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Wie bringt man Kinder zurück in den Wald: Max Moser im Gespräch
„Unsere Lebenszeit sollte von Sinneseindrücke erfüllt sein“, dafür plädiert Servus-Autor Professor Max Moser im Gespräch mit Dr. Hans Gasperl.
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In seinem neuen Buch „Waldeskind“ gibt uns Max Moser einen Weg vor, wie man den Weg zurück in die Natur finden kann und weist auf, wie wertvoll diese Erlebnisse gerade für Kinder sind. Aber wie ist das in unseren Alltag integrierbar? Mediziner Hans Gasperl geht mit dem Wissenschaftler auf Spurensuche.
5 praktische Tipps für den Besuch im Wald aus „Waldeskind“
Je ruhiger und unauffälliger Sie sich verhalten, desto mehr Tiere zeigen sich Ihnen im Wald. Das ist übrigens ein wunderbares Mittel, um Kinder in die Ruhe zu bringen! Es lohnt sich, ruhig an einer versteckten Stelle sitzen zu bleiben und zu warten. Sie werden staunen, welche Vielfalt an Tieren sich nach einiger Zeit 16 17 einstellt. Ein solches Erlebnis erhöht die Motivation der Kinder, ruhig zu bleiben, dann noch zusätzlich. Nicht umsonst haben auch Jäger zumeist tarnfärbiges Gewand. Wenn Sie den Wald in den Farben eines Papageis oder mit dem Getrampel eines Nilpferdes besuchen, wird die Tierwelt möglicherweise einen größeren Bogen um Sie machen.
Man weiß von blinden Menschen, dass bei ihnen der Tastsinn hoch entwickelt ist und sie vieles unterscheiden können, wesentlich mehr als ein sehender Mensch. Deshalb lohnt es sich, Kinder mit geschlossenen Augen verschiedene Objekte des Waldes wie Moose, Baumfrüchte, Blätter, Fichtenzapfen, Ästchen und getrocknete Baumharze berühren und sie raten zu lassen, worum es sich handelt. Als Belohnung gibt es dann – bei geeigneter Jahreszeit – vielleicht Walderdbeeren oder Himbeeren, die auf einer Waldlichtung wachsen.
Zur Anregung des Geruchssinns können wir mit Kindern zum Beispiel verschiedene Bäume beschnuppern: vom Erdboden den Stamm entlang bis zu den feinen Ästen und Blättern oder Nadeln, die wir erreichen können. Mit verbundenen Augen und Unterstützung durch einen Partner/eine Partnerin kann daraus ein Spiel werden, den Baum am Geruch zu erraten. Vor dem Preisschnuppern holen wir alle noch dreimal tief Luft durch die Nase, sodass die Atemwege mit frischer Luft versorgt werden. Nadelbäume wie Fichten, Tannen, Lärchen und Kiefern riechen schon einmal wesentlich harziger und würziger als die meisten Laubbäume. Eichen riechen herb, Linden verströmen einen lieblichen Geruch, besonders wenn sie blühen. Buchen haben einen charakteristischen, ebenfalls eher herben Geruch. Kinder dürfen die Unterschiede in ihren eigenen Worten beschreiben und sollen erraten, welcher Baum vor ihnen ist. Gerne dürfen sie mit dem Tastsinn an Rinde und Blättern nachhelfen, wenn das Riechen allein nicht zum Ziel führt.
Maximilian Moser Waldeskind
Die Bedeutung von Wald und Natur für die Entwicklung unserer Kinder
Servus Verlag Format: 14,5 x 21cm, ca. 200 Seiten
Hardcover ISBN: 13 9783710402845
Neben vielen Anregungen für Waldabenteuer verrät der Wissenschaftler auf der Basis aktueller Studien, wie positiv sich das Naturerlebnis auf die gesunde Entwicklung unserer Kinder auswirkt.