Die traditionsreichen Aufgaben der Bergbauern während der Winterzeit
Mit den ersten Schneeflocken kehrt auf den Bergbauernhöfen Ruhe ein. Doch auch im Winter prägen Arbeit und Tradition den Alltag: Vom Füttern der Tiere über Holzarbeiten bis hin zur Pflege alter Bräuche zeigt sich die Vielfalt des Lebens in den Bergen.

Im vierten Teil der Serie „Bergbauern erleben“ der Privatkäserei Bergader in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Klaus Maria Einwanger, beleuchtet das Herzensprojekt die Aufgaben, die im Winter auf die Bergbauern warten.
Winterzeit auf den Höfen
Während Almen und Felder unter einer dicken Schneedecke ruhen, verlagert sich der Arbeitsplatz der Bergbauern in die Ställe und Werkstätten. Die Tiere werden mit Heu und Silage aus den angelegten Vorräten gefüttert. Gleichzeitig widmen sich die Bauern notwendigen Reparaturen und Instandsetzungen, um ihre Höfe für die Zukunft zu rüsten.
Holzarbeiten auf gefrorenem Boden
Der Winter schafft ideale Bedingungen für Holzarbeiten. Gefrorene Böden schützen den Wald vor den Spuren schwerer Maschinen, während die Kälte das Holz stabiler und leichter zu verarbeiten macht. Einige Bergbauern fertigen Bauholz oder Schreinereiprodukte in ihren eigenen Sägewerken an – ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit.

Nebenerwerb mit Tradition
Viele Bergbauern nutzen die Winterzeit, um traditionelle Tätigkeiten zu pflegen und um sich ein zusätzliches Einkommen zu sichern:
"Daxen" werden im Volksmund die Zweige der Nadelbäume genannt, die häufig als Adventsschmuck oder zum Frostschutz im Garten verwendet werden. Gerade in der Weihnachtszeit sind sie ein begehrtes Gut und für Bergbauern eine zusätzliche Einnahmequelle.
Auch nostalgische Kutschfahrten durch die verschneite Landschaft erfreuen sich großer Beliebtheit und verbinden Romantik mit einem wirtschaftlichen Zweck.
Wertvolles Edelholz von Ahorn und Esche wird alle zehn bis zwanzig Jahre für die Wertholzversteigerung vorbereitet. Das Fällen und die Aufbereitung des Holzes erfordern Erfahrung und Fingerspitzengefühl – der Erfolg einer Auktion kann die Mühen dafür vielfach belohnen.

Pflege für das Tierwohl
Die Wintermonate sind auch eine Zeit intensiver Tierpflege. Fell- und Klauenbehandlungen gehören zur Routine, um das Wohlbefinden der Tiere zu sichern. Die Pflege der Klauen und Hufen hilft dabei, Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Beim Scheren des Fells wird dafür gesorgt, dass die Tiere im warmen Stall weniger schwitzen. Es dient somit als vorbeugende Maßnahmen gegen Atemwegserkrankungen durch Zugluft im Stall. Regelmäßiges Bürsten gehört ebenso dazu um die Tiere sauber zu halten und dient obendrein als wohltuende Massage.
Hofübergabe von Traditionsbetrieben
Der Erhalt der Bergbauernhöfe und ihrer jahrhundertealten Tradition ist für viele Familien ein zentrales Anliegen. Entgegen zunehmender Schwierigkeiten ist eine klare Nachfolgeregelung unbedingt notwendig, um ihr wertvolles Wissen weiterzugeben und so ein Stück lebendige Kultur auch für kommende Generationen zu erhalten.

Der Hintergrund des Herzensprojekts
Der Fotograf Klaus Maria Einwanger dokumentiert in seinem Fotobuch „Bergbauern“ die traditionelle Form der Landwirtschaft. Zusammen mit der Privatkäserei Bergader entstand die Initiative „Bergbauern erleben“, die authentische Einblicke in das Leben der Bergbauernfamilien bietet. Bergader verwertet die kostbare Milch dieser Höfe für den „Bergbauern Käse“ und setzt sich aktiv für den Erhalt dieses wertvollen Erbes ein.
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