Zu Gast in Sachsens schönsten Dörfern
Seit Jahrhunderten liegt Sachsen am Schnittpunkt von Ost und West, von slawischer und germanischer Kultur. Diese Mischung prägt das Land bis heute und macht es zu einer der vielfältigsten Regionen Deutschlands. Vor allem auf dem Land zeigt sich der Reichtum an Traditionen: vom Osterreiten bis zum Maibaumsetzen, von Mettenschichten bis zum „Neunerlei“. Dazu kommen regionale Spezialitäten wie Teichelmauke oder Buttermilchplinsen und altes Handwerk, von der Holzschnitzkunst bis zur Plauener Spitze. All das ist Sachsen. Und jede der sieben Regionen erzählt durch ihre Dörfer ihre eigene Geschichte.
1. Oberlausitz: Wo die Tradition lebendig ist
Die Oberlausitz im Osten Sachsens ist eine Region voller Kontraste: Die weitläufige Wasserlandschaft des Lausitzer Seenlands wechselt sich mit großen Heideflächen und den markanten Sandsteinfelsen des Zittauer Gebirges ab. Geprägt ist sie von einer deutsch-sorbischen Geschichte, die sich in Sprachen, Festen und Bräuchen widerspiegelt. Traditionen wie das Osterreiten oder kunstvoll verzierte Ostereier sind hier lebendig geblieben. Zahlreiche Rad- und Wanderwege, darunter der Oberlausitzer Bergweg, laden zur aktiven Erholung ein.
Die schönsten Dörfer der Oberlausitz:
Guttau/Wartha liegt mitten im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Zwischen Seen, Wiesen und Wäldern lassen sich seltene Vogelarten beobachten. Gut ausgeschilderte Wege laden zum Radfahren und Wandern ein.
Obercunnersdorf beeindruckt mit rund 250 Umgebindehäusern – eine Bauweise, die typisch für die Oberlausitz ist. Liebevoll verzierte Giebel und gepflegte Bauerngärten verleihen dem Dorf seinen unverwechselbaren Charme.
Oybin/Lückendorf ist dank der bizarren Felsformationen des Zittauer Gebirges ein beliebter Urlaubsort für Wanderer und Kletterer. Hoch über dem Tal thronen Burg und Kloster Oybin, während die Bergkirche als Kleinod des Bauernbarock gilt.
Schwarzkollm ist mit seiner KRABAT-Mühle untrennbar mit der Sage um den Müllerburschen Krabat verbunden, der von seinem Lehrmeister in die schwarzen Künste eingeführt wurde. Außerdem warten ausgedehnte Radtouren, Abkühlung in einem der zwanzig Seen und gelebte sorbische Tradition.
Rammenau beheimatet eine der schönsten Barockanlagen Sachsens. Auch sonst bietet das Dorf alles für einen erholsamen Landurlaub: gutes Essen, Rad- und Wanderwege und einen abwechslungsreichen Veranstaltungskalender.
Schleife öffnet das Tor zur Welt der Sorben. Bunte Trachten, überlieferte Bräuche und kunstvoll verzierte Ostereier gehören hier zum Alltag. Ein besonderes Erlebnis ist die Radtour entlang der Schleifer Sagenroute
Tipp: Rammenau liegt direkt an der Produktroute, die Radfahrer zu traditionellem Handwerk in der Region führt. Entlang des Weges öffnen Bandweber, Blaudrucker, Pfefferküchler und Töpfer ihre Werkstätten für Besucher.
2. Vogtland: Handwerkstradition zwischen sanften Hügeln
Im Vogtland, dem grünen Südwesten Sachsens, spürt man die Handwerkskunst an jeder Ecke – vom meisterhaften Musikinstrumentenbau bis zur berühmten Plauener Spitze. Sanfte Hügel und dichte Wälder laden zu ausgedehnten Wanderungen und Radtouren ein, während die Heilbäder Bad Elster und Bad Brambach für Entspannung sorgen.
Malerische Dörfer im Vogtland:
Jößnitz ist das Dorf für Aktive. Ob Golf, Reiten, Nordic Walking, Radfahren, Wandern oder Wassersport – hier ist alles möglich. Entlang des Dorflehrpfades treffen Besucher aber auch auf Tradition und Handwerk – von der Falknerei bis hin zur Schmiede.
Kürbitz liegt eingebettet in weite Wiesen und grüne Hügel. Der historische Dorfkern mit Steinbogenbrücke, den charaktervollen Taubenhäusern und der Salvatorkirche erzählt auf lebendige Weise von alten Zeiten. Besonders spannend: die Sage vom Ritter Jobst von Feilitzsch, der einst den feuerspeienden Drachen erschlug.
Leubnitz ist perfekt für einen Familienurlaub: Das Leubnitzer Schloss mit seiner Natur- und Jagdausstellung, ein Besuch in der Drachenhöhle von Syrau oder eine Wanderung zur letzten Turmholländerwindmühle des Vogtlands sorgen für Abwechslung.
In Morgenröthe-Rautenkranz wurde Sigmund Jähn geboren, der erste Deutsche im Weltall. Heute beheimatet das Dorf die Deutsche Raumfahrtausstellung. Auf den Berghängen drumherum ragen über 200 Jahre alte Fichten in den Himmel. Ein Paradies für Wanderer.
Tipp: Im „Hofladen am Schloß” in Jößnitz genießt man hausgemachte Wildspezialitäten und regionalen Käse in einem geschichtsträchtigen Ambiente.
3. Erzgebirge: Das Weihnachtsland mit Wanderschuhen entdecken
Das Erzgebirge gilt als eines der schönsten Mittelgebirge Deutschlands. Seine Landschaft ist geprägt von sanften Hügeln, dichten Wäldern und idyllischen Dörfern. Als UNESCO-Welterbe verbindet die Region eine reiche Bergbautradition mit gelebter Handwerkskunst. Wandern, Mountainbiken oder Wintersport – das Erzgebirge bietet das ganze Jahr über die passenden Möglichkeiten, um die Natur zu erleben.
Reizvolle Dörfer im Erzgebirge:
Höckendorf liegt nur 45 Minuten von Dresden entfernt. Mitten im GEOPARK Sachsens Mitte gelegen, bezaubert das Dorf mit traditionellem Handwerk und ganz viel regionalem Genuss. Vor allem Familien finden hier Spaß und Erholung.
In Seiffen dreht sich alles um das traditionelle Handwerk der Holzschnitzkunst. Im Spielzeugdorf des Erzgebirges feiert man Weihnachten das ganze Jahr. Die einzigartige Landschaft lädt außerdem zum Wandern und Radfahren ein.
Pobershau wird liebevoll das „Alpendorf des Erzgebirges" genannt. Im Ort zeugen hübsche Bauernhäuser und das Schaubergwerk „Molchner Stollen“ von einer langen Bergbautradition. Eine Wanderung durch das Schwarzwassertal lohnt sich.
Tipp: Ein Besuch in Seiffen ist nicht komplett, ohne eine Kostprobe des legendären Weihnachtsstollens von Bäcker Frank Walther. Das süße Gebäck ist das ganze Jahr über erhältlich.
4. Die Sächsische Schweiz: auf Entdeckungsreise im Elbsandsteingebirge
Zwischen bizarren Sandsteinfelsen, tiefen Schluchten und weiten Wäldern hält die Sächsische Schweiz unzählige Abenteuer bereit: Ob Wandern auf dem Malerweg, Klettern im Elbsandsteingebirge oder Radfahren entlang der Elbe – hier erlebt man die Natur hautnah. Auch die berühmte Basteibrücke bietet spektakuläre Ausblicke, während Burgen, Schlösser und malerische Dörfer die Vergangenheit lebendig machen.
Beeindruckende Dörfer in der Sächsischen Schweiz:
Hinterhermsdorf ist geprägt von liebevoll gepflegten Umgebindehäusern. Wer hier Urlaub macht, hat den idealen Ausgangspunkt für Wander- oder Klettertouren im Elbsandsteingebirge gewählt und ein Erlebnisdorf für die ganze Familie entdeckt.
Saupsdorf liegt mitten im Herzen des Nationalparks Sächsische Schweiz. Wie gemalt schmiegen sich die typischen Bauern- und Umgebindehäuser in das Tal. Ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und E-Bike-Touren inmitten der Natur.
Tipp: Eine Kräuterwanderung mit Janet Hofmann von der Kräuterbaude Saupsdorf zeigt, welche Schätze die Natur der Sächsischen Schweiz zu bieten hat.
5. Die Region Leipzig: Mehr als eine Stadt
Die Region Leipzig hat deutlich mehr zu bieten als Großstadtleben. Ob Radfahren, Wandern oder Kulturgenuss – hier findet man alles für einen abwechslungsreichen Landurlaub. Über 20 Seen laden zum Baden, Paddeln oder Rudern ein. An den Ufern von Mulde und Elbe erzählen mittelalterliche Burgen, Schlösser und Kirchen Geschichten längst vergangener Zeiten. So findet sich für jeden Geschmack das richtige Ausflugsziel – Langeweile ausgeschlossen.
Idyllische Dörfer in der Region Leipzig:
Kössern ist das Dorf der Baumeister. Hoch über der Mulde gelegen, eröffnet sich vom Rittergut aus ein weiter Blick über die Flusslandschaft. Das liebevoll restaurierte Jagdhaus lässt sich bei einer Kostümführung besonders stimmungsvoll erleben.
Höfgen beheimatet eine der letzten Schiffmühlen Europas. Bei einem Spaziergang kann man mit der handbetriebenen Gierseilfähre, gemächlich über die Mulde setzen. Über den Mulderadweg erreicht man in nur zehn Minuten die historische Altstadt von Grimma. Ein Stadtbummel lohnt sich.
Tipp: Bei einem kulinarischen Dorfspaziergang mit „Semmelweib“ Heike Raubold kann man sich quer durch Höfgen kosten und erfährt dabei viel über die Geschichte des Ortes.
6. Das Dresdner Elbland: Weingenuss trifft Weltkultur
Zwischen den geschichtsträchtigen Städten Dresden und Meißen liegt das Dresdner Elbland – auch die Wiege Sachsens genannt. Sanfte Weinberge, gemütliche Straußwirtschaften und die romantische Flusslandschaft der Elbe prägen die Region ebenso wie prachtvolle Schlösser und Gärten. Ein Eldorado für Wanderer, Radfahrer und Kulturliebhaber.
Zabeltitz bezaubert mit seinem prächtigen Barockgarten und dem eleganten Palais. Zwischen akkurat geschnittenen Hecken, farbenfrohen Blumen und kunstvollen Skulpturen lädt die Anlage zum Flanieren ein. Besonders eindrucksvoll wird der Spaziergang bei einer Kostümführung, die das barocke Leben lebendig werden lässt.
Tipp: Direkt hinter dem Barockschloss liegt die Röderaue. Mit ihren sanften Wiesen, Flussläufen und Teichen garantiert sie nicht nur wohltuende Stille, sondern beheimatet auch eine seltene Tier- und Pflanzenwelt.
7. Chemnitz. Zwickau. Region.: Stadt, Land und Fluss
In Chemnitz. Zwickau. Region. treffen Industriegeschichte, Kultur und Natur auf faszinierende Weise aufeinander. Alte Fabrikbauten und Museen erzählen von Sachsens wirtschaftlicher Vergangenheit, während Kunstsammlungen, Theater und Veranstaltungen Kulturliebhaber aus der ganzen Welt anziehen. Wer Lust auf aktive Tage hat, entdeckt die grünen Seiten der Region auf abwechslungsreichen Rad- und Wanderwegen, etwa auf dem Mulderadweg entlang der Zwickauer Mulde.
Blankenhain an der Grenze von Sachsen und Thüringen ist ein Dorf wie ein Museum: Schloss, Park, Gärten, Windmühle und Wirtschaftsgebäude bilden „Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain“ und erzählen Geschichten vom Leben und Arbeiten auf dem Land.
Tipp: Direkt neben dem Schloss Blankenhain lässt Schmiedemeister Günter Oertel die Funken sprühen. Aus hartem und weichem Stahl schmiedet er Schicht für Schicht hochwertige Damaszenermesser – ein faszinierender Blick hinter die Kulissen eines alten Handwerks.
Landurlaub in Sachsens Dörfern
In Sachsen gibt es sie also noch: Jene malerischen Dörfer, die wie aus der Zeit gefallen scheinen – charmant, uralt und authentisch. Zwischen Fachwerkhäusern, Schlössern und Dorfplätzen wird Vergangenheit lebendig und zugleich ein Stück ursprüngliche Lebensart spürbar. Wer hier verweilt, entdeckt Natur, Handwerkstraditionen und nette Gastgeber gleichermaßen. Ankommen, staunen und bleiben.
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