Geheimtipp Murtaler Bergseen – dem Himmel nah, dem Trubel fern
Wer Stille und Ruhe sucht, wird bei den urtümlichen Bergseen im steirischen Murtal fündig. Wo sich die glasklaren Oasen für Körper, Geist und Seele genau befinden, verrät folgender Beitrag.
Kristallklares Wasser, umrahmt von imposanten Bergpersönlichkeiten: Österreichs Bergseen sind Naturschönheiten und Kraftplätze zugleich. Das wohlverdiente Ziel einer Wanderung, verborgen in einem mystischen Bergwald oder hoch oben jenseits der Baumgrenze mit traumhafter Fernsicht. Dem Himmel so nah und vor atemberaubendem Bergpanorama können die Beine erfrischt und Energie getankt werden. Der hektische Alltag? Schnell vergessen. Speziell die urtümlichen Bergseen im Murtal sind Orte der Stille, die noch entdeckt werden wollen.
1. Der Scheibelsee
Hoch oben auf 2.000 Meter Seehöhe scheint der smaragdgrüne Scheibelsee fast schon meditativ am Fuße des Großen Bösensteins in Hohentauern zu ruhen. Angesichts des mit 2.448 Metern höchsten Gipfels des Murtals fühlen sich die Wanderer umarmt von dem beeindruckenden Naturschauspiel.
Ungeübte und Anfänger erreichen den Bergsee problemlos in zweieinhalb Stunden. Gutes Schuhwerk ist allerdings Pflicht. Oben angekommen, lässt sich der Scheibelsee dank der errichteten Stege und Brücken umrunden. Mit ein bisschen Glück beobachten die Wanderer Gämsen oberhalb der Waldgrenze bei ihren wagemutigen Sprüngen im Fels.
2. Der Ingeringsee
In den Seckauer Alpen wartet ein besonderer Rückzugsort: Der Ingeringsee auf 1.200 Meter Höhe lädt zu einer Seeumrundung (ca. 45 Minuten) und anschließend zu einer himmlischen Rast ein. Er ist mit dem Auto erreichbar, wodurch ein barrierefreier Zugang zu dem türkisblauen Bergsee gegeben ist.
Stets im Blick ist die am Ufer liegende Klementikapelle. Seit 2015 gibt sie dem Bergsee einen besonderen Charme. Der Panoramablick, der sich während eines Gebets oder einer Messe durch das Glasfenster hinter dem Altar der Kapelle auf den Ingeringsee auftut, bleibt unvergessen.
Wenn der Kulturgeist noch hungrig ist, kann er anschließend in der nahe liegenden, imposanten Abtei Seckau, dem spirituellen Zentrum des Murtals, gestillt werden.
3. Der Weiermoarteich
Nach einer kurzen, beschaulichen Wanderung offenbart sich ein ganz besonderes Naturjuwel: der Weiermoarteich. Umrahmt von Bergwald und blühenden Almwiesen heißt es – Rucksack abstellen, eine Rast einlegen, ein paar Runden schwimmen und einfach die Seele baumeln lassen. Die Geräuschkulisse rund um das Kleinod bilden einzig der Wind, das Zirpen, Gezwitscher und Summen der emsigen Fauna sowie das rhythmische Läuten der Kuhglocken.
4. Die Zirbitz-Bergseen
Wenn der Almrausch blüht und den See mit seinem einzigartigen Farbenspektakel in leuchtendem Rosa verzaubert, wirft sich der untere Winterleitensee im Hochsommer unverkennbar in „Blüte“. Die duftenden Alpenrosen ergeben vor der alpinen Landschaft der Seetaler Alpen ein Bild, das in Erinnerung bleibt.
Der untere Winterleitensee ist mit dem Auto oder auf einer gemütlichen Wanderung zu erreichen. Weil die Bergluft bekanntlich hungrig macht, können die Berg- und Naturliebhaber in der angrenzenden Winterleitenhütte von Hüttenwirt Andreas Wieser einkehren.
Ein zehnminütiger Fußmarsch führt zum oberen Winterleitensee. Hier regieren Stille und Ruhe vor seiner Bergmajestät Zirbitzkogel. Neben dem großartigen alpinen Panorama sind es auch die kleinen Dinge, die unaufdringlich ihre Aufmerksamkeit einfordern: flinke Frösche auf Nahrungssuche oder ungiftige Nattern bei einem Sonnenbad. Die prallen, reifen Schwarzbeeren und der Almschnittlauch mit seinem kräftigen Aroma sind unter Kennern eine beliebte Kostprobe der Natur um den Murtaler Gebirgssee.
