Vorspeise

Hausrucker Obstsuppe

Bauernrezepte, die siebenbürgische Einwanderer einst aus der alten Heimat mitgebracht haben, sind in der Region Vöcklabruck zur traditionellen Spezialität geworden – so auch die Hausrucker Obstsuppe.

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Foto: Eisenhut & Mayer
 

In Oberösterreich werden Obstsuppen gerne für Familie, neue Nachbarn und Freunde zubereitet. In den Topf kommt, was gerade reif oder noch von den Wintervorräten übrig ist.

  • Kirschen genauso wie Ribisel, Dörrzwetschken oder getrocknete Äpfel.

  • Als Basis für die Obstsuppe dient eine Geflügelbrühe, dann kommen mit Mehl versprudelter Rahm, frische Kräuter aus dem Garten und das jeweilige Obst dazu.

Eine kurze Geschichte der Hausrucker Obstsuppe

Einer der wichtigsten Eckpfeiler der Siebenbürger-Küche waren Suppen. Dick und nahrhaft, aus Gemüse, Fleisch oder mit Obst gekocht, wurden sie in einem großen Topf aufs Feld gebracht und von allen gemeinsam gegessen. Dazu gab’s Brot, das regelmäßig daheim gebacken wurde. Zur Zubereitung der Suppe wurde vom Erdäpfel bis zur Krenwurzel genommen, was Saison hatte. Im Sommer gab es ‚Groa Buinelavad‘, das ist eine grüne Bohnensuppe, Paradeissuppe oder ‚Agerschlavad‘, die Stachelbeersuppe.

Kulinarische Vielfalt

Es ist die Küche einer multinationalen Ecke Europas im Norden Rumäniens. Da, wo der Fluss Mureş eine Biegung nach Osten macht, lagen einst die letzten deutschsprachigen Siedlungen. Im Dorf Obereidisch etwa lebten Jahrhundertelang Siebenbürger Sachsen, gleich nebenan wurde Rumänisch und Ungarisch gesprochen. Wie auch der Fluss – Mieresch, Mureş oder Maros – hatten die meisten Dinge drei Namen: in jeder Sprache einen. Die Wirren des Zweiten Weltkriegs zwangen zahlreiche hier ansässige Menschen zur Flucht.

Seit gut drei Generationen sind viele ihrer Nachkommen im oberösterreichischen Hausruckviertel zwischen Vöcklabruck, Attersee und Salzburg daheim. Und mit ihnen ihre siebenbürgischen Gerichte, Rezepte und kulinarischen Traditionen.

Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Juli 2014 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.

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Menge Zubereitungszeit Gesamtzeit
4 Portionen 10 Minuten 50 Minuten
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Zutaten
0.5 Huhn
1 Handvoll Suppengemüse (Karotten, Gelbe Rüben, Pastinaken)
200 g Obst (Kirschen, Stachelbeeren, Dörrzwetschken oder getrocknete Äpfel)
2 EL Mehl
250 ml Sauerrahm
einige Zweige Estragon
250 ml Sauerkrautsaft (optional)
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Zubereitung
  1. Das Huhn mit 1,5 l Wasser aufsetzen und etwa 20 Minuten kochen. Klein geschnittenes Suppengemüse zugeben und weitere 10 Minuten kochen.

  2. Das Huhn herausnehmen, enthäuten, das Fleisch in kleine Stücke schneiden und wieder in die Suppe geben. Obst (Dörrzwetschken, Äpfel und/oder nicht entsteinte Kirschen) ebenfalls kurz mitkochen.

  3. Mehl mit wenig Wasser und Sauerrahm glatt rühren. Zur Suppe geben und einige Minuten mitkochen. Estragon fein hacken und unterrühren. Zum Schluss den Krautsaft einrühren und die Stachelbeeren – diese dürfen nur heiß gemacht werden, da sie sonst platzen. Mit einem Stück Bauernbrot servieren.

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