Ein Blick auf Chiemsee im goldenen Herbst.
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus

Chiemsee-Alpenland: Herbstzauber zwischen Bergen und „Bayerischem Meer“

Gipfel mit Fernsicht, Radeln durch Obstgärten, Schiffstouren zu Schlössern, Bauernmärkte voller Aromen und Feste voller Leben – im Chiemsee-Alpenland vereint der Herbst all das, was Bayern ausmacht.
Anzeige

Wenn die Tage kürzer, die Luft klarer und die Wälder bunter werden, entfaltet das Chiemsee-Alpenland einen ganz besonderen Zauber. Der Chiemsee liegt still und weit da, sein Wasser schimmert im warmen Sonnenlicht – nicht umsonst trägt er den Namen „Bayerisches Meer“. Dahinter ragen die Alpen auf, deren Gipfel im Herbst oft schon den ersten Schnee tragen, während in den Tälern noch bunte Wiesen und Obstgärten leuchten. Auf den Almen laufen die letzten Vorbereitungen für den Winter und die Kühe kehren beim festlichen Almabtrieb zurück ins Tal. Der Herbst ist alles andere als eine stille Jahreszeit, sondern ein Fest für alle Sinne – voller Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren, Feiern und Genießen.

Ein weiter Blick vom Heuberg eröffnet ein eindrucksvolles Panorama über das Bayerische Inntal.
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus
Ein weiter Blick vom Heuberg eröffnet ein eindrucksvolles Panorama über das Bayerische Inntal.

1. Wandern im Farbenspiel der Natur

Der Herbst ist die beste Jahreszeit zum Wandern im Chiemsee-Alpenland. Nach dem erlebnisreichen Sommer kehrt nun langsam Ruhe ein und die Bergwelt erstrahlt in ihrer schönsten Pracht. Die klare, frische Luft macht jeden Schritt zum Genuss, und die Fernsicht reicht vom Watzmann bis zur Zugspitze. Lohnenswerte Wanderwege führen direkt zu den 30 urigen Almhütten, die im Herbst noch geöffnet sind. Ob eine gemütliche Einkehr mit deftiger Brotzeit oder ein sonniger Platz auf der Bank vor der Hütte – hier lässt sich der goldene Herbst besonders gut genießen. Gipfeltouren auf Kampenwand, Hochries, Hocheck oder Wendelstein sind jetzt besonders reizvoll. Mit Bahnunterstützung geht es bequem hinauf, wo oben ein herrliches Panorama wartet. Wer es gemütlicher mag, wählt einen Themenweg im Tal. Auf dem Skulpturenweg in Wasserburg a.Inn trifft Kunst auf Natur, der Moor- oder Bienenlehrpfad in Bad Feilnbach oder Kleinhöhenrain lassen Kinder und Erwachsene staunen. Und am Bierlehrpfad am Samerberg wird die Wanderung gleich doppelt genussvoll.

Goldene Wälder, klare Fernsicht und frische Bergluft – beim Wandern im Herbst zeigt das Chiemsee-Alpenland seine schönste Seite.

2. Radfahren zwischen Seen, Hügeln und Bergen

Wer die Region lieber auf zwei Rädern erkunden möchte, schwingt sich aufs Rennrad, Mountainbike oder E-Bike. Vorbei an glitzernden Seen, sanften Hügeln und mäandernden Flüssen durchziehen rund 2.000 Kilometer Radwege das Chiemsee-Alpenland. Unterwegs laden kleine Dörfer mit urigen Gasthäusern und Obstverkaufsstände mit erntefrischen Äpfeln, Zwetschgen und Nüssen immer wieder zu einer Pause ein. Besonders lohnend ist im Herbst der Chiemsee-Radweg: Die Route schlängelt sich über Feldwege, asphaltierte Radwege und ruhige Nebenstraßen um den See und bietet immer wieder grandiose Ausblicke auf das Wasser und das Voralpenland. Ein Geheimtipp für Genießer ist die „Coffee & Bike“-Tour: Zwischen Apfelwiesen und bunten Laubbäumen locken kleine Cafés zu einer Einkehr. Eine Tasse frisch gebrühter Kaffee und ein Stück Kuchen in der Hand – Radfahrerherz, was willst du mehr. Für Mountainbiker wird es rund um den Samerberg richtig spannend: Trails wie die Rundtour um Heuberg oder Hochries lassen Herz und Puls höherschlagen. Wer Fernradwege bevorzugt, findet auf dem Innradweg, dem Bodensee-Königssee-Radweg oder dem Mozart-Radweg endlose Strecken durch die bunte Herbstlandschaft.

Eine vierköpfige Familie beim Radfahren im Chiemsee-Alpenland.
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus / Thomas Kujat
An warmen Herbsttagen im Chiemsee-Alpenland wird das Radfahren zum Vergnügen.

3. Schifffahrt zum Märchenschloss

Mit dem Boot über den Chiemsee zu gleiten, gehört nicht nur im Herbst zum Pflichtprogramm. Ein Besuch auf der Herreninsel mit Schloss Herrenchiemsee darf dabei nicht fehlen: König Ludwigs II. Märchenschloss ist dem Schloss von Versailles nachempfunden und zählt gemeinsam mit drei seiner weiteren Schlösser seit Juli 2025 zum UNESCO-Welterbe. Ein Rundgang durch die Prunksäle, das Marmorbad und die weitläufigen Gärten ist wie eine Reise zurück in die Vergangenheit, als Glanz und Pracht zum Alltag der Könige gehörten. Ein Spaziergang rund um die Herreninsel rundet den Ausflug perfekt ab. Ganz anders, aber ebenso reizvoll, präsentiert sich die Fraueninsel – ein Ort der Ruhe, geprägt von Klosterleben, traditionellem Handwerk und urigen Gasthäusern. Gut zu wissen: Beide Inseln sind das ganze Jahr über bequem mit der Chiemsee-Schifffahrt von Prien a.Chiemsee und Gstadt a.Chiemsee aus erreichbar.

Eine Bootsfahrt zu den Chiemseeinseln ist im bunten Herbst besonders stimmungsvoll.

4. Genussvoll durch den Bauernherbst

Noch heute prägt das bäuerliche Leben die Region um das „Bayerische Meer“. Der Herbst ist hier seit jeher die Zeit der Ernte und des Genießens. Auf den Bauernmärkten zwischen Rosenheim, Bad Feilnbach und Amerang duftet es nach Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Kürbissen und Pilzen. In den Gasthöfen kommen deftige Wildgerichte auf den Tisch. Dazu passt ein Glas Most oder ein fruchtiger Apfelwein – liebliche Aromen, die nach Herbst und Heimat schmecken. Ein Höhepunkt ist der Apfelmarkt in Bad Feilnbach: Tausende Besucher strömen jedes Jahr hierher, um die Vielfalt heimischer Apfelsorten zu probieren, und die festliche Stimmung zu erleben. Wer Lust auf echte Regionalität hat, wird auch in den Hofläden und bei den Direktvermarktern fündig – von Käse und Wurst über Honig bis zu frisch gepflücktem Obst. Viele Betriebe öffnen ihre Türen und lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. So wird der Bauernherbst zur besten Gelegenheit, den Geschmack des Chiemsee-Alpenlands mit allen Sinnen zu erleben.

Der Apfelmarkt in Bad Feilnbach zählt zu den Höhepunkten des Bauernherbsts.
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus
Der Apfelmarkt in Bad Feilnbach zählt zu den Höhepunkten des Bauernherbsts.

5. Herbstliche Feste und gelebtes Brauchtum

Der Herbst ist auch die Zeit der Feste – bunt, lebendig und voller Tradition. Im Chiemsee-Alpenland wird am ersten Sonntag im Oktober vielerorts Erntedank gefeiert: Feldfrüchte, Getreide und Obst werden kunstvoll in den Kirchen dekoriert und anschließend bei einer Prozession durch die Orte getragen. Am dritten Sonntag im Oktober steht traditionell das „Kirta“-Fest auf dem Programm. Neben dem Kirchweih-Tanz gibt es hier auch die fast vergessene „Kirtahutschn“ – eine Schaukel aus einem drei bis fünf Meter langen Holzbrett, das an Ketten von den Scheunenbalken hängt. Auch die Tradition des „Hoagartn“ erlebt im Herbst Hochsaison: Verschiedene Volksmusikgruppen treffen sich zu geselligen Abenden, um gemeinsam zu musizieren. Nicht zu vergessen ist das Herbstfest in Rosenheim. Das größte Volksfest Südbayerns lockt mit Fahrgeschäften, Bierzelten und bayerischer Lebensfreude. Im November ziehen schließlich die Leonhardiritte durch die Region: Prachtvoll geschmückte Pferde schreiten in einer Prozession durch die Dörfer. Ein jahrhundertealtes Schauspiel zu Ehren des Heiligen Leonhard, das tief in die Seele Oberbayerns blicken lässt.

Beim Hoagart treffen sich Sänger und Musikanten in gemütlicher Runde.
Foto: Chiemsee-Alpenland Tourismus / Dominik Schachten
Beim Hoagart treffen sich Sänger und Musikanten in gemütlicher Runde.

Fazit: Chiemsee-Alpenland – ein Herbst voller Vielfalt

Ob auf Gipfeln mit Weitblick, bei einer Radtour mit Kaffeegenuss, in prunkvollen Schlossräumen oder auf einem traditionellen Kirta-Fest: Das Chiemsee-Alpenland zeigt im Herbst seine ganze Vielfalt. Hier trifft Natur auf Kultur, Brauchtum auf moderne Lebensart und Ruhe auf Lebensfreude. Wer die Region in dieser Jahreszeit besucht, nimmt nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch ein Stück oberbayerische Herzlichkeit mit nach Hause.