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Wohnen

Ein Kamin für jedes Zuhause: Ofenratgeber

Wenn uns der kalte Wind von draußen hinein aufs Sofa weht, ist die gemütliche Jahreszeit da. Wie fein, wenn einen nicht nur das Wollplaid wärmt, sondern auch ein paar freundliche Flammen. Welche Feuerstelle für Sie die richtige ist, verraten wir hier.

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Foto: Andreas Posselt
Am Kamin plaudert es sich besonders gut.

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Welcher Kamin ist für welches Haus oder welche Wohnung geeignet, worauf muss man bei der Anschaffung und Pflege achten und warum schauen wir eigentlich so gerne ins Feuer? Servus Wohnen-Expertin Alice Fernau traf Hafnermeiter Gregor Gschlenk vom Wiener Familienunternehmen Gschlenk Feuer & Stein zum Gespräch, um alle diese Fragen zu beantworten.

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Sie sprüht vor Ideen und inspiriert mit kreativen Einfällen ihre treuen Servus-Leser stets aufs Neue. Die vielseitige Salzburgerin Alice Fernau arrangiert bereits seit 10 Jahren Hübsches und Zauberhaftes für unser Zuhause. Welches Wohnambiente tut unserem Körper und Geist gut? Auch damit beschäftigt sich die studierte Innenarchitektin mit Leidenschaft.

Seit 52 Jahren plant und entwickelt das Familienunternehmen Gschlenk Feuer & Stein Fliesen- und Hafnerarbeiten in ganz Österreich. Gregor Gschlenk ist leidenschaftlicher Ofenbauer und schätzt einen warmen, stimmungsvollen Platz am Kamin. Mit Rauchfangkehrern hat er ein gutes Auskommen. Und da er sie öfters trifft als so manch anderen vielleicht auch ein bisschen mehr Glück im Leben.

Servus Mondpost

Welche Kaminarten gibt es?

1. Der gesetzte Ofen

  • Als gesetzten Ofen bezeichnet man alles, was vom Kaminbauer ortsfest, also unverrückbar, gebaut (gesetzt) wird. Dazu zählen kunstvoll ausgestattete Kachelöfen mit Keramikfliesen genauso wie puristische Kaminlösungen mit Kaminhauben. Die Öfen können verputzt und weiß bemalt sein, aus vorgehängten Betonplatten bestehen oder geschmiedet sein, es gibt kaum Grenzen in Sachen Gestaltung.

  • Gesetzte Modelle verfügen stets über einen Schamott. Diese Auskleidung mit feuerfesten Steinen lässt den Ofen Wärme speichern und diese über längere Zeit abgeben. Ganze Häuser können so theoretisch mit dem Kamin warm gehalten werden, was aber eher unbequem ist, da stets Scheite nachgelegt werden müssen, um die Wärmeproduktion konstant zu halten.

  • Wer ein Warmwassermodul an den Kamin schließt, kann die erzeugte Wärme in das vorhandene Heizsystem (Fußbodenheizung, Radiatoren, Warmwasser) einspeisen. So schafft man eine Kombination aus Heizen mit dem Kamin und einer herkömmlichen Heizung.

  • Gesetzte Kamine wiegen zwischen 500 und 600 Kilogramm. Für ein solches Gewicht muss man die statischen Gegebenheiten überprüfen lassen. Auch können solche Öfen nicht direkt auf Fußbodenheizungen gesetzt werden, ein geeigneter Unterbau, etwa ein Betonsockel, ist erforderlich, die Fußbodenheizung wird rundherum verlegt.

  • Gesetzte Öfen sollten schon im Rohbau eingeplant werden. Ein nachträglicher Einbau ist oft nur mit erheblichem Aufwand – zum Beispiel einer Deckenstütze – möglich.

  • Erleben: knisterndes Feuer, der Duft nach Holz und Rauch, lang anhaltende Wärme.

  • Anforderungen: Kaminanschluss, geeigneter Unterbau, Spritzschutz für Funken.

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Foto: Harald Eisenberger
Im Winter ist der Platz auf der Bank beim Kamin besonders beliebt.

2. Gaskamin

  • Dekofeuer wie etwa in Gaskaminen bieten über einen langen Zeitraum flackernde Flammen und, während sie brennen, auch Wärme.

  • Sie erzeugen keine Asche und haben keinen Funkensprung. Schließlich kommt hier nicht echtes Holz zum Einsatz, sondern ein Holzimitat, an dem das Feuer züngelt.

  • Wie beim Gasherd wird es aus der Leitung gespeist. Gasfeuer knistern nicht, weshalb für Gaskamine oft eigene Beschallungsanlagen erhältlich sind, die das behagliche Geräusch zum Feuer liefern. Auch für stimmungsvollen Funkenflug gibt es technische Hilfsmittel.

  • Gaskamine sind in der Handhabung äußerst unkompliziert. Sie können bei entsprechender Ausstattung sogar via Fernbedienung befeuert und abgeschaltet werden.

  • Wer mehr möchte als ein reines Dekofeuer, kann den Gaskamin genau wie einen schamottierten Holzofen setzen lassen. In diesem Fall ist auf entsprechenden Unterbau und Statik zu achten.

  • Erleben: ein reines Dekofeuer, geruch- und geräuschlos, kurzfristige Wärme – solange das Feuer brennt.

  • Anforderungen: Kaminanschluss, Spritzschutz für Funken.

3. Tischherd

  • Ein Tischherd hat Backrohr und Herdplatten und wird mit Holz befeuert, wie man es aus alten Bauernhäusern kennt.

  • Wer kochen und gleichzeitig den Wohnraum heizen will, kann den Herd kunstvoll mit einem Kachelofen kombinieren.

  • Bei starker Schamottierung kann der Herd auch noch Stunden nach dem Anheizen Wärme abgeben.

  • Erleben: knisterndes Feuer, Duft nach Holz und Rauch, bei entsprechender Schamottierung lang anhaltende Wärme.

  • Technische Voraussetzungen: Kaminanschluss, Spritzschutz für Funken, bei Kombination mit gesetztem Kamin/Kachelofen entsprechender Unterbau.

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Foto: Harald Eisenberger
Der alte Küchenherd ist nicht nur ein Blickfang, auf ihm wird auch gekocht.

4. Schwedenofen

  • Diese Ofenart eignet sich vor allem, um zusätzlich zur normalen Heizung Wärme zu erzeugen.

  • Schwedenöfen können auf jedem Boden positioniert werden, sie benötigen nur eine Platte aus Stein oder Glas als Funkenspritzschutz, auf dem sie stehen.

  • In Wohnungen oder bezugsfertigen Häusern empfiehlt sich meist ein Schwedenofen.

  • Erleben: knisterndes Feuer, Duft nach Holz und Rauch, kurzfristige Wärme – solange das Feuer brennt.

  • Anforderungen: Kaminanschluss, Spritzschutz für Funken.

5. Ethanolkamin

  • Wer keine Möglichkeit für einen Kamin mit Abzug hat, bekommt sein Feuer aus dem Ethanolkamin.

  • Wichtig bei der Verwendung von flüssigem Bioethanol ist ein hoher Ethanolprozentsatz (zwischen 95 und 98 Prozent), damit der aus Getreide, Kartoffeln oder Zuckerrohr gewonnene Alkohol möglichst geruchsarm verbrennt.

  • Erleben: ein reines Dekofeuer, geruch- und geräuschlos, kurzfristige Wärme – solange das Feuer brennt.

  • Anforderungen: kein Kaminanschluss nötig.

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