Wein richtig temperieren und lagern: 3 goldene Regeln
Welche Temperatur sollte Weißwein für den perfekten Genuss haben? Und welche Rotwein? Und wie schafft man es zuhause – auch ohne Weinkeller – Rebensaft jederzeit wohl temperiert servieren zu können? Wir haben bei Sommelier Alexander Koblinger nachgefragt.
Weißwein muss kalt sein. Und Rotwein – so lautet zumindest eine weit verbreitete Faustregel – sollte bei Zimmertemperatur genossen werden. Oder doch nicht? Diese weit verbreitete Meinung kann Alexander Koblinger, einer von nur drei österreichischen Master Sommeliers (die beiden anderen sind in den USA respektive in England tätig) aufklären. Wir haben den Weinexperten und -berater an seinem Arbeitsplatz in Döllerers Genusswelten in Golling bei Salzburg besucht, wo er die kulinarischen Kreationen von Spitzenkoch und Miele Botschafter Andreas Döllerer mit der perfekten Weinauswahl vollendet. Das Fazit unseres Gesprächs: Es sind drei Dinge, die Weinliebhaber über das Lagern und Temperieren von Wein wissen sollten.
1. Weißwein, Rotwein, Schaumwein: Das ist die ideale Temperatur
Bevor wir verraten, welche Rebe sich bei welcher Temperatur beim Genuss am besten entfaltet, stellt sich die Frage: warum spielen die Grade beim Wein eigentlich so eine wichtige Rolle? Ist Weißwein zu kalt „können sich die Aromen nicht mehr entfalten, und du merkst nur noch, dass du Alkohol trinkst, vielleicht nimmst du die Bukettstoffe noch ein bisschen wahr, aber wirklich schmecken tust du nichts bis kaum etwas. Ist die Temperatur zu hoch, wirken die Weine oft zu alkoholisch und überladen, auch die Eleganz leidet“, sagt Alex Koblinger und empfiehlt für leichte, junge und trockene Weiße, wie etwa Welschriesling oder Grünen Veltliner, sechs bis acht Grad.
Zehn bis zwölf sollten es bei etwas würzigeren und aromatischeren Sorten wie Sauvignon blanc oder Gewürztraminer sein. Aber manche Weine vertragen auch noch höhere Temperaturen, wie die Übersicht zeigt.
Die perfekte Weintemperatur:
Weinsorte | Empfohlene Trinktemperatur |
Leichte, fruchtige Rotweine | +14°C bis +16°C |
Schwere Rotweine | +18°C |
Roséweine | +8°C bis +10°C |
Feine, aromatische Weißweine | +6°C bis +12°C |
Schwere oder süße Weißweine | +12°C bis +14°C |
Champagner, Sekt, Prosecco | +6°C bis +10°C |
Gut zu wissen: Da sich Wein beim Einschenken in ein Glas erwärmt, sollten wir ihn um 1-2°C kühler lagern, als die jeweilige empfohlene Trinktemperatur vorgibt.
2. Es ist nicht die Temperatur alleine
Weine entwickeln sich ständig weiter. Dabei spielt neben der Umgebungstemperatur auch die Qualität der Luft eine wichtige Rolle. Wichtig ist hier eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und eine möglichst geruchsneutrale Lagerstätte. Außerdem achten wir bei der Lagerung darauf, dass der Wein keinen UV-Strahlen ausgesetzt ist, da diese dem Reifungsprozess schaden könnten. Schon gewusst? Sogar die Vibrationen eines klassischen Kühlschranks können den Reifeprozess des Weines beeinflussen.
3. Wo sich Wein besonders wohl fühlt
Weinbauern und Winzer lagern ihre Weine traditionell in einem Weinkeller. Da das zuhause natürlich nur in den wenigsten Fällen möglich ist, rät der Sommelier zu einem Weinkühlschrank. Warum? "Ein Weinkühlschrank hat den Vorteil, dass die Temperatur konstant gehalten wird. Ein Ventilator sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Luft im Gerät."
Wer sich einen Weinkühlschrank anschaffen möchte, ist gut beraten sich für ein Exemplar mit verschiedenen Kühlzonen zu entscheiden. Darin findet sich für Rotwein, Weißwein und Schaumwein jeweils ein eigener Bereich, der genau perfekt für die jeweilige Weinsorte temperiert werden kann. Und: Weinkühlschränke von Qualität haben getönte Türen, wodurch auch UV-Strahlen kein Durchkommen haben. So können wir Wein zuhause langfristig und qualitativ lagern und haben ihn jederzeit mit der idealen Temperatur griffbereit.
Weinkühlschränke von Miele lassen bei Liebhabern exquisiter Tröpferl keinen Wunsch offen: Sie bieten nicht nur verschiedene Temperaturbereiche, sondern auch einen flexiblen Flaschenrost, der jeder Flaschenform perfekten Halt gibt. Dazu gibt es bei ausgewählten Modellen ein Sommelier-Set, damit das Werkzeug stets zur Hand ist, sowie Raum zum Vorkühlen von Gläsern. Außerdem präsentiert sich die Weinsammlung immer im besten Licht: dezent angestrahlt mit LED-Lampen.