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Handwerk

In der Drechslerei Rohrmoser gibt das Holz die Maße vor

Michael und Alexander Rohrmoser halten das alte Drechsler-Handwerk hoch und am Leben. Und erfreuen mit Zirbenschüsseln, die Generationen überstehen.

Schüsseln aus Zirbenholz von der Drechslerei Rohrmoser (Bild: Servus am Marktplatz)
Foto: Servus am Marktplatz
Schüsseln aus Zirbenholz von der Drechslerei Rohrmoser

Einfach nur Drechsler werden, das war Michael Rohrmoser zu wenig. Er wollte das Handwerk lernen, wie es früher betrieben wurde. Die ursprünglichen Methoden hatten es ihm angetan und so machte er sich auf zu einem der letzten Drechsler im Zillertal. Im kleinen Ort Ginzling lernte er es dann. Mehr noch: Neben dem alten Wissen brachte ihm sein Lehrmeister auch die Leidenschaft für das Material Holz nahe. 1975 war es dann so weit: Michael Rohrmoser gründete seine eigene Drechslerei in Stumm.

Sein Sohn Michael war und ist von der gleichen Passion erfüllt und von der alten Drechslermethode ebenso angetan wie der Vater. Und so arbeiten sie heute Seite an Seite an der Drehbank.

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Wir schmieden unsere Eisen selbst, passen sie genau an das Holz und das zu entstehende Produkt an.
Michael Rohrmoser
Servus Mondpost

Außerdem, und das ist das Außergewöhnliche an dieser ursprünglichen Methode, werden die Schüsseln direkt aus dem Rohling gedrechselt. „Vom Rundholz geschnitten werden die Schalen halt so, wie sie werden“, denn Michael Rohrmoser richtet sich nach dem Holz und nicht nach vorgegebenen Maßen. Der Dank für das zugedrückte Auge beim Messen: Er kann aus einem Stück Holz drei Schüsseln drechseln, während andere nur eine schaffen. „Ich kenne niemanden, der das heute noch so macht“, sinniert Michael Rohrmoser.

Dadurch wird das Holz optimal verwertet. Da sich die Rohrmosers vor allem dem wertvollen und duftenden Zirbenholz verschrieben haben, ist das gut so. Diese ressourcenschonende Verwertung des Holzes ist Michael Rohrmoser wichtig. Sein Zirbenholz kommt ausschließlich aus der Region. „Von der Werkstatt aus kann ich meinen Zirben beim Wachsen zusehen.“

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Diese Brotdose ist ein ganz besonderer Hingucker. Sie besteht aus Zirben- und Nussholz und hat einen wunderschönen Griff.

Zirbenbrotdosen und Zirbenschüsseln von der Drechslerei Rohrmoser finden Sie bei Servus am Marktplatz.

Tradition trifft Moderne

Die traditionelle Zirbenschüssel gibt es im Zillertal und im Alpenraum generell schon seit hunderten von Jahren. Immer schon wurde sie für das Anrühren von Teig für Brot, Knödel oder Krapfen verwendet. Oder sie diente zur Aufbewahrung von Keksen, Nüssen oder Brot. Durch die antibakterielle Wirkung des Zirbenholzes verlängert sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Außerdem hält eine solche Schüssel praktisch ewig. Sie wurde traditionell von einer Generation an die nächste weitergegeben und mit dem Alter immer schöner.

Inzwischen hat die Firma Rohrmoser ihre Produktpalette enorm erweitert und bietet heute ein breites Sortiment an Haushalts- und Gebrauchsgegenständen in traditionellen sowie modernen Formen an. Eines hat sich aber nie verändert: Das Holz stammt zu 100 Prozent aus der Region.

Mit Qualität zum Erfolg

Michael Rohrmoser ist überzeugt, den Beruf des Drechslers kann man so ausüben, dass es zum Überleben reicht. „Wir haben hier für uns eine Nische gefunden, die wir mit hoher Qualität besetzen.“ Und langweilig werde es nie, denn das Handwerk lasse viel Spielraum für Kreativität und Geschicklichkeit offen.

Auch Sohn Alexander war schon früh von der Begeisterung zum Drechseln erfüllt. Die Ausbildung zum Drechslermeister hat er vor Jahren abgelegt und voll Elan arbeitet er nunmehr seit 24 Jahren im Familienbetrieb mit. Mutter Marlies kümmert sich um die Buchhaltung, den Verkauf und die Zirbenkissen, die sie mit duftenden Spänen füllt.

Drechslerei Rohrmoser, Familie Rohrmoser, Zirbenholzschüsseln
Foto: Servus am Marktplatz
Familie Rohrmoser und ihre Zirbenprodukte aus dem Zillertal.

Voll Staub und Späne, aber glücklich

Alexander Rohrmoser wird aller Voraussicht nach die Firma übernehmen und weiterführen. Es macht ihm genauso wenig aus wie dem Vater, durchgehend voller Staub und Sägespäne zu sein. Ganz im Gegenteil: Wenn beide abends den Blick durch die Werkstatt schweifen lassen und das Tageswerk sichtbar ist, genießen sie ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück, ehe sie das Licht abdrehen und die Türe schließen - bis zum nächsten Morgen, der wieder mit neuen Herausforderungen wartet.

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