Woran liegt es, dass manche Insektenstiche mehr anschwellen als andere? Servus hat Apotheker Alexander Ehrmann gefragt.

Illustration von Apotheker Alexander Ehrmann (Bild: Katharina Ralser)

Alexander Ehrmann schreibt regelmäßig für servus.com und teilt sein Expertenwissen rund um Naturapotheke und Naturheilkunde.

„Leidtragende sind vor allem Menschen, die empfindlich auf Insektengift reagieren“, erklärt der Apotheker. „Sie können unter sehr starken Reaktionen der Haut leiden – der Stich schwillt stärker an als sonst, juckt anhaltend und schwillt nur sehr langsam wieder ab. Diese Reaktionen können mit den Jahren sogar noch stärker ausfallen. Die Zahl der allergischen Reaktionen hat insgesamt in der Bevölkerung stark zugenommen. Das gilt nicht nur in Bezug auf Insektenstiche, sondern ist als generelles Phänomen zu beobachten.“

1. Nach kühleren Tagen steigt das Risiko

Ein ausschlaggebender Grund für heftige Reaktionen der Haut nach einem Stich ist das Wetter. „Gab es ein paar kältere Tage, an denen die Gelsen wenig geflogen sind und somit auch keine Nahrung aufnehmen konnten, erhöht sich die giftige Konzentration im Speichel der Gelsen“, erklärt Ehrmann.

Der Speichel, den die Gelsen dem Menschen bei einem Stich injizieren, bewirkt:

  1. ein Verflüssigen des Blutes
  2. Hemmen der Blutgerinnung und
  3. Gefäßerweiterung.

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2. Durch Aufkratzen gelangen Bakterien ins Blut

Es häufen sich die Fälle von Patienten mit schmerzhaften Insektenstichen, die nur langsam von selbst heilen und ärztlich behandelt werden müssen. „Wenn der Juckreiz zu stark wird, kratzen sich viele Patienten die Stiche auf“, so Alexander Ehrmann. „Das hat zur Folge, dass sich die Haut entzündet, da Bakterien ins Blut geraten. Dann ist eine Behandlung mit Antibiotika ratsam.“

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3. Insektizide im Speichel

Dass Gelsenstiche heutzutage stärker anschwellen und nicht immer komplikationslos verheilen, hat möglicherweise auch noch einen weiteren Grund. So vermuten einige Experten, dass im Speichel der Mücken oft Insektizide enthalten sind, gegen die die Tiere mittlerweile Resistenzen entwickelt haben. Diese Giftstoffe spritzen die Mücken dann zurück, was bei den Gestochenen wiederum zu heftigen allergischen Reaktionen führt. Umweltgifte in Mücken seien laut Ehrmann aber nur in verschwindend geringen Mengen vorhanden. Diese dürften im menschlichen Organismus keine echten Probleme verursachen.

Servus-Tipp: Gelsenschutz selbst herstellen.

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