Ein Topf als Hut, ein Herz aus Stroh: Vogelscheuche selbstgemacht
Kommt ein Vöglein geflogen und setzt sich doch nicht nieder, dann liegt das vielleicht an einer Vogelscheuche. Auch wenn sie so freundlich aussieht wie unsere, soll sie doch Felder, Blumenwiesen und Gemüsegärtchen beschützen.
Da steht sie also. Sie hat eine alte Hose an, ein altes Leiberl und ein altes Hemd. Und am gesichtslosen Kopf sitzt schief ein alter Kochtopf. Zum Fürchten? Aber nein! Im Gegenteil. Am liebsten würden wir uns in ihre weit ausgebreiteten Arme stürzen und sie drücken, so lieb und freundlich sieht sie aus.
Aber uns soll sie ja auch nicht erschrecken, sondern nur die Vögel. Die sollen dem Feld, der Blumenwiese oder dem Gemüsegärtchen fernbleiben. Und keine Samen, Pflanzen und Früchte stibitzen. Das wollte man übrigens schon 11.000 Jahre vor Christus verhindern. Und darum wurden mit dem Beginn des Ackerbaus auch die ersten Vogelscheuchen hergestellt.
Im Wind wehende Bänder, in der Sonne glitzernde Blechdosen oder Knalleffekte, wie wir sie von den Klapotetzen in der Steiermark kennen – jedes Mittel war recht, um die dummen Vögel zu vertreiben.
Wobei dumm: Schlau sind sie! Sie gewöhnen sich schnell an die menschlichen Attrappen und nehmen mitunter sogar keck auf ihnen Platz. Darum sollte man eine Vogelscheuche öfter einmal umziehen oder ihren Standort verlegen. Die klugen Raben täuscht freilich auch das meist nicht.
Christian Morgenstern schreibt in seinem Gedicht „Die Vogelscheuche“: Die Raben rufen: Krah, krah, krah! Du bist ja nur ein bloßer Stock, mit Stiefeln, Hosen, Hut und Rock.
Und so schnell hat man die Vogelscheuche gebaut
Ein Kreuz aus zwei zusammengenagelten Holzlatten mit altem Gewand anziehen.
Den Körper und einen kleinen Jutesack mit Stroh ausstopfen und diesen als Kopf auf dem Steher platzieren.
Ein altes Reindl oder einen schäbigen Hut aufsetzen – und fertig ist die lustige Vogelscheuche.
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