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Warum man in Österreich Fasching feiert

Im Jänner beginnt die fünfte Jahreszeit. Dann wird gescherzt und man verkleidet sich. Doch warum zelebrieren wir Fasching, Fastnacht und Karneval? Wir haben Wissenswertes zur Zeit der Narren zusammengetragen.

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Foto: Mauritius Images
Bunte Verkleidungen zeichnen die Faschingszeit aus.

Die lustige Zeit ist auf drei alten Traditionen begründet.

  1. Feiern vor der Fastenzeit. Die wohl prägendste liegt im Brauchtum der katholischen Kirche begründet. Im Mittelalter durfte man in der langen Fastenzeit bis Ostern weder Fleisch, Käse, Milch, Schmalz, Butter oder Fett essen. Deshalb ließ man es sich vorher noch einmal richtig gut gehen. Zur Fastnacht feierte man mit Musik, Tanz und reichlich Essen und Alkohol.

  2. Den Winter verjagen. Die alten Germanen wiederum verjagten am Ende der kalten Jahreszeit mit lautem, buntem Treiben die Wintergeister. Sie setzten dazu Masken auf und machten mit Glocken und Trommeln Lärm. Noch heute ziehen in Bayern, Österreich und in der Schweiz Menschen mit gruseligen Holzmasken durch die Straßen, um den Winter zu vertreiben.

  3. Rollentausch. Der dritte Ursprung liegt im alten Rom. Im Altertum war es Sitte, einen Tag die Rollen zu tauschen. Diener wurden zu Herren und Herren mussten ihre Sklaven bedienen. Auch durften die Sklaven Witze erzählen und Kritik üben. Heute gibt es hierfür die Büttenreden, in denen mit allen und allem abgerechnet wird, was das Jahr über gestört hat: Politiker, Nachbarn, Gesellschaft.

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Was ist der Unterschied zwischen Fasching, Fastnacht und Karneval?

Die Bezeichnung hängt davon ab, in welcher Region Sie sich befinden. Von Fasching spricht man hauptsächlich in Österreich und Bayern, das Wort Karneval wird vornehmlich in Norddeutschland verwendet. Fastnacht feiert man im westlichen Österreich und Deutschland, in der Schweiz und Südtirol.

Das Wort Fasching stammt übrigens vom mittelhochdeutschen Vaschanc ab, was den Ausschank des Fastentrunks bezeichnete. Der Begriff Fas(t)nacht ist um 1.200 im mittelhochdeutschen „vastnacht“ (Vorabend des Fasttages Aschermittwoch) belegt. Die in Norddeutschland übliche Bezeichnung Karneval ist vermutlich ebenfalls ein Hinweis auf die bevorstehende Fastenzeit. Das lateinische Wort Carnelevare steht für „Abschied vom Fleisch“ oder „das Fleisch wegnehmen“. Versuchen Sie sich hier an unserem Faschingsquiz. Wie sagt man wo zum Faschingsnarr?

Wann wird Fasching gefeiert?

Viele sprechen vom 11. November als Beginn der Faschingszeit, doch die Narrenzeit beginnt streng genommen eigentlich erst am Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) und endet meist mit Aschermittwoch. Und so ist es immer unterschiedlich, wie lange der Fasching dauert. Der Aschermittwoch hängt nämlich vom beweglichen Ostern ab und ist immer der 46. Tag vor Ostern.

Der Höhepunkt des Faschings ist in der letzten Woche vor Aschermittwoch. Der „schmutzige Donnerstag“ – schmutzig kommt in diesem Fall von Schmalz, weil fette Speisen im Fasching beliebt waren – ist die Weiberfastnacht, bei der Frauen die Hosen anhatten. Heutzutage finden zum Beispiel im Burgenland diese Weiberfeste von verheirateten Frauen unter Ausschluss der Männer am Faschingsmontag statt. Dieser heißt auch Rosenmontag, was nichts mit Rosen zu tun hat, sondern von „rasen“ kommt.

Am Faschingsdienstag finden die Umzüge statt und bis Mitternacht wird gefeiert. Ab dem Aschermittwoch hat das ausgelassene Treiben ein Ende.

Fasching im Servus Podcast

Servus-Autor Harald Nachförg nimmt uns mit auf eine launige Reise in die närrischste Zeit des Jahres: Im Gespräch mit Kulinarik-Experte Klaus Kamolz fliegen Germteigkugeln durch die Luft, und Käse wird kunstvoll aufgespießt. In Episode 19 erfahren wir von der Stellvertretenden Chefredakteurin Carolin Giermindl, wie Fasching in Deutschland und Österreich gefeiert wird.

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Sie hören: Servus-Kolumnist Harald Nachförg, der in seiner monatlichen Kolumne in Servus in Stadt & Land von den nicht ganz so kleinen und nicht allzu großen Dingen des Alltags in den 1960er- und 1970er-Jahren erzählt. Wir schätzen aber nicht nur die edle Feder des Wieners. Wir lauschen auch zu gerne seiner edlen Stimme.

Die in Passau geborene Journalistin Carolin Giermindl, die seit mehr als zwanzig Jahren in Wien lebt ist direkt, humorvoll, mit Hirn und Herz. So beschreibt sie Land & Leute, Natur & Bräuche – und kümmert sich als Stellvertretende Chefredakteurin leidenschaftlich um die deutsche Ausgabe des Servus-Magazins.

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