Gesundheit

Die 5 goldenen Regeln der Lebensmittelhygiene

Eine sorgfältige Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln ist wichtig, um unliebsame Bakterien oder Schimmelpilze zu vermeiden. Valentina Rizzi, Expertin der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, weiß, worauf man achten muss.

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Foto: Getty Images
Für die Zubereitung von Speisen gelten ein paar einfache Faustregeln, wie etwa die Verwendung von separaten Messern und Schneidbrettern für rohe und gekochte Lebensmittel.

Mikroorganismen wie Bakterien oder Schimmelpilze vermehren sich bei Wärme und Feuchtigkeit rasant. Und sie bleiben oft unbemerkt. So nimmt die Wahrscheinlichkeit von Lebensmittelinfektionen mit höheren Temperaturen zu. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA empfiehlt daher insbesondere in den Sommermonaten einen sorgfältigen Umgang mit Lebensmitteln sowie konsequente Küchenhygiene. „Die wichtigsten Schritte zur Gewährleistung einer sicheren Lebensmittelhygiene werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) empfohlen und als die ‘fünf Schlüssel zu sicheren Lebensmitteln’ bezeichnet”, weiß EFSA-Wissenschaftlerin Valentina Rizzi.

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Foto: EFSA
Valentina Rizzi ist Wissenschaftlerin bei der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärmedizinerin mit einem Hintergrund in Lebensmittelmikrobiologie.

1. Auf Sauberkeit achten

Sauberkeit steht für Valentina Rizzi naturgemäß an der ersten Stelle: „Achten Sie auf Sauberkeit, indem Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen, insbesondere vor dem Umgang mit Lebensmitteln. Waschen und desinfizieren Sie alle Oberflächen und Geräte, die für die Zubereitung von Lebensmitteln verwendet werden, und schützen Sie die Küchenbereiche und Lebensmittel vor Insekten, Schädlingen und anderen Tieren.”

2. Rohes und Gekochtes trennen

Mehr Lebensmittelhygiene kann auch durch das Trennen von rohen und gekochten Lebensmitteln erzielt werden: „Vermeiden Sie Kreuzkontaminationen, indem Sie rohe und gekochte Lebensmittel getrennt aufbewahren. Verwenden Sie für die Verarbeitung von rohen Lebensmitteln separate Messer und Schneidebretter und lagern Sie rohe und gekochte Speisen getrennt in Behältern im Kühlschrank”, so die Wissenschaftlerin.

3. Gut erhitzen

Bereits gekochte Lebensmittel müssen besonders gründlich erhitzt werden: „Insbesondere Fleisch, Geflügel, Eier und Meeresfrüchte müssen auf die richtige Temperatur gebracht werden, um schädliche Mikroorganismen abzutöten. Verwenden Sie ein Lebensmittelthermometer, etwa für Fleisch, um sicherzustellen, dass die Innentemperatur die empfohlenen Werte erreicht”, erklärt Valentina Rizzi. Suppen und Eintöpfe sollten in jedem Fall auf 70 Grad Celsius erhitzt werden, und daher zum Kochen gebracht werden.

4. Lebensmittel richtig lagern

Der Lagerung von Lebensmitteln kommt – vor allem in den heißen Sommermonaten – eine besonders bedeutsame Rolle zu, sagt die EFSA-Spezialistin: „Achten Sie auf angemessene Temperaturen bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln, um das Bakterienwachstum und das Verderben von Lebensmitteln zu verhindern.” Es gilt: Gekochte Speisen sollten nicht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur stehenbleiben. Gekochte und leicht verderbliche Nahrungsmittel sollten sofort in den Kühlschrank und möglichst unter 5 Grad Celsius gelagert werden.

5. Sauberes Wasser verwenden

Keinen Spielraum für Experimente gibt es, wenn es um Wasser geht, sagt Valentina Rizzi – selbstredend gilt das vor allem in exotischen Urlaubsgefilden: „Verwenden Sie zum Kochen und Zubereiten von Lebensmitteln sauberes Wasser.” Obst und Gemüse sollten überdies gewaschen werden, so Rizzi, besonders wenn es roh verzehrt wird.

Gemeinsam für Lebensmittelhygiene

Aktuell baut die EFSA mit der EU-weiten Initiative #EUChooseSafeFood – erstmals sind 16 Länder an Bord – das Bewusstsein für Lebensmittelsicherheit aus. In Österreich ist dafür die AGES, die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, die erste Ansprechpartnerin und beteiligt sich auch heuer wieder an der Kampagne. Mehr dazu gibt’s auf der offiziellen Webseite der EFSA für Österreich.