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Kneippen für daheim: Wie wir mit kleinen Anwendungen Großes bewirken

Er begoss die Menschen mit kaltem Wasser. Er ist die Quelle der ganz großen Gesundheitswelle – Pfarrer Sebastian Kneipp aus Bad Wörishofen. Wir verraten im Podcast ganz praktische Kneipp-Kuren für zuhause.

Sebastian Kneipp, Illustration Kneippen zuhause, Kneippen daheim
Foto: Andreas Posselt
Sebastian Kneipps Fünf-Säulen-Lehre ist bis heute aktuell.

Wir freuen uns, wenn Sie den Podcast von Servus in Stadt & Land abonnieren und uns eine Bewertung da lassen – auf SpotifyApple Podcasts und Google Podcasts.

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Dr. Hans Gasperl wurde 1944 im Salzburger Pongau geboren. Schon während seinem Medizinstudium in Innsbruck und der praktischen Ausbildung am Krankenhaus Schwarzach im Pongau entwickelte Gasperl einen starken Bezug zu den Zusammenhängen zwischen Natur, Mensch und Wissenschaft. Er arbeitete 35 Jahre lang als Landarzt, Kneipparzt und Homöopath, immer im Bemühen, den Menschen in seiner Gesamtheit zu verstehen und zu betreuen. Der Allgemeinmediziner moderiert die Servus TV-Sendung Einfach gut leben, hat mehrere erfolgreiche Bücher zu Gesundheitsthemen verfasst und ist begeisterter Bergsteiger. Der Vater zweier Töchter und stolzer Großvater zweier Enkel wohnt und genießt das Leben mit seiner Gattin in Eben im Pongau.

Die Vorsitzende der Österreichischen Kneipp-Aktiv-Clubs Waltraud Ruth versucht schon seit vielen Jahren, Menschen von den Kneipp-Lehren zu überzeugen. Dem ehrenamtlich geführten Österreichischen Kneippbund gehören über 30.000 Mitglieder an, denen in ca. 200 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm angeboten wird.

Weitere Informationen zum Österreichischen Kneippbund: kneippbund.at

Waltraud Ruth hat uns zwei Kneipp Teerezepte und die Anwendung eines wohltuendes Fußbades verraten.

Über das Leben von Sebastian Kneipp

Die Karriere von Sebastian Kneipp (1821–1897) begann mit einer Krankheit und ihrer Heilung. Der Sohn eines bayerischen Webers bekam mit 24 Jahren vermutlich Tuberkulose. Da fiel ihm das Werk von „Wasserhahn“ Johann Sebastian in die Hände. Der Theologiestudent nahm daraufhin regelmäßig Bäder in der eiskalten Donau – und wurde prompt gesund.

Nach einer Choleraepidemie, bei der ihm etliche Heilungen nachgesagt wurden, begann ein nicht enden wollender Zustrom an Hilfesuchenden. Pfarrer Kneipp durfte (wegen der Kurpfuscher-Gesetze nur mit einem jungen Arzt an seiner Seite) tägliche Sprechstunden halten. 1886 erschien sein heute noch gebräuchliches Standardwerk „Meine Wasserkur“, kurze Zeit darauf das Buch „So sollt ihr leben“.

Warum seine Anwendungen helfen

Die Wirkung von Sebastian Kneipps Anwendungen beruht auf den lebenswichtigen Anpassungen im Temperatursystem des menschlichen Körpers. Die sogenannten Thermorezeptoren auf der Haut reagieren auf Kälte- und Wärmereize mit jeweils konträren Befehlen an die Blutgefäße. Wird ein Hautabschnitt etwa mit eiskaltem Wasser übergossen, verengen sie sich zunächst, um den Körper gegen die plötzliche Abkühlung zu schützen. Anschließend erweitern sie sich jedoch kräftig, damit die betroffene Stelle wieder erwärmt und durchblutet werden kann. Pfarrer Kneipps wichtigste Erkenntnis jedoch bestand darin, dass seine Wassergüsse auch eine Wirkung auf innere Organe haben können.

Kneipp-Anwendungen, aber richtig

Viele Kneipp-Anwendungen kann man, wenn man ein paar einfache Regeln beachtet, auch zu Hause machen.

  • Kneippgüsse sorgen etwa für Entgiftung über die Haut – ausgelöst durch die stärkere Durchblutung. Der Strahl sollte dabei mit mäßigem Druck auf die Haut treffen und einen Wassermantel bilden.

  • Bei kalten Kneipp-Bädern ist es wichtig, dass man sich vorher warm fühlt. Deshalb sind sie vor allem in der Früh zu empfehlen, wenn der Körper noch Bettwärme mitbringt. Und, wie Sebastian Kneipp selbst sagte: „Je kürzer das Bad, desto besser die Wirkung.“

  • Bei Kneipp-Wickeln gilt die Regel, dass kalte Wickel eine stärkere Reaktion auslösen als warme. So wirken etwa bei Erkältungen kalte Wickel besser. Warme Wickel dagegen werden bloß in Ausnahmefällen eingesetzt – etwa zur Stärkung bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma.

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