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Der Jogltisch: Ein Bauernmöbel zum Sitzenbleiben

Der Jogltisch war anno dazumal aus den bäuerlichen Stuben nicht wegzudenken. Auch heute gesellen wir uns gerne um den wuchtigen Tisch, der so manches Geheimnis verbergen kann. Bauernmöbel-Hersteller Josef Gröbner aus Oberbayern schwärmt im Servus-Podcast.

Jogltisch, Holztisch, Bauerntisch
Foto: Doris Himmelbauer
Gebaut für viele Generationen: Der Jogltisch.
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Woher kommt der Name Jogltisch?

Bekannt ist das steirische Joglland nicht nur als Heimat von Peter Rosegger. Hier entstand auch ein außergewöhnliches Möbelstück, das schließlich im ganzen Alpenraum genutzt wurde: Der Jogltisch ist ein Kind dieser einst so verborgenen Welt zwischen Waldschluchten und Hügelland.

Jogltisch, Tischbein, Fußstütze, Bestecklade, Holtztisch
Foto: Doris Himmelbauer
Die Fußstütze und die Bestecklade dürfen bei keinem Jogltisch fehlen.

St. Jakob im Walde wurde namensgebend (Jogl ist eine alte Kurzform für Jakob); im Mittelalter haben hier Siedler dem Urwald kleine Flecken Bauernland abgetrotzt. Stift Vorau hatte sein wachsames Auge auf die mühsame Besiedelung, die kaum Dörfer zuließ, sondern nur im Wald verstreute Einzelhöfe mit Blickkontakt zum Nachbarn.

Der Tisch, um den man sich zum Essen und Beten in der Stube versammelte, war das Herzstück des Hofes. Aus Fichte, Ahorn, Rotföhre und Buche gefertigt, war er wie ein Symbol für diese Gegend: zugleich wilder Wald und menschliche Kultur, gezähmte Natur und solides Handwerk. Mit seiner Brotlade und dem Fächerrahmen für das Besteck war er der Mittelpunkt des Hauses.

Eine weitere Besonderheit des Jogltisches: Die leicht ausgestellten Tischbeine sind über ein waagrechtes Brett miteinander verbunden. Dieses diente als Fußstütze über dem kalten Fußboden und hieß daher „Vergeltsgott“.

Jogltisch, Bestecklade, Holztisch, Esstisch
Foto: Doris Himmelbauer
Die Bestecklade wird kunstvoll unter der Tischplatte integriert.

Tisch mit Geheimfach

So ein Jogltisch hat also Seele, ist viel mehr als Handwerkskunst. Stolz wurden neben allerhand Verzierungen die Initialen der Hofbesitzer und die Jahreszahl seiner Herstellung eingeschnitzt. Unter der mit etwas Druck verschiebbaren massiven quadratischen Tischplatte verbargen sich in Geheimfächern Dokumente und Kaufverträge. Der Jogltisch war aus feuerfestem Hartholz und überstand so manchen Brand.

Der Jogltisch verbindet Generationen

Die Tischlerei Gröbner aus Oberbayern stellt mit viel Liebe am Waginger See traditionelle Bauernmöbel her. Ganz besonders stolz sind sie auf ihren Jogltisch, der nach altem Vorbild getischlert wird. Da gehört die verschiebbare Tischplatte mit dem Geheimfach genauso dazu, wie die reich verzierte Bestecklade oder die traditionelle Fußstütze.

Josef Gröbner Junior und sein Jogltisch.

„Der Tisch ist ungemein stabil und für Generationen gemacht“, weiß Josef Gröbner Junior noch über das Möbelstück zu berichten, das weit mehr als nur den Zweck eines Esstisches erfüllt. Und damit er auch noch ganz lange alle um sich versammeln kann, greift der Familienbetrieb bei der Holzwahl auf Fichte, Ahorn oder Nussholz zurück.

Aber sein eindeutig schönstes Merkmal bleibt das Stück Familiengeschichte, das die hinterlassenen Furchen und Kratzer auf ihm im Laufe der Zeit zu erzählen wissen.

Der Jogltisch Servus von Familie Gröbner ist bei Servus am Marktplatz erhältlich.

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