Murtal, Kräuter, Servus
Foto: Region Murtal Michael Königshofer

Servus-Sommerfrische im Murtal – Tag 2: Von Kräutermenschen und Flussabenteuern

Nach einem genussvollen Auftakt tauchen wir heute an Tag 2 der Servus-Sommerfrische noch tiefer in die Erlebnisregion Murtal ein, lernen alles über die Kraft der Kräuter und entdecken auf unseren Satteln die prächtigen Mur-Auen.
Text: Lena Distelberger & Katharina Mitterlehner

Doch alles der Reihe nach. Um uns für diesen ereignisreichen Tag zu stärken, gönnen wir uns zunächst ein liebevoll auf Étagèren angerichtetes Frühstück auf der gemütlichen Terrasse unserer Unterkunft, dem Adelwöhrer. Der urige Biobauernhof von Familie Steiner liegt im sonnigen Pölstal und könnte kein besserer Ausgangspunkt für unsere täglichen Ausflüge sein. Hier wohnen wir direkt neben Ziegen, Pferden, Zwergkaninchen, Hunden, Hühnern, Meerschweinchen und nicht zu vergessen Moschusente Elvis.

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Während wir den letzten Schluck Kaffee trinken, genießen wir nochmals den Blick in den liebevoll angelegten Garten, in dem sich Tiere, Blumen und Kräuter sichtlich wohlfühlen. Apropos Kräuter: Wir müssen los nach Großlobming, wo wir bei einem Kräuterworkshop gleich wieder selbst Hand anlegen dürfen.

Die Kraft der Kräuter

30 Minuten später – und mittlerweile voller Neugierde – gelangen wir zu unserem ersten Ziel für den Tag, dem Kräuterkompetenzzentrum Lobmingtal. Über 300 verschiedene Heil- und Wildpflanzen kann man hier am Areal der Fachschule Großlobming entdecken, wie wir später noch lernen werden. Bestens gelaunt empfängt uns Kräuterfachfrau Eva Tragner (oder “Kräutereva”, wie sie von Einheimischen liebevoll genannt wird), die uns heute in die Welt der Kräuterheilkunde einführen wird.

Servus Mondpost
Kräuterexpertin, Eva Tragner
Foto: Katharina Mitterlehner
Kräuterexpertin Eva Tragner.

Die herzliche Murtalerin hat ihre Begeisterung für die Natur zum Beruf gemacht und 2014 den Lehr- und Schaugarten zum Leben erweckt – mit dem Ziel, traditionelles Pflanzenwissen leicht verständlich an Jung und Alt weiterzugeben. So wusste schon Hildegard von Bingen die Kraft der Kräuter zu schätzen und setzte beispielsweise die Brennnessel als natürliche Gedächtnishilfe ein.

Gleich beim Eintreten fällt uns die einzigartige Form des Gartens auf: Dieser ist wie ein menschlicher Körper angelegt (daher auch “Kräutermensch” genannt) – die jeweiligen Heilpflanzen sind dort platziert, wo sie wirken. „Vom Aussichtsturm könnt ihr den Kräutermenschen besonders gut bestaunen“, gibt uns Eva als Tipp mit. Kapuzinerkresse, Labkraut, Spitzwegerich, Nachtkerzen, Salbei und noch hunderte mehr regionale Heilpflanzen aus dem Murtal gedeihen hier prachtvoll nebeneinander. Evas Lieblingszeit im Garten ist der Frühling, wenn alles nach der Winterruhe farbenfroh blüht und wächst. Doch wie werden diese Kräuter denn nun zu natürlichen Pflegeprodukten? Wir wollen es genauer wissen und stellen gemeinsam mit Eva ein Gel aus Nachtkerzen her.

Radfahren, Murtal, Murtalradweg, Servus
Foto: Bernd Pfandl
Ein kurzer Stopp beim Murwald in Fisching mit schönem Ausblick.

Auf die Sattel, fertig, los!

Nachdem wir schon in die Murtaler Kulinarik- und Pflanzenwelt eintauchen durften, steht jetzt etwas Bewegung auf dem Programm! Wir entscheiden uns für eine kleine Radtour. Schließlich bietet sich dafür gerade das relativ flache Murtal mit dem wunderbaren Blick auf die Berge an. Zudem findet sich hier ein besonderes Radwegenetz, das gerade durch seine Flexibilität besticht. So kann man ganz entspannt das Alpenpanorama bewundern.

Gut zu wissen: Seit 2016 gibt es im Murtal das Radknotensystem „Nimm’s Radl“, das wie ein Spinnennetz aufgebaut ist. Dabei stellt man sich anhand von über 110 Knotenpunkten seine Route selbst zusammen und ist unabhängig von fixen Touren. So kann man Routen jederzeit abkürzen, verlängern und nach Lust und Laune kombinieren. Praktisch, finden wir! Das Leitsystem ist in dieser Form einzigartig in Österreich - die Inspiration dazu haben die Murtaler in den Niederlanden gefunden.

Zum Glück ist das Rad ausleihen in der Region ganz einfach. Gleich mehrere Verleihstation bieten Leihräder an. Wir entscheiden uns für die Verleihstation beim Campingpark Fisching, da dieser gleich um die Ecke von Murwald Fisching ist, wo ein ganz besonderer Aussichtspunkt sein soll.

Tipp: Eine Übersicht zu den Verleihstationen im Murtal finden Sie hier.

Angekommen beim Campingpark Fisching werden wir schon von Besitzer Bernd Pfandl begrüßt. Man merkt hier ist ein geborener Gastgeber am Werk, der mit großer Freude und Leidenschaft an die Arbeit geht. Wir erfahren, dass es auch Bernd Pfandl war, der maßgeblich daran beteiligt war, dass das innovative Radknotensystem im Murtal umgesetzt wurde.

Ausgestattet mit den neuen „Projekt Spielberg Leihfahrrädern“ freuen wir uns schon darauf, die Gegend für den Rest des Tages ganz ohne PS zu erkunden. Schon in wenigen Fahrradminuten gelangen wir vom Campingpark Fisching zu den idyllischen Mur-Auen, wo wir uns am Steg entspannen und die schöne Flusslandschaft genießen. Während die Mur sanft an uns vorbeiströmt, lassen wir uns bei angenehmen 20 Grad noch ein paar abendliche Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen und schauen den Enten beim Schwimmen zu.

Gut zu wissen: Neben dem Radknotensystem gibt es im Murtal auch klassische Themenradwege, die ebenso nur darauf warten, entdeckt zu werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Wieder bei der Verleihstation angekommen gehen wir mit Bernd noch eine Runde am Campingplatz und sind ganz erstaunt, wie ein Campingplatz auch aussehen kann. Besonders der Schwimmteich ist ein wahrer Kraftplatz, bei dem man sich wirklich ganz gut vorstellen kann, im Urlaub hier zu entspannen und sich einen Lenz zu machen. Genau das machen wir dann auch. Denn hinter den Seerosen und der Blumenlandschaft versteckt sich ein kleines Barmobil, in dem Bernd für uns Zirbencocktails zum Sonnenuntergang mixt. Ganz besonders angetan hat es uns hier der „Zirbenrinha“ - eine Eigenkreation von Bernd. Wir haben ihm natürlich das Rezept abgeluchst, damit wir zuhause mit unseren Liebsten die Zirbenspezialität gleich probieren können, wenn wir von unserem schönen Urlaub im Murtal erzählen.

Schade eigentlich, dass man bei Bernd erst ab 50+ nächtigen „darf“. Aber wenn solche Dinge auf uns mit 50 warten, freuen wir uns schon darauf älter zu werden!

Tipp: In den sogenannten "Highlights" unseres Instagram-Kanals (die runden Reiter unterhalb der Profilbeschreibung) haben wir unsere Sommerfrische in zahlreichen Videos dokumentiert, sodass man einen noch lebhafteren Eindruck von unseren Erlebnissen erlangt.

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