Brot & Gebäck

Mostviertler Allerheiligenstriezel

Einst zogen die Kinder zu Allerheiligen von Tür zu Tür mit einem Sprüchlein auf den Lippen, um süßes Germgebäck zu erbitten. Auch heute noch gehören in der Steiermark, im Inn-, Wein- und Mühlviertel Allerheiligenstriezel zur Tradition.

Allerheiligenstriezel, Germgebäck, Jause, Servus Rezept
Foto: Servus.com
Mit Butter schmeckt der Allerheiligenstriezel am besten.  

In der Nacht zu Allerseelen kehren die Ahnen in unsere Welt zurück. Um ihnen den Aufenthalt auf Erden ein wenig zu versüßen, legte man in machen Gegenden des Alpenraums Allerheiligenstriezel auf und neben die Gräber. Und damit sich die Urlis beim Umhertappen in der Finsternis nicht wehtaten, mussten alle Messer gesichert sowie die Rechen mit den Zähnen nach unten abgelegt werden.

Später wurden die geflochtenen Brote lieber den Armen und Kindern gegeben, auf dass diese im Gegenzug für die Seelen der Ahnen beten mögen.

Das Rezept stammt von Maria Jagersberger aus Lunz am See.

Tipp: Alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben! Mit dem Dampfl beginnen, dann die übrigen Zutaten vorbereiten.

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MengeZubereitungszeitGesamtzeit
1 Stück1:10 Stunden2 Stunden
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Zutaten
2 ELZucker
250 mlMilch
0.5Germwürfel
50 gButter (zerlassen, lauwarm)
1 Pkg.Vanillezucker
3Eidotter
400 gglattes Mehl
3Prisen Salz
1 SchussÖl (für die Geschmeidigkeit)
Hagelzucker
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Vorbereitung

  1. Für das Germdampfl 1 EL Zucker, 5 EL lauwarme Milch, 1 EL Mehl und den Germ gut verrühren, einige Minuten stehen lassen.

  2. Butter, 1 EL Zucker, Vanillezucker und 2 Eidotter verrühren, dann mit dem Dampfl vermischen.

  3. Das Mehl, die restliche Milch, Salz und Öl nach und nach einrühren, bis die richtige Konsistenz erreicht ist – also nicht zu weich, da sich sonst der Teig nicht flechten lässt. Die Masse in einem Weidling mit dem Lochkochlöffel richtig gut schlagen, damit viel Luft in den Teig kommt – und zwar so lange, bis der Teig weder am Topf noch am Kochlöffel hängen bleibt.

  4. Den Teig vor dem Teilen zugedeckt mit einem Geschirrtuch 30 Minuten gehen lassen.

Sechstrangzopf-Technik von Lisl Gstettner

  1. Sechs gleich lange und dicke Stränge formen.

  2. Die linke Hand erfasst den linken Mittelstrang und die rechte Hand den rechten Außenstrang. Der linke Mittelstrang wird unter den Außenstrang hindurchgeführt und als rechter Außenstrang abgelegt; gleichzeitig wird der rechte Außenstrang nach links geführt und so zum linken Innenstrang.

  3. Die rechte Hand erfasst den rechten Mittelstrang, die linke Hand führt den linken Außenstrang hindurch und wird als linker Außenstrang abgelegt; gleichzeitig wird der linke Außenstrang nach rechts geführt und so zum rechten Innenstrang.

  4. Den Vorgang wiederholen, bis der Striezel fertig geflochten ist. Anschließend die Enden einschlagen.

  5. In einen gefetteten Bräter legen, mit Eidotter bestreichen und weitere 15 bis 20 Minuten gehen lassen. Dann den Hagelzucker darüberstreuen und bei 160 °C (Unter- und Oberhitze) goldbraun backen.

  6. Nach ca. 30 Minuten ist unser Allerheiligen-Striezel fertig.

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