunder, starker Wald kann sich solchen Naturgewalten entgegenstellen. Josef Wallner ist sich gemeinsam mit vielen anderen seiner Verantwortung bewusst und setzt diese in seiner täglichen Arbeit konsequent um: „Wir schätzen unser heimisches Holz, das aus gesunden, gepflegten und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.“

Handgefertigte Brotdosen von Tischler Josef Wallner aus dem Mölltal finden Sie bei Servus am Marktplatz.

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