Ausflüge

Unterwegs in der Radregion Donau Oberösterreich

Wir waren ein Wochenende lang mit dem E-Bike unterwegs auf Genusstour durch die malerische Donauregion zwischen Linz und Passau. Wir zeigen die schönsten Routen jenseits vom klassischen Donauradweg und teilen mit Ihnen unsere kulinarischen Genussmomente.

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Die Aussichtsplattform „Schlögener Blick“ an der der oberösterreichischen Donauschlinge
Foto: Doris Himmelbauer
Die Aussichtsplattform „Schlögener Blick“ an der der märchenhaft schönen Donauschlinge

Die Freude ist groß, eine Auszeit von der geschäftigen Großstadt steht uns bevor, und das auch noch im Mai, dem grünsten aller Monate. Gemeinsam mit der Donau Oberösterreich dürfen wir zweieinhalb Tage lang das malerische Donautal, samt Leuten und kulinarischen Schätzen, erkunden und kennenlernen. Das allerdings nicht zu Fuß, obwohl zahlreiche Wanderwege wie der berühmte Donausteig dazu verführen würden. Nein, zum ersten Mal überhaupt machen wir eine E-Bike-Tour.

Seitdem das innovative Fahrzeug sich immer wachsenderer Beliebtheit erfreut und auch den weniger sportlichen unter uns ausgiebige Touren ermöglicht, gibt es auch in der Radregion Donau Oberösterreich zwischen Schärding und Grein 15 neue Radtouren. Diese sind besonders geeignet, wenn man die atemberaubenden Panoramen samt ihren kulinarischen Genüssen auf zwei Rädern entdecken möchte, ohne dabei unbedingt ins Schwitzen zu geraten. Denn mit dem E-Bike lässt es sich (fast) mühelos durch Berg und Tal sausen und dabei trotzdem die Landschaft genießen. Entschleunigung trotz Beschleunigung also.

Das Nordufer des Donauradwegs auf Höhe von Kramesau
Foto: Doris Himmelbauer
Das Nordufer des Donauradwegs lädt zu Spazierfahrten mit E-Bikes ein

Ankommen und Abschalten

Nach einer bequemen Anreise mit Zug und Bus aus Wien kommen wir am späten Nachmittag in unserer Unterkunft, dem Hotel Donauschlinge, an. Es liegt direkt an der Spitze der Donauschlinge in Schlögen, und wir sind augenblicklich verzaubert von der imposanten Kulisse dieses Naturwunders. Vor uns türmen sich die tiefgrünen, für diese Region charakteristischen, sanft geschwungenen Donauhänge. Ein Anblick, der einen unwillkürlich tief Luft holen lässt, gefolgt von einem Seufzer der sich umgehend einstellenden Entspannung. Sofort ist klar: hier wird es sich wunderbar abschalten lassen.

An der Hotelrezeption erhalten wir Leihhelme, und eine kurze Einweisung in die Handhabung der E-Bikes. Wir entschließen uns, noch vor dem Abendessen einen ersten kurzen Ausflug zum nahegelegenen Aussichtspunkt Schlögener Blick zu unternehmen, um uns wortwörtlich einen besseren Überblick zu verschaffen. Oben angekommen, können wir die Donauschlinge in ihrer ganzen Pracht bestaunen. Ein vielversprechender Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwartet. Nach einem köstlichen Abendessen auf der Panoramaterrasse des Hotels bei Sonnenuntergang, bei dem wir unter anderem in den Genuss Eferdinger Spargels und eines zarten Maibockragouts kommen, ziehen wir uns voller Vorfreude auf die komfortablen Zimmer mit Donaublick zurück.

Die Wallfahrtskapelle am Penzenstein
Foto: Doris Himmelbauer
Andächtig gelegen in luftiger Höhe: die Wallfahrtskapelle am Penzenstein

Tag 1: Die Penzenstein-Runde (R1.06)

Bei einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, mit Eierspeisen-Buffet und nach individuellen Wünschen zubereitetem Omelett, gehen wir auf der Karte unsere erste Tour durch. Diese wird uns zum Penzenstein führen, einem Felsvorsprung von 568 m Höhe, mit Blick auf das Donautal und Engelhartszell. Der einzige Wermutstropfen: Es regnet in Strömen. Wir nehmen es gelassen, packen die Rucksäcke und hüllen uns in Regenmäntel. Mit der Querfähre setzen wir von Schlögen nach Au über und fahren am Nordufer des Donauradwegs stromaufwärts, bis es dann endlich bergauf geht.

Vorbei an Schloss Marsbach fahren wir im leichten Nebel bis zum höchsten Punkt aller Donauradrunden: dem auf 819 m gelegenen Pfarrkirchen im Mühlkreis. Auf diesem Streckenabschnitt waren wir besonders dankbar für die Turbo-Funktion unserer E-Bikes. Oben angekommen, beschließen wir, uns im Panoramacafe Bauer aufzuwärmen und zu trocknen. Wie erfreulich, dass es hier nicht nur einen Warmlufthändetrockner, sondern auch mehrfach preisgekrönte Pralinen zu verkosten gibt. Bei wolkenverhangenem Blick fühlen wir uns gleich wie im Schokoladenhimmel. Und siehe da, während wir uns durch die Sorten Eierlikör, Haselnuss und Kirsch-Trüffel naschen, lichtet sich der Nebel und gibt einen wunderbaren Blick über den Bayerischen und Böhmischen Wald, bzw. dem Mühlviertel frei.

Bei jedem Wetter ein einzigartiges Erlebnis: die Penzenstein-Runde (Fotos: Doris Himmelbauer)

Nach einer immer noch nassen und teilweise recht abenteuerlichen Weiterfahrt, inklusive der Begegnung mit einem aufgebrachten Enterich, hört der Regen endlich auf, und wir erreichen gegen Mittag den Penzenstein mit der hübschen, vorgelagerten Wallfahrtskapelle. Hier genießen wir einen sonnigen Donautiefblick auf die ausladenden Steilwälder, das Kloster Engelhartszell und das Kraftwerk Jochenstein. Ein wahrlich malerisches Fleckchen Erde und sein Besuch die Mühen eindeutig wert. Da unsere Mägen zu knurren beginnen, machen wir uns an die Talfahrt nach Kramesau, um im direkt am Donauufer gelegenen Gasthof Restaurant Luger einzukehren, das für seine Fischspezialitäten bekannt ist. Die Sonne hat die Wolken mittlerweile endgültig vertrieben, und wir lassen uns auf der Terrasse cremiges Spargelrisotto mit fangfrischer gebratener Forelle aus der Region schmecken.

Am Nordufer des Donauradwegs die Nähe zum Wasser genießen (Fotos: Doris Himmelbauer / Csilla Berdefy)

Nach einer kurzen Erfrischung am Steg des Gasthofs geht es zu unserem letzten Programmpunkt des Tages: einem Besuch des Zillenbauers Witti am Wesenufer, der am Weg zurück ins Hotel Donauschlinge liegt. Dort werden wir von einem strahlenden Gerald Witti empfangen, der den Familienbetrieb bereits in neunter Generation führt. Gemeinsam mit seinem Team fertigt er in traditioneller Handarbeit Zillen und Holzboote nach Maß für Kunden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Wir bekommen eine Führung durch das Werk und treffen dabei auf Großvater Anton Witti, der es sich selbst in seiner Pension nicht nehmen lässt, täglich hinter der Schneidemaschine zu stehen. Das nennt man wohl wahre Leidenschaft für den Beruf. Die Zillen hier sind aber nicht nur zum Anschauen da, man kann sie sich auch für eine Spritzfahrt leihen. Und das Beste: Zillen mit sechs PS-Motor dürfen Personen ab 16 Jahren ohne Schiffspatent lenken. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und genießen nach kurzer Einschulung durch Gerald den Blick vom Wasser aus auf die grünen Donauhänge mit ihren sagenumwobenen Raubritterburgen und geheimnisvollen Schlossruinen, vorbei an ursprünglichen Donauauen.

Im Anschluss geht es gemütlich und ohne Turbogang zurück zur Fähre und ins Hotel, wo neben einem leichten Abendessen, einem bunten Frühlingssalat mit gegrilltem Ziegenkäse, die komfortable Wellnesslandschaft mit Innenpool und Saunen auf uns wartet. Perfekt, um einen ereignisreichen Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Einer der vielen Panoramablicke entlang der Sauwald Panorama-Runde
Foto: Csilla Berdefy
Einer der vielen Panoramablicke auf der Sauwaldpanoramastraße

Tag 2: Die Sauwald Panorama-Runde (R1.05)

Bei strahlendem Sonnenschein werden wir samt unseren Rädern mit einem Shuttle vom lokalen Taxi-Service Eilmannsberger nach Kopfing befördert. Dort beginnt unser Tagesprogramm zu Fuß – und zwar im Naturerlebnispark Baumkronenweg. Mit seinem Baumhotel (bestehend aus 21 Baumhäusern), 5.000 m2 Waldspielplatz, Niederseilgarten und Riesentrampolin – ist es ein wahres Paradies für Familien und Schulausflügler. Aber auch ältere Naturliebhaber kommen auf einem 2 km langen Rundweg über den Baumwipfeln auf ihre Kosten. Den wortwörtlichen Höhepunkt stellt ein 40 m hoher Aussicht- und Erlebnisturm dar, der in seinem Inneren einen Escape Room für Abenteurer ab 16 Jahren birgt. Wir genießen die frische Waldluft und den atemberaubenden Blick über die Baumwipfel hinweg und schwingen uns nach einer kurzen Erfrischung im parkeigenen Gasthof Oachkatzl, das fast ausschließlich regionale Zutaten verarbeitet, auf unsere E-Bikes.

Unser heutiges Mittagessen müssen wir uns nämlich erst verdienen: 30 km stehen uns entlang der Sauwaldpanoramastraße bevor. Diese haben es in sich, es lohnt sich allerdings jeder einzige Meter. Während der Fahrt erleben wir Landidylle pur – mit allen Sinnen. Wir schlingern durch malerische Täler, vorbei an sattgrünen Wiesen, gesäumt von Wildblumen und endlosen Kornfeldern, auf denen die noch jungen Ähren im Wind rhythmische Wellen schlagen. Es geht hoch und runter, manchmal sogar über Stock und Stein, wenn uns der Radweg über nicht asphaltierte Teilstrecken führt. Und immer wieder tauchen wir ein in den kühlen Schatten der Waldabschnitte. Ein Gefühl der Freiheit überfällt uns, und wir machen immer wieder Halt, um die Panoramablicke und Sehenswürdigkeiten, wie das UNESCO Weltkulturerbe Donaulimes mit seinen römischen Fundstätten oder die fast futuristisch anmutende Pyramide am Etzinger Hügel – einem Wasserspeicher –, zu bestaunen. Besonders begeistern uns die unzähligen Höfe, an denen wir vorbeifahren. Einer entzückender als der andere und häufig eingerahmt von grünen Birkenhainen, deren Blätter um die Wette glitzern.

Einige Höhepunkte unsere E-Bike-Tour entlang der Sauwald Panorama-Runde

Das Mittagessen auf der Terrasse des Revita Hotel Kocher in St. Agatha fällt der langen Fahrt entsprechend üppig aus: Es gibt einen saftigen Burger aus regionalem Rindfleisch und dazu einen knackigen Spargelsalat. Wäre es noch etwas heißer und die Zeit nicht so knapp, würden wir mit Sicherheit die Tageskarte für den Hotel-Pool mit Panoramablick in Anspruch nehmen (erhältlich bei der Hotel-Rezeption). Stattdessen machen wir uns nach kurzer Rast und gut gestärkt an die letzten 20 km unserer Sauwald Panorama-Runde, die uns nach St. Aegidi zu einem weiteren alteingesessenen Familienbetrieb führt.

Bei Sauwald Erdäpfel treffen wir Geschäftsführer Martin Paminger, der etwas ganz Besonderes mit uns vorhat: Wir setzen Erdäpfel auf den hofeigenen Äckern. Dafür graben wir im Abstand von etwa 30 cm mit unseren Spaten kleine Löcher und legen die keimenden Setzlinge hinein, decken sie mit Erde zu. Dann beginnt das Warten. In wenigen Wochen werden die von uns eingepflanzten Kartoffeln österreichweit in Supermärkten zu kaufen sein. Nach kurzer Wanderung mit Blick auf das auf der anderen Seite des Donautals gelegene Schloss Rannariedl lassen wir uns bei einem Genuss-Picknick am nahegelegenen Löschsee von Martin über die Besonderheiten der steinigen Äcker in der Region aufklären und lernen mehr über die Geschichte des Erdäpfelanbaus. Dazu serviert es uns seine Leibspeise: hausgemachten Erdäpfelkas mit Speck und Apfelcider.

Ein wahrlich regionales Genusserlebnis gibt es in St. Aegidi bei Sauwald Erdäpfel

Zum Nachtisch dürfen wir Erdbeeren aus dem erst kürzlich dazu erworbenen Gewächshaus am Rande des Betriebs pflücken, wo auch schon wieder der Shuttle auf uns wartet, um uns zurück ins Hotel zu fahren. Mit einer Flasche des berühmten Sauwald-Wodkas als kulinarisches Souvenir im Gepäck lassen wir uns zufrieden und voller schöner Eindrücke auf die Rückbank sinken und sind uns sicher: Wir kommen wieder!

Wir konnten Sie mit unserem Erlebnisbericht inspirieren und Sie haben Lust bekommen die Radregion Donau Oberösterreich ebenfalls zu erkunden?

Alle wichtigen Infos finden Sie unter: www.donauregion.at