Oberstdorf, Urlaub, Alpenkulisse
Foto: Tourismus Oberstdorf/Eren Karmaran

Oberstdorf im Allgäu: Ein Bergsommer wie im Bilderbuch

Einsame Bergtäler, verschneite Gipfel und ein Blütenmeer aus Alpenrosen – Wanderer, Familien und Naturliebhaber kommen einmal und dann immer wieder nach Oberstdorf.
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Sanft weckt einen das leise Läuten der Kuhglocken aus dem Schlaf. Ein kurzes Gähnen und der Blick fällt aus dem Fenster: Über den Wiesen rund um Oberstdorf steigt der Nebel auf. Es riecht nach feuchtem Gras, Tannen und Fichten. Frech lugt die schneebedeckte Spitze des Nebelhorns hinter den Wolken hervor. Im warmen Licht der Sonne beginnt sich der Dunst langsam aufzulösen und gibt den Blick frei auf die Bergwelt der Allgäuer Alpen. Ein perfekter Urlaubstag in Oberstdorf beginnt.

Tor zu den Allgäuer Hochalpen

Eingebettet zwischen den Hügeln des Oberallgäus und den schroffen Gipfeln der Allgäuer Hochalpen, liegt auf 815 Meter Seehöhe im breiten Talkessel der Iller die südlichste Gemeinde Deutschlands: Oberstdorf. Im Sommer sind die Berge und Täler rund um den heilklimatischen Kur- und Kneippkurort ein Paradies für Wanderer, Radfahrer und Familien. Im Winter tummeln sich in der verschneiten Landschaft Skifahrer, Langläufer und Winterwanderer. Mit der Nebelhornbahn gelangt man in wenigen Minuten auf den Hausberg – das 2.224 Meter hohe Nebelhorn. Mutige erklimmen rund um den zackigen Gipfelgrat den Hindelanger Klettersteig, Genießer freuen sich auf die Einkehr im altehrwürdigen Edmund-Probst-Haus. Besonders beachtlich: Gut 75 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Landschafts- oder Naturschutz. Bereits seit 1992 sind die Allgäuer Hochalpen als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Luftkurort, Oberstdorf
Foto: Tourismus Oberstdorf/Frithjof Kjer Photography
Wer in Oberstdorf aktiv ist, schnuppert in dem Luftkurort reinste Alpenluft.

Ankommen und durchatmen

Dank Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn gestaltet sich die Anreise nach Oberstdorf einfach, bequemund umweltfreundlich. So liegen Lärm und Hektik schnell hinter einem und schon beim Aussteigen hilft die saubere Bergluft beim Durchatmen. Bereits seit 1937 ist die südlichste Gemeinde Deutschlands Heilklimatischer Kurort und wurde 2007 sogar mit dem Zusatz „Premium Class“ ausgezeichnet. Grund dafür ist die schadstoff-, pollen- und allergenarme Luft rund um Oberstdorf. Gemeinsam mit den höhenbedingten Temperaturreizen und der intensiven Sonneneinstrahlung bewirkt sie eine Vertiefung der Atmung und stärkt so Kreislauf und Immunsystem. Deswegen: Gleich raus in die Natur und frische Bergluft schnuppern

Beim Wandern kann man die Berge und Täler rund um Oberstdorf aus nächster Nähe entdecken.

Drei Wanderwege ins Glück

Von gemütlich über moderat bis sportlich – die Wanderungen rund um Oberstdorf sind ebenso vielfältig wie die Landschaft der Allgäuer Hochalpen. Über 200 Wanderkilometer gibt es in dem Wegenetz zu entdecken. Diese drei Touren sind besonders lohnenswert:

  1. Talfreuden: Auf den Spuren des Dorfbaches spazieren

Auf dem Spazierweg entlang des Dorfbaches im Ortskern von Oberstdorf gibt es zahlreiche holzgemachte Dorfbrunnen zu entdecken. Nur die wenigsten wissen, dass diese früher miteinander verbunden waren. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Verlauf des Dorfbaches zur Verbesserung der Wasserversorgung erneuert. So entstand ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit 15 Haupt- und 41 Nebenbrunnen, das die Bewohner der Stadt mit Frischwasser versorgte. Noch heute dienen die verbleibenden Brunnen als Viehtränke und können auf dem Spaziergang besichtigt werden.

Christlessee, Oberstdorf
Foto: Tourismus Oberstdorf/Marcel Lesch
Naturjuwel im Trettachtal: Dank seiner starken Quellen friert der tiefblaue Christlessee selbst im Winter nicht zu.
  1. Almgenuss: Zurück in die Zeiten der Bergbauern wandern

Über historische Pfade führt auch die Wanderung vom Trettachtal zum einstigen Bergbauerndorf Gerstruben, das heute unter Denkmalschutz steht. Goldbraun strahlen die Holzwände der 500 Jahre alten Bauernhäuser im warmen Licht der Sonne. Scharf hebt sich die Silhouette der historischen Marienkapelle von den bunten Blumenwiesen ab. Ein Abstecher ans Ende des Hochtales lohnt sich. Dort bietet die Dietersbachalpe neben einer gemütlichen Einkehr auch ein grandioses Bergpanorama. Der aussichtsreiche, aber anspruchsvolle Abstieg über das Hölltobel sorgt zum Ende der Tour für Abkühlung und beschert Tiefblicke in die Klamm.

Oberstdorf, Fellhorn
Foto: Tourismus Oberstdorf/Eren Karaman
Ab dem Frühsommer gibt es auf dem Oberstdorfer Blumenberg Fellhorn ein Blütenmeer aus Alpenrosen zu bestaunen.
  1. Gipfelglück: Auf aussichtsreiche Grate steigen

Ein endloses Blütenmeer aus rosa Alpenrosen erwartet trittsichere Bergsteiger, die zwischen Juni und August den Fellhorngrat überschreiten. Nach einer Fahrt mit der Fellhornbahn, genießt man erst einmal das Gipfelglück: Der Blick reicht vom Stillachtal über das Kleinwalsertal bis hin zum Hohen Ifen. Bei Gastgebern, die das Angebot "Bergbahn Unlimited" anbieten, sind Bergbahnfahrten sogar kostenlos. Nach einer seilversicherten Passage lässt der weitere Gratverlauf das Herz jedes Blumenliebhabers höher schlagen: Alpenrosen, Mondrauten, Berg-Flockenblumen und Berg-Anemonen reihen sich hier oben dicht an dicht. Für alle, die mehr über die Blumen am Wegesrand erfahren wollen, gibt es an der Kasse der Bergbahn einen Blumenkalender.

Tipp: Ein praktisches Hilfsmittel ist der täglich aktualisierte Bergsportbericht, der alle wichtigen Informationen über die Verhältnisse auf den Wanderwegen rund um Oberstdorf bereithält.

Oberstdorf, Einkehren
Foto: Tourismus Oberstdorf/Frithjof Kjer
Eine zünftige Brotzeit darf bei keiner Einkehr fehlen.

Käse von der Alpe

Auf Bergwiesen mit über siebzig verschiedenen Kräutern und Gräsern wird das robuste Allgäuer Braunvieh von Juni bis September gesömmert. Die dort gewonnene Milch wird dann direkt vor Ort verarbeitet. Auf den Sennalpen in den Oberstdorfer Bergen kann man sie dann in Form von Butter und würzigem Käse bei einer Brotzeit mit geräuchertem Schinken oder Kaminwurzen genießen. Auf der größten und höchstgelegenen Bergkäserei Deutschlands, der Alpe Schlappold am Fellhorn, kann man den Sennern sogar bei der Käseherstellung zuschauen und erfährt alles Wichtige über die Tradition.

Oberstdorf, Freibergsee
Foto: Tourismus Oberstdorf
Der Freibergsee sorgt an heißen Sommertagen für erfrischende Abkühlung.

Wohlfühlen und entspannen

Nach dem Wandern laden in Oberstdorf zahlreiche Kneippanlagen und Naturbäder zum Entspannen ein – darunter der Freibergsee, das Moorbad Oberstdorf und das Moorschwimmbad Reichenbach. Bereits seit 1964 ist die Gemeinde offizieller Kneippkurort und bietet heute über 115 Wasseranwendungen an: Von Waschungen über Güsse, Wickel und Kräuterbäder bis zum Blitzguss. Mit dem ganzheitlichen Ansatz nach Sebastian Kneipp schließt sich der Kreis von Achtsamkeit, Bewegung und Ernährung, der in Oberstdorf so einfach zu gehen ist.

Tipp: Gesundheitskurse, Meditationen und geführte Wanderungen – im Erlebnisshop finden sich viele Aktivitäten für jeden Geschmack. Für Oberstdorfer Übernachtungsgäste mit der Allgäu Walser Premium Card ist die Teilnahme sogar kostenlos oder stark vergünstigt.

 

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