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Naturapotheke

Die Wirkung von Hopfen für Körper und Geist

Dem Bier liefert der Hopfen seine herbe, appetitanregende Würze. Er vertreibt aber auch Ängste und hilft uns, sanft ins Land der Träume zu gleiten.

Hopfen (Foto: Pixabay/ Ritae)
Foto: Pixabay/ Ritae
Hopfen
  • Hilft bei: Speichel- und Magensaftbildung, Einschlafproblemen

  • Wirkung: Appetitanregend, angstlösend, einschlaffördernd

  • Anwendung: Kräuterkissen, Tinktur, Tee

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Wirkung von Hopfen

Wer gerne Bier zu den Mahlzeiten trinkt, kennt eine der Wirkungen von Hopfen bestens: Er regt den Appetit an und sorgt für eine gute Speichel- und Magensaftbildung. Auf der anderen Seite beruhigt und entkrampft Hopfen, löst Ängste und mildert Übererregtheit. So hilft Hopfen uns auch beim Einschlafen und fördert einige Stunden lang den Schlaf. Seine schlafanstoßende Wirkung beruht auf der Anregung der Melatoninrezeptoren. Oft reicht das nicht zum Durchschlafen, der Vorteil liegt jedoch auf der Hand: Die frühmorgendliche Frische kommt bestimmt.

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Botanik

Hopfen (Humulus lupulus) gehört zu den Hanfgewächsen. „Lupulus“ ist die lateinische Verkleinerungsform von „Wolf“ und deutet an, dass die Pflanze sich gut verbeißen, also festhalten kann. Den Sommer über klettert Hopfen an allem hoch, was er als Rankhilfe findet, und schafft bis zu 25 cm pro Tag. Hopfen mag gerne feuchte Ufer oder Gebüsche und wächst dort wild. Fürs Brauwesen wird er aber großflächig angebaut. Heilkundlich werden die weiblichen Blütenstände, die Hopfenzapfen, verwendet.

Geschichte

Mönche haben mit Hopfen ihr Bier aromatisiert. Möglicherweise war es wirklich eine nützliche Hilfe gegen die Lust. Auf der anderen Seite sollte Hopfen die Fruchtbarkeit steigern, wenn er der Braut zugeworfen wurde. Der Hopfen konnte auch leicht zu einem Kranz geformt werden und verlieh der Jungfrau der Überlieferung nach ein heiteres Gemüt und hielt Liebeskummer fern. Hopfen wurde zudem gerne bei Migräne eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Die jungen Hopfensprossen können im Mai als Spargelersatz auf den Teller kommen und schmecken vorzüglich. In diesem Stadium wirkt der Hopfen anregend auf den Magen. Die Hopfenzapfen bilden im Sommer die bekannten Hopfenbittersäuren Humulon und Lupulon, die im Harz vorkommen. Hopfen enthält auch ätherische Öle, Gerbstoffe und antioxidative Flavonoide. Diese Mischung bewirkt einen aromatischen Geruch und einen würzig-bitteren Geschmack. Hopfen bildet zudem Verbindungen, überwiegend das 8-Prenyl-naringenin, das Phytoöstrogenwirkung zeigt, weil es an die Rezeptoren der körpereigenen Östrogene andocken kann.

Heilanwendung von Hopfen

Hopfen eignet sich gut als Kräuterkissenfüllung, weil er schon bei niedrigen Temperaturen seinen Duft verbreitet.

  • Dazu wird etwa ein halbes Kilogramm Hopfenzapfen in ein Baumwollkissen gefüllt. Die beruhigende Wirkung des Polsters können Kinder ebenso nutzen wie Erwachsene.

Hopfenzapfen werden rasch getrocknet – bei etwas höheren Temperaturen als andere Kräuter (65 °C). Zur innerlichen Anwendung werden sie als Tinktur angesetzt oder als Tee aufgegossen. Mit Lavendel, Melisse und Baldrian ist der Hopfen Bestandteil von wirkungsvollen Schlaftees.

Text: Karin Buchart

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