Südsteiermark entdecken: Wandern, Wein und grünes Gold
In der Südsteiermark zwischen Leibnitz und Deutschlandsberg kommen Glücksgefühle und Lebensfreude etwas früher auf. Denn während man anderswo noch die letzten Züge des Winters spürt, badet man sich in dieser Region bereits in wärmenden Sonnenstrahlen. Im Laufe des Jahres dann, wenn in den Bergen bereits der erste Schnee fällt und sich Wien in eine graue Nebeldecke hüllt, sorgen adriatische Hochdruckgebiete hier oftmals für einen verlängerten Spätsommer. Die Steiermark, die auch gern das grüne Herz Österreichs genannt wird, und ganz speziell ihre südlichste Gegend sind daher für Sonnenhungrige und Genussmenschen ein besonders beliebtes Ausflugsziel.
Weinbau ist Schwerarbeit, genießen ganz einfach
Hinauf, hinab geht es auf schmalen, kurvigen Straßen durch die charakteristisch hügelige Landschaft. Dabei wird man kaum eine Erhebung entdecken, die nicht von Weingärten und Rebstöcken geprägt ist: 3.383 Hektar Weinbaufläche bedecken den südsteirischen Boden und so reizvoll die Landschaft auch sein mag – der Weinbau ist Schwerarbeit, liegen doch die meisten Rebflächen auf extremen Steilhängen. Zu den wichtigsten Rebsorten dieser Region gehören Sauvignon Blanc (rund ein Fünftel der Anbaufläche des Gebiets ist mit dieser Sorte bepflanzt), Muskateller, Weißburgunder, Welschriesling, Chardonnay und Schilcher.
Auf den Weinstraßen der Südsteiermark
Durch die Kleinstrukturiertheit der Landschaft findet man in der Südsteiermark viele familiäre Betriebe. Rund 385 Weingüter und 250 Buschenschänken prägen nicht nur die Landschaft, sondern auch die Kulinarik der Region. Beides verbinden, genießen und erleben kann man auf den drei Weinstraßen, die die Südsteiermark durchziehen.
Die drei Weinstraßen der Südsteiermark:
Südsteirische Weinstraße
Die Südsteirische Weinstraße ist wohl die bekannteste Weinstraße der Region und auch die älteste Österreichs. Von Ehrenhausen aus nach Platsch und Berghausen nimmt sie ihren Lauf. Man passiert dabei Weingärten, Wälder und Blumenfelder, kehrt ein und stärkt sich bei Weingütern, in renommierten Restaurants oder urigen Buschenschänken. Über einige Kilometer bildet die südsteirische Weinstraße auch die Staatsgrenze zu Slowenien. Besonderer Höhepunkt: In Ehrenhausen setzt man sich am besten auf den Sattel, denn dieser Weinort schließt an den bekannten Murradweg und an die Weinland Steiermark Radtour an.
Sausaler Weinstraße
Die Sausaler Weinstraße führt von Leibnitz aus durchs Sulmtal und von Fresing bis nach Kitzeck hoch hinauf und vorbei an den steilsten Weingärten der Steiermark. Zwischen Weingärten, Streuobstwiesen und Mischwäldern tun sich beeindruckende Panoramen auf das umliegende Hügelland auf. Außerdem kommt man bei Silberberg vorbei, wo Nachwuchswinzer alles über Wein und Weinbau lernen. All die guten Tropfen, die es auf der Sausaler Weinstraße zum Kosten gibt, sind eng mit der Erdgeschichte verbunden. Denn was den Boden hier so besonders macht: 60 Millionen Jahre altes Schiefer- und Urgestein.
Besonderer Genusstipp: Auf der Sausaler Weinstraße sollte man sich unbedingt vom guten Geschmack des Rieslings berieseln lassen, denn dieser gedeiht hier nicht nur in bester Qualität. Diese Rebsorte gilt auch als Markenzeichen dieser Region.
Schilcher-Weinstraße
Auf der Schilcher-Weinstraße im westlichen Teil der Südsteiermark begibt man sich in das Anbaugebiet des Schilchers, einem Roséwein, der aus den Trauben der Rebsorte „Blauer Wildbacher“ gekeltert wird. Die Schilcher-Weinstraße startet am Blumenmarkt Ligist und führt Richtung Erzherzog-Johann-Markt-Stainz bis nach Eibiswald. Auf dieser Weinstraße sollte man zahlreiche Pausen einplanen, zum Beispiel auf den Aussichtspunkten am Hochgrail inmitten der Weinberge oder auf der Burg Deutschlandsberg, die einen schönen Ausblick auf die Schilcherstadt offenbart.
Besonderer Tipp: Die Schilcher Weinstraße lässt sich auch bestens mit dem Fahrrad oder bei einer gemütlichen Wanderung entdecken.
Buschenschank darf sich nur nennen, wer auch einen Wein- oder Obstgarten bewirtschaftet.
Das grüne Herz schlägt für Wein
Oft entdeckt man bei einer Weinverkostung nicht nur den neuen Lieblings-Sauvignon Blanc, sondern auch herzliche und authentische Persönlichkeiten – viele Winzer nehmen sich Zeit und führen persönlich durchs Weingut oder den Weingarten, analysieren gemeinsam mit ihren Gästen Geschmäcker und Duftnoten, Farbe und Abgang des Weins.
Eine gute Portion Gastfreundschaft gibt es auch in den urigen Stuben und sonnigen Panoramaterrassen der Buschenschänken, dazu regionale Spezialitäten wie den berühmten Käferbohnensalat mit knusprigem Bauernbrot, Apfelstrudel und natürlich südsteirischen Wein. Übrigens: Buschenschank darf sich nur nennen, wer auch einen Wein- oder Obstgarten bewirtschaftet.
Genuss auf der Überhölspur
Die lehmig-sandigen Böden und das milde Klima bieten aber nicht nur ideale Voraussetzungen für Spitzenweine, sondern auch eine gute Mischung für den Steirischen Ölkürbis. Aus seinen Kernen wird das „grüne Gold“, das steirische Kürbiskernöl, gepresst. Immer der Nase nach – dem nussigen Aroma folgt man am besten auf der „Steirischen Ölspur“: 15 Gemeinden, 26 Gasthäuser und Restaurants, 24 Bauernhöfe (hier gibt es das hochwertige Speiseöl ab Hof zu kaufen), 9 Ölmühlen und weitere Partnerbetriebe laden Besucherinnen und Besucher ein, auf den Spuren des Kürbiskernöls zu wandeln.
Die Südsteiermark zu Fuß erkunden
Durch das günstige Klima kann man in der Südsteiermark das ganze Jahr über Wanderungen unternehmen. Verschiedenste Touren, von gemütlichen Genusswanderungen mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten bis zu sportlicheren Etappen, verbinden sanfte Almen mit malerischen Weinbergen. Stetiger Begleiter ist das abwechslungsreiche, hügelige Umland. Das Gebiet rund um Eibiswald und Wies ist aber auch Knotenpunkt für längere Wanderungen: Pilger- und Weitwanderwege durchqueren die Region, darunter die Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“, der Mariazeller Weg, der Jakobsweg und der Grenzpanoramaweg.
Die Südsteiermark zu Fuß entdecken? Mehr Tipps dazu gibt es hier zum Nachlesen!
Mit dem Rad über hügelige Etappen
Wer die Weinlandschaft gerne auf zwei Rädern an sich vorbeiziehen lässt, kann die Südsteiermark auch auf unzähligen Radwegen und Mountainbike-Trails erkunden. Steil hinauf geht es nach Kitzeck, dem höchstgelegenen Weinbauort Europas. Etwas gemächlicher ist man auf den leicht hügeligen Etappen der drei Weinstraßen unterwegs und in der Ebene radelt man entlang von Flüssen und durch schattenspendende Wälder. Die Radwege sind überall gut ausgebaut, beschildert und verkehrsarm – und der nächste Buschenschank ist niemals weit entfernt.
Das ganze Jahr über Südsteiermark
Egal, ob im Frühling, wenn die ersten Frühlingsboten das Land in frische Farben tauchen oder im Herbst, wenn die rot-goldenen Weinreben das Land bedecken - die Südsteiermark lockt mit beeindruckenden Panoramen, gemütlichen Rad- und Wanderwegen, lukullischen Freuden und redseligen Winzerpersönlichkeiten, die gerne edle Tropfen und Geschichten aus dem Fass teilen.
Lust auf noch mehr südsteirische Lebensfreude? Dann lesen Sie am besten hier weiter: suedsteiermark.com.