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Brauchtum

Warum im Herbst der Föhn kommt

Herbstzeit ist Föhnzeit, aber warum ist das so? Und stimmt es, dass der warme Wind Kopfweh verursacht? Die Antworten gibt ServusTV-Wetterexperte Sebastian Weber in der „Wetterküche“.

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Foto: Mauritius Images
Die Blätter fliegen uns jetzt um die Ohren. woher kommt das?

Warum bläst uns gerade im Herbst der warme Wind um die Ohren?

  • Jetzt gibt es die ersten großen Kaltluft Vorstöße aus dem Norden, die kalte Luft rutscht weit in den Süden hinunter und trifft auf die warme Luft. Genau das ist der beste Nährboden für Tiefs.

  • Diese liegen dann meistens bei Spanien und wirken wie ein riesiges Schaufelrad, das die warme Luft zu uns in den Alpenraum holt. Wir spüren das als Föhn.

  • Diese Wetterlage wiederholt sich recht oft. Deshalb können wir im Herbst auch relativ regelmäßig extreme Windspitzen erleben.

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Es wurden zum Beispiel in Böckstein im Gasteinertal schon einmal 247 km/h gemessen. Die Wetterstation ist in einem drei Tonnen schweren Container untergebracht, der von den starken Böen sogar verschoben wurde. Die Wetterstation ist ausgefallen, es waren also möglicherweise noch stärkere Windböen dabei.

Es liegt in der Natur des Menschen, bei Sonnenschein nicht an Sturm zu denken.
Niccolò Machiavelli

Eines der treffensten Zitate, das den Föhn beschreibt, kommt vom italienischen Philosophen Niccolò Machiavelli: Es liegt in der Natur des Menschen, bei Sonnenschein nicht an Sturm zu denken. Diese Aussage kann man gut auf die Berge umlegen: Während oben der Wind mit Spitzen von über 200 km/h pfeift, ist im Tal schönstes Wetter und man meint, es ist ein guter Tag zum Wandern.

Verursacht Föhn Kopfschmerzen?

Den Föhn verbinden viele von uns mit Kopfschmerzen. Bewiesen ist das allerdings nicht. Mag glaubt, dass der Föhn Mikro-Schwingungen in der Luft verursacht und die unser Innenohr stimulieren. Somit entsteht möglicherweise Kopfweh.

Auf jeden Fall ist der Wechsel von warm auf kalt fühlbar, denn: nach jedem Föhn folgt eine Kaltfront und das spürt man schon vielerorts in den Knochen oder typischerweise bei Narben.

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