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Garten

Ritterstern – Farbenpracht mit wenig Aufwand

Im Jänner haben die Rittersterne ihren großen Auftritt auf dem Fensterbrett. Und nichts ist leichter, als die fantastischen Zwiebelpflanzen zum Blühen zu bringen.

Frau in weißem Strickpullover hält einen Strauß Rittersporn in der Farbe Lachs im Arm und steht vor einer alten weißen Holztür.
Foto: mauritius images / Johnér
Der Rittersporn blüht auch als Schnittblume in der Vase.

Was für ein Schauspiel: Oben an der großen, runden Zwiebel des Rittersterns erscheint eine hellgrüne Sprosse. Innerhalb von wenigen Tagen entwickelt sie sich zu einem dicken Stängel, an dessen Ende eine pralle, noch geschlossene Knospe sichtbar wird. In ein paar Wochen wird der Blütenschaft dann länger, schiebt an, schießt kerzengerade in die Höhe, die Knospe am Ende wird größer und dicker und wirkt, als wollte sie jeden Moment aufplatzen.

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Spektakulärer Blütentraum

„Wenn sie nur endlich aufgehen würden“, denkt man, und dann, irgendwann im Laufe des Jänners, ist es eines Morgens so weit: Die Knospen haben sich geöffnet, und die großen Blütentrichter des Rittersterns leuchten einen an. Tatsächlich sehen sie aus wie farbige Sterne, die ganz oben am Ende eines langen, stabartigen Stiels sitzen.

Der Jänner hat gärtnerisch draußen nicht viel zu bieten, aber wer herinnen auf Rittersterne auf dem Fensterbrett ausweicht, wird mit spektakulären Blüherfolgen entschädigt. Rittersterne zum Blühen bringen ist nämlich kinderleicht.

Servus Mondpost

„Man kann eigentlich nichts falsch machen. Sie sind die ideale Einsteigerpflanze.“, sagt Ritterstern-Liebhaber und Gartenexperte Karl Ploberger aus Seewalchen am Attersee. „Man muss nur darauf achten, dass man die eingetopfte Zwiebel, bis sie austreibt, nicht zu viel gießt und gleich warm stellt.“

  • Es ist übrigens kein Nachteil, den Rittersternstängel mit einem schmalen Bambusstab zu stützen oder ihn vorsichtig mit grünem Gärtnerdraht zu umwickeln. Sonst kann es vorkommen, dass man den Ritterstern am ersten Tag der Blüte mit geknicktem Stiel vorfindet, weil er durchs Aufblühen aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Das ist schon mehr als einmal geschehen, und wem es passiert ist, der ist untröstlich. Da ist es gut zu wissen, dass Rittersterne sich auch als Vasenblumen bestens ausnehmen. Damit sich ihr dicker Stängel, der innen hohl ist, im Wasser nicht vom Stielende her spleißt, umwickelt man ihn beim Einfrischen unten mit einem Gummiring oder Klebeband.

  • Wechselt man dem Ritterstern jetzt täglich das Wasser, blüht er auch in der Vase bis zu zwei Wochen lang.

Eines steht fest: Gemeinsam mit ihren Verwandten, den Clivien, die auch im Sommer draußen als Topfpflanzen blühen, gehören Rittersterne zu den unkompliziertesten und lohnendsten Zimmerpflanzen. Es gibt hunderte Züchtungen, die in vielen Farben blühen. Natürlich in Ziegelrot, aber auch in Weiß, Rosa, Lachsorange oder Cremefarben. Einige sind auch zweifarbig oder haben andersfarbige Ränder.

In Europa erfreuen sich Rittersterne bereits seit über 200 Jahren großer Beliebtheit. Ihre Heimat sind die Steppen Südamerikas. Deren Klima, zu dem eine jährliche Trockenperiode gehört, bestimmt bis heute den Rhythmus der Rittersterne: Blüte im Winter, im Frühling und Sommer neue Kraft sammeln und wachsen, im Herbst ruhen.

Man kann eigentlich nichts falsch machen. Sie sind die ideale Einsteigerpflanze. Man muss nur darauf achten, dass man die eingetopfte Zwiebel, bis sie austreibt, nicht zu viel gießt und gleich warm stellt.
Gartenexperte Karl Ploberger aus Seewalchen am Attersee

Rittersporn (HippeaStrum- vittatum-Hybriden)

  • Familie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse).

  • Blütezeit: Jänner bis März.

  • Standort: Während der Blütezeit lieben Rittersterne helle, aber nicht direkt sonnenbeschienene Plätze bei Raumtemperaturen um die 20 Grad. Die Zwiebel wird in normale Topferde gesetzt – und zwar so, dass gut ein Drittel aus der Erde herausschaut.

  • Pflege: Nach der Blüte Blütenschaft abschneiden und die Pflanze bis August regelmäßig gießen. Alle ein, zwei Wochen düngen, damit Blätter und Zwiebel neue Energie speichern können. Im Sommer kann die Pflanze auch draußen stehen. Ab August Düngen und Gießen einstellen. Im September, sobald die Blätter eingezogen sind, für ein paar Wochen zur Ruhephase in den Keller stellen. Ab Ende Oktober an einen warmen, hellen Platz stellen und erst mit leichtem Gießen beginnen, sobald der Blütentrieb des neuen Rittersterns einige Zentimeter hoch ist.

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