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Handwerk

Diese Menschen haben ihre Idee in die Tat umgesetzt

Ideen hat jeder einmal, aber manche lassen ihre Visionen auch Wirklichkeit werden. Sei es ein Babynest aus Zirbe für den guten Schlaf, süße Zuckerl wie anno dazumal oder ein Fahrrad aus Holz. Diese Österreicher haben den Schritt gewagt und leben ihre Idee.

My Esel, das Holzfahrrad aus Österreich (Bild: My Esel)
Foto: My Esel
My Esel, das Holzfahrrad aus Österreich

Christoph Fraundorfer: Fahrrad aus Holz

Foto: My Esel
Christoph Fraundorfer und Mitgründer Heinz Mayrhofer
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Wie kommt man auf die Idee ein Fahrrad aus Holz zu entwerfen? Aus der Not heraus. Christoph Fraundorfer ist mit seinen 1,95 Metern ein großer Mann und ein Vielfahrradfahrer. Jeden Tag radelte er während seines Architekturstudiums zur Uni. Und bekam aufgrund seiner großen Statur Rücken- und Knieprobleme, denn die Räder am Markt passten nicht für ihn. Und so tüftelte er an einem maßgeschneiderten Exemplar. Warum Holz das Material seiner Wahl war? „Holz ist ein Faserwerkstoff, ganz ähnlich wie Carbon, aber im Gegensatz dazu organisch gewachsen und nachhaltig. Holz federt und ist trotzdem steif. Mit der richtigen Verarbeitung ist es absolut alltagstauglich bei jedem Wetter. Kurz: Holz ist für einen Fahrradrahmen sehr gut geeignet“, sagt Christoph Fraundorfer.

Servus Mondpost

2017 gründete der Oberösterreicher My Esel und produziert nun Maß-Fahrräder aus Holz. Mit Orthopäden entwickelte er einen Algorithmus, der die perfekten Fahrradmaße für jeden errechnet. Da jedes Rad in Salzburg, Nieder- und Oberösterreich hergestellt wird, kann das kleine Unternehmen auch auf Kundenwünsche eingehen. Geht es um medizinische Fragen, wird sogar ein Arzt hinzugezogen. Für alle, die es gerne gemütlich haben, gibt es sogar E-Fahrräder von My Esel. Sie sind mit 19 Kilo sehr leicht und haben eine hohe Reichweite von 60 bis 100 Kilometern. Und das Beste: Man sieht es ihnen nicht an, dass sich im Rahmen ein Elektromotor versteckt.

Stephan und Nicole Pröll: Zirbenbettchen fürs Baby

Familie Pröll von Bennis Nest (Bild: Hanna Böck)
Foto: Hanna Böck
Familie Pröll von Bennis Nest

Manchmal sind es einfach Zufälle, die aus einer scheinbar verzwickten Situation eine erfolgreiche und nachhaltige Idee entstehend lassen. So wie beim Ehepaar Pröll. Als sie ihren Benni, ein Frühchen, mit nach Hause nehmen durften, fanden er - und sie - kaum ruhigen Schlaf. Ein guter Rat der Großmutter drehte das Ruder aber um 180 Grad: „Legt den Kleinen doch in eine Lade meiner Zirbenholzkommode.“ Und Benni schlief tief und fest. Die Familie Pröll wollte dieses Geschenk auch an andere Familien weitergeben und entwarf gemeinsam mit einem Schreiner aus dem niederösterreichischen Waldviertel Benni’s Nest: ein Bettchen aus Zirbenholz, speziell gestaltet, um Neugeborenen größtmögliche Geborgenheit zu garantieren.

Benedikt Handler, Carl Simbruner und Nikolaus Stieldorf: Zirbenraumlüfter

Die Zirb-Gründer Nikolaus Stieldorf, Benedikt Handler, Carl Simbruner (Bild: Zirb)
Foto: Zirb
Die Zirb-Gründer Nikolaus Stieldorf, Benedikt Handler, Carl Simbruner

Mit seinen ersten Berufen kam für Benedikt Handler auch immer mehr Zeit am Schreibtisch. Umso stärker wurde der Drang, so oft wie möglich nach draußen zu kommen. Und so erinnerte sich der Tiroler an eine Begegnung mit einer Biologin und ihre Erzählungen über die Wirkungsweise der Zirbe. Entspannend und beruhigend sollte der Duft des Holzes wirken. Und man schläft herrlich in einem Zirbenbett, wie ein Freund bestätigte. Der Innsbrucker baute seinen ersten Prototyp eines Zirben-Raumlüfters und liebte das Ergebnis. Carl und Nikolaus waren bald mit an Bord und sie entwickelten ihre Zirbs – Raumlüfter in verschiedenen Größen.

Der Zirb-Raumlüfter (Bild: Zirb)
Foto: Zirb
Der Zirb-Raumlüfter

Mit ihnen können sich auch Städter den Duft der Natur und bessere Luftqualität nach Hause holen. Für ihre Lüfter verwenden die drei Firmengründer nur langsam an der Luft getrocknetes Zirbenholz aus Tirol. Nur so duftet das Holz auch intensiv. Und diesen Duft braucht es, um das Gefühl des Draußen-seins ins Haus zu bringen.

Klemens Mairer und Florian Ragg: Zirbenschafsysteme

Klemens Mairer und Florian Ragg von Pinura (Bild: Von Bergenstamm)
Foto: Von Bergenstamm
Klemens Mairer und Florian Ragg von Pinura

Es war ein befreundeter Tischlermeister aus Osttirol, der bei Klemens Mairer den Wunsch aufkeimen ließ, bei den Menschen für besseren Schlaf zu sorgen. Schon während seines Studiums der Sportwissenschaft und der Betriebswirtschaft stand der gesunde Mensch bei ihm im Mittelpunkt. Ebenso bei seinem langjährigen Freund und Studienkollegen Florian Ragg. Und so musste Florian nicht lange überzeugt werden: Ab nun sollten sie zu Schlaf- und Zirbenexperten werden. Inspirieren ließen sie sich von der Tiroler Bergwelt, die Wälder vor ihrer Haustüre. Und es war klar, dass sie ausschließlich die Kraft der Natur und der Naturmaterialien wie Zirbe, Biobaumwolle, Leinen und Kautschuk nutzen wollten.

Gemeinsam mit Tischlern, Osteopathen und Physiotherapeuten begannen sie Zirbenbetten und Nackenkissen zu entwickeln. Florian Ragg: „Mein Schlaf ist mir heilig. Er ist meine wichtigste Regenerationsquelle und beeinflusst mein Wohlbefinden enorm. Meine Vision ist es, den Menschen dabei zu helfen, erholsamen Schlaf zu finden.“

Maria Scholz und Christian Mayer: Handgemachte Zuckerl

Maria Scholz und Christian Mayer (Bild: Die Zuckerlwerkstatt)
Foto: Die Zuckerlwerkstatt
Maria Scholz und Christian Mayer

Per Zufall entdeckten Maria Scholz und Christian Mayer – die damals noch als Juristin bzw. Sänger tätig waren – bei einer Reise in den hohen Norden das alte Handwerk des Zuckerlmachens für sich. „Wir waren fasziniert von der bunten, schweren Zuckermasse, vom köstlich süßen Geruch und von der Fertigungstechnik“, erinnert sich Christian Mayer daran, wie sie damals kleinen Kindern gleich in der Bonbonmanufaktur standen. Schnell war beiden klar, dass sie unter die Bonbonmacher gehen möchten. Sie hatten das Glück, das Handwerk von den letzten Meistern dieser quasi ausgestorbenen Tradition erlernen zu können.

Ganz wie in alten Zeiten wird in ihrer „Wiener Zuckerlwerkstatt“ gekocht, gemischt, gerührt, gezogen, geformt und geschnitten. Mit Techniken, die teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammen. Das Ergebnis sind süße Glücksmomente in Form von Motiv-, Seiden- und Walzenzuckerln.

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