Gut gemacht, Österreich

Auftakt für die Karriere

Große Selbstzweifel hätten Florian Keuschnigg fast seinen großen Traum von einer Musikkarriere gekostet. Doch Mut und harte Arbeit verhalfen dem Tennengauer zu einem historischen Erfolg.

Anzeige
Gut gemacht, Österreich; Florian Keuschnigg mit seiner Posaune
Foto: Leopold Neumayr
Posaunist Florian Keuschnigg wurde mit 19 Jahren der jüngste Musiklehrer Salzburgs.

Die Leidenschaft für Musik liegt Florian Keuschnigg im Blut. Großvater und Großonkel sind als Mitglieder der legendären Volksmusikgruppe Keuschnigg Buam bekannt, sein Vater ist Kapellmeister und Bezirksobmann beim Salzburger Blasmusikverband. Kein Wunder also, dass Florian und seine beiden Geschwister bereits früh eine starke Bindung zur Musik aufbauten.

Mit sieben Jahren begann Florian mit dem Unterricht am Tenorhorn, mit zwölf folgte die Posaune. Schon damals begann Florian, sich nicht nur Gedanken über eine musikalische Zukunft, sondern auch Sorgen zu machen: „Ich wusste schon früh, dass ich ein Musikstudium machen will, aber der Respekt davor hielt mich zurück.“

Daher überlegte er sich einen Plan B. Sollte er nicht zum Studium zugelassen werden, würde er eine Lehre machen. Doch dazu kam es nicht: Florian fand den Mut, sich zu bewerben, und wurde mit nur 15 Jahren zum musikalischen Vorstudium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz zugelassen. Diese erste Bestätigung gab Florian den nötigen Anstoß, sein Leben der Musik zu widmen. Nach dem Abschluss des Vorstudiums studiert er nun bereits im zweiten Jahr Instrumental- und Gesangspädagogik an der Gustav Mahler Privatuniversität in Klagenfurt.

Lockerlassen

Nachdem ihn ein Studienkollege auf eine Stelle als Karenzvertretung an der Musikschule Musikum Salzburg aufmerksam gemacht hatte, bewarb sich Florian für das Aufnahmeverfahren. Er wurde prompt eingestellt und mit 19 Jahren zum jüngsten Musiklehrer Salzburgs. Als Kind hat er sich zwar oft den Kopf über seine Zukunft zerbrochen, doch er versucht jetzt, lockerer durch das Leben zu gehen.

Man muss Ziele haben, und man muss Ziele verfolgen, man sollte sich aber nicht damit stressen.
Florian Keuschnigg

Rückblickend ist Florian stolz auf seine Geschichte, auch wenn er zwischenzeitlich fast den Glauben an einen glücklichen Ausgang verloren hat. Wie er diese Zweifel überwinden konnte? „Ich habe einfach an meinen Kindheitstraum gedacht und versucht, mich daran zu erinnern, warum ich immer Musik machen wollte.“ Diesem Traum, von einem Leben mit und für die Musik, kommt er als Musiklehrer und aktiver Musikant nun schon ziemlich nahe, ausgeträumt hat Florian aber noch nicht. Zum Glück ist in seiner Zukunft aber noch genug Platz für große Ziele, wie etwa in einem Orchester zu spielen oder beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker mitzuwirken.

Gut gemacht, Österreich; Florian Keuschnigg mit Posaune
Foto: Harald Peter Gruber
Florian Keuschnigg blickt seiner Karriere als Musiker optimistisch entgegen.

Die wesentlichen Dinge

Florians Leben als Student und Lehrer ist ein hektisches: Montag bis Mittwoch studiert er in Klagenfurt, donnerstags und freitags unterrichtet er im Lungau sieben Schüler und eine Schülerin am Tenorhorn und an der Posaune.  Trotzdem ist er Freitagabend verlässlich bei der Probe der TMK Oberalm anzutreffen, in der er musikalisch aufgewachsen ist. Und am Wochenende musiziert er mit seinen Geschwistern und Freunden als Teil der Almbachmusi, die sich 2020 formiert hat.

Florian hat zwar eine klassische Ausbildung und liebt es, Orchesterstücke zu spielen – zum Beispiel die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss –, aber geprägt hat ihn vor allem der Klang seiner Heimat. Einige seiner größten Idole sind Autodidakte und Laienmusiker aus seinem Bekanntenkreis, die Florian ihre Einstellung zur Musik mitgegeben haben: „Es gehört einfach mehr musiziert, egal welcher Stil, welches Genre. Ich glaube, dann würden sich einige schlechte Sachen auf der Welt vermeiden lassen. Man muss sich nur ein Orchester anschauen: Da gibt es nichts Besseres, als dass alles harmoniert.“