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Ausflüge

6 Tipps für den Weißensee

Unverfälscht und größtenteils unverbaut: Am elfeinhalb Kilometer langen Weißensee scheinen Karibik und Alaska aufeinanderzutreffen.

Bootshaus im türkisen Weissensee (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi

Mit 930 Meter Seehöhe ist der Weißensee in Kärnten der höchstgelegene Badesee Österreichs. Das sagt allerdings noch nicht das Geringste über seine sagenhafte Schönheit aus. Ähnlich einem langgezogenen Fjord ist er eingebettet in die östlichen Gailtaler Alpen, sein glasklares Wasser spielt sämtliche Farbnuancen von Türkis bis Schwarz.

Blick auf den unverbauten Teil des Weissensees. (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Wie ein Fjord liegt der Kärntner See eingebettet in den östlichen Gailtaler Alpen.
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Dass dies auch so bleibt, dafür haben die Einheimischen recht eigensinnig gekämpft. Die Uhren gehen hier anders; und auf erstaunliche Weise ist alles zugleich traditionsbewusst und auf der Höhe der Zeit. Dass das gesamte Gebiet auch ein Naturpark ist, ist da nur folgerichtig. Hier kleine Buchten mit weißgrauen Kalksteinfelsen, da mildgrüne Schilfgürtel, dort blühende Feuchtwiesen mit Dutzenden von raren Pflanzenarten, Knabenkraut-Orchideen direkt am Wegesrand und überall ein Summen und Brummen, Zwitschern und Sirren, untermalt vom leisen, wohligen Schlag kleiner Wellen ans Ufer.

Servus Mondpost

1. Feine frische Fische

Netzfischer Martin Müller beim Auswerfen des Netzes. (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Martin Müller ist der einzige Netzfischer am Weissensee.

Mit fangfrischen Wildfischen, die der studierte Fischökologe Martin Müller frühmorgens aus dem Netz holt, und mit Zuchtfischen aus seinen Naturteichen beliefert er die örtliche Gastronomie und Hotellerie. Man kann sich von ihm auch Frischfisch auf Eis schicken lassen. In seinem „Fischhaus“ direkt am Seeufer gibt es auch kalt und warm geräucherte Seefische zum Verkosten. Müllers Spezialität: mit Zwiebelringen in Apfelessig sauer eingelegte Filets von Karpfen, Rotauge, Seeforelle und Reinanke sowie in Olivenöl eingelegte, heiß geräucherte Fischwangen.

Fischereibetrieb Martin Müller
Neusach 106
A-9762 Weißensee

Tel.: +43/676/5013674
www.weissenseefisch.at

2. Boote mieten

Ein Ruderboot auf dem Weissensee. (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Nicht nur für Angler eine feine Sache: Mit dem Boot hinaus auf den See fahren.

Egal ob zum Angeln oder zum Gemütlich-über-den-See-Schippern inklusive Buchtenstopps – am besten mietet man ein Boot bei einem der beiden Verleiher. Neben klassischen Ruderbooten gibt es auch Elektro- und Tretboote. Vor allem im Sommer ist eine telefonische Vorreservierung angeraten. Der Stockenboier Bootsvermieter betreibt zugleich die Linienschifffahrt am See, eine Seerundfahrt per Ausflugsschiff ist in jedem Fall eine gute Sache.

Bootsverleih Domenig
Neusach 30
A-9762 Weißensee

Tel.: +43/4713/21 14

Bootsvermietung und Weißensee-Schifffahrt
Mösel 2
A-9714 Stockenboi

Tel.: +43/4761/242
www.weissensee-schifffahrt.at

3. Genuss mit Aussicht

Saibling auf Zitronen-Ritschert (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Der Klassiker in der "Forelle" von Küchenchef Hannes Müller: Saibling auf Zitronen-Ritschert mit Speck-Thymian-Schaum und Marshmellows.

Das Hotel-Restaurant „Die Forelle“ ist weit über die Grenzen Kärntens für seine feine Fischküche bekannt. Küchenchef Hannes Müller wurde für seine einfallsreiche, auf naturbelassenen Geschmack und heimische Produkte ausgerichtete Küche von den österreichischen Restaurant-Guides mehrfach ausgezeichnet.

Von der Terrasse sieht man über einen Wiesenhang hinunter auf den flachen westlichsten Teil des Weißensees, während man einen von Müllers Klassikern wie Saibling auf Zitronen-Ritschert mit Speck-Thymian-Schaum und Marshmallows aus Topfen vom Jakoberbauern genießt. Unbedingt rechtzeitig reservieren.

Genießer-Landhotel und Restaurant „Die Forelle“
Techendorf 80
A-9762 Weißensee

Tel.: +43/4713/23 56
www.forellemueller.at

4. Der schönste Platz weit und breit

Nachmittäglicher Blick vom Hotel Ronacherfels auf den See. (Bild: Mauritius Images)
Foto: Mauritius Images
Nachmittäglicher Blick vom Hotel Ronacherfels auf den See.

Der Ronacherfels liegt am Nordufer weitab von allem und gilt als schönster (Hotel-)Platz am See. Das Haus selbst schmiegt sich auf einem winzigen Fleckerl direkt an den Berg. Auf der anderen Seite des öffentlichen Uferwanderwegs, der mitten durch die Hotelanlage führt, liegt direkt überm Wasser die Seeterrasse, die mit herrlichster Abendsonne gesegnet ist. Früher war’s auch eine Jausenstation, inzwischen dürfen hier leider nur mehr die Hotelgäste essen, aber schon allein dafür zahlt es sich aus, hier einzuchecken. Gleich hinterm Hotel beginnt der komplett unverbaute, wahrscheinlich schönste Teil des Sees.

Hotel Ronacherfels
Neusach 40
A-9762 Weißensee

Tel.: +43/4713/21 72
www.ronacherfels.at

5. Lernen im Naturpark

Blühender Frauenschuh im Wald. (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Der Frauenschuh ist eine ganz besondere Pflanze, die nicht überall wächst. Hier am Weißensee kann man ihn finden.

Das Gebiet um den Weißensee wurde 2006 auf einer Fläche von 76 Quadratkilometern zum Naturpark erklärt. Wer Genaueres über die vielfältige Fauna und Flora sowie die alte bäuerliche Kultur wissen will, nimmt an einer der Führungen des Naturparks teil: „Lebensraumbegehungen von Bär, Luchs, Bart- und Gänsegeier“ oder „3.000 Jahre Weißensee Geschichte und Natur“, „Heilkräuter-“ oder „Feuchtwiesenwanderung“, „Bienenlehrpfad“ oder „Dem Waldglas auf der Spur“. So erfährt man auch, wem der See seinen Namen verdankt: Nämlich winzigen weißen Schneckenschalenstücken, welche die unterseeischen Quellen seit zehntausenden von Jahren an die Uferränder spülten und den See so aussehen ließen, als wäre er von einem milchig weißen Band umgeben.

Naturpark Weißensee
Techendorf 90
A-9762 Weißensee

www.weissensee-naturpark.at

6. Das Beste von der Kuh

Milchprodukte von Johann Knaller. (Bild: Marco Rossi)
Foto: Marco Rossi
Aus der Milch seiner Kühe macht Johann Knaller Joghurt und Topfen, die er in der Region verkauft.

Johann Knaller vulgo Jakober macht die besten Milchprodukte am See. Seine Milchkühe grasen auf einer artenreichen Naggler Süduferwiese und kriegen auch zusätzlich nur Heu aus der Region zwischen die Zähne. Silage und Gärfutter sind tabu. Vor 20 Jahren hat er auf Bio umgestellt, noch bevor es dafür Förderungen gab. „Wir waren überzeugt, dass es für uns das Richtige ist“, sagt er und erzählt, dass seine Kühe bei Regen sofort raus auf die Weide gehen, während sie vor der Sommerhitze in den Stall flüchten. Milch, Topfen und Joghurt gibt’s nur direkt ab Hof in größeren Gebinden – einzig im Techendorfer Supermarkt sind sie für die Allgemeinheit zu kaufen.

Johann Knaller vulgo Jakober
Neusach 12
A-9762 Weißensee

www.hausjakober.at

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