Heilige Drei Könige: Das Brauchtum hinter dem Feiertag
Wissenswertes zu Caspar, Melchior und Balthasar und welches Brauchtum uns Glück für das neue Jahr verspricht. Wir folgen den Spuren der Heiligen Drei Könige und erfahren mehr über Herkunft, Geschichte und Traditionen.
Inhalt
Was feiern Christen am Dreikönigstag?
Wenn noch das ganze Land im sanften Winterschlaf liegt, das üppige Weihnachtsessen noch verdaut werden muss und Sektkorken und Feuerwerk noch nachklingen, klopft es leise an der Türe. Denn am 6. Jänner steht dieser Besuch vor dem Eingang und bittet um Einlass: die Heiligen Drei Könige. Doch was hat es mit diesem Brauchtum auf sich, wie ist es entstanden und was passiert eigentlich am Dreikönigstag?
Was feiern wir am 6. Jänner?
Am 6. Jänner feiert die katholische Kirche das Fest der Heiligen Drei Könige und damit das Fest der Erscheinung des Herrn.
Die Geschichte hinter dem Dreikönigstag
Je nach Übersetzung berichtet das Matthäus-Evangelium von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die nach Bethlehem kamen, um das neugeborene Jesukind zu suchen. Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke. Der Volksglauben machte aus den Magiern drei Könige, obwohl die Zahl nicht überliefert ist.
Caspar, Melchior und Balthasar: Wer bringt was?
Seit dem 6. Jahrhundert werden die Namen der drei Besucher mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. Caspar bringt die Myrre, Melchior Gold und Balthasar Weihrauch. Im 12. Jahrhundert kam die Interpretation auf, dass Caspar aus Afrika kam, Melchior aus Europa und Balthasar aus Asien.
Brauchtum zum Dreikönigstag: die Sternsinger
Die Tradition des Sternsingens geht auf einen mittelalterlichen Brauch zurück, der dazu diente, sich ein Zubrot zu verdienen. Im 20. Jahrhundert wurde dieser Brauch wiederbelebt. Heute gehen meist Kinder und Jugendliche von Tür zu Tür und sammeln Spenden.
Was bedeutet „C+M+B“?
Bevor die Sternsinger weiterziehen, schreiben sie mit der Jahreszahl „C+M+B“ auf den Türstock. Es sind nicht die Anfangsbuchstaben der drei Weisen, sondern bedeutet „Christus Mansionem Benedictat“ – Christus segne dieses Haus.
Regionales Brauchtum rund um den Dreikönigstag
Von Oberösterreich bis Kärnten feiert man neben den Heiligen Drei Königen auch regionales Brauchtum, die meist mit alten Rezepten und Geschichten verknüpft sind.
Besuch von Pehtra Baba in Kärnten
In den Raunächten, vor allem in der Nacht auf den 6. Jänner, zieht in Kärnten ein altes Weib von Haus zu Haus. Die Pehtra Baba (auch Pechtra Baba) hat ihr Gesicht hinter einem schwarzen Stoff verborgen und trägt ein schwarzes Kopftuch oder einen alten Hut. Hinkend betritt sie das Haus und verlangt Würste. Bekommt sie diese, wird das Haus in diesem Jahr von Unglück verschont. Für die Kinder gibt es Obst, Nüsse, Rüben und Süßigkeiten.
Glück für den Bohnenkönig: Dreikönigskuchen am 6. Jänner
Lange bevor der 6. Jänner als christlicher Festtag gefeiert wurde, hatte er in verschiedenen Kulturen und Ländern eine besondere Bedeutung. Er symbolisierte den Beginn des neuen Jahres und in südlichen Breiten den Beginn der Aussaat. Und so kam die Tradition auf, ein Brot zu backen, in dem eine Bohne versteckt ist. Derjenige, der sie findet, wird mit Glück gesegnet sein. Heute wird der Dreikönigskuchen aus süßem Germteig gebacken. Wer beim Essen auf die Bohne stößt, ist Bohnenkönig und darf entscheiden, was den restlichen Tag geschieht.
Dreiseidelsterz in Oberösterreich
Im Greinerwald in Oberösterreich war es Tradition, am Abend vor dem Heiligendreikönigstag einen „Dreiseidelsterz“ zu essen. Dieser besteht aus aus 1 Seidel Mehl, 1 Seidel Mohn und 1 Seidel Schmalz. Einen Sterz richtig zubereiten zu können, galt früher als ein „Wertmesser“ für die Güte einer Köchin. Der Sterz muss locker sein, darf aber trotzdem nicht „bei den Ohren“ herausstauben“, das heißt, er muss fett genug sein.Noch heute findet sich in der alten, traditionellen Bauernküche des Alpenlandes die „Sterzgabel“, mit der ein fertiger Sterz auseinandergerissen wurde. Wolfgang Tilp schmiedet diese traditionelle Sterzgabel für Servus am Marktplatz.
Räuchern rund um den Dreikönigstag: Was steckt dahinter?
Am Dreikönigstag und am Vorabend des 6. Jänners tragen so einige Hausbewohner glimmenden Weihrauch durch ihre Wohnräume. Der Weihrauchsegen soll Unglück fernhalten. Dafür sollte man aber jede Ecke ausräuchern, damit wieder neue Energie ins Haus zurückkommt.
Neugierig geworden? Hier gibt es eine Anleitung rund ums richtige Räuchern.
Wetterregeln zum Dreikönigstag
Viele Bauernregeln knüpfen den Dreikönigstag zudem an Wettervorhersagen – diese alten Sprüche sind besonders bekannt:
„Ist an Dreikönig kein Winter, folgt keiner dahinter.“
„Ist’s an Dreikönig sonnig und still, der Winter vor Ostern nicht weichen will.“
„Dreikönigsabend hell und klar, verspricht ein gutes Weinerntejahr.“
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