Gut gemacht, Österreich

Wipfelstürmerin

Niemals aufgeben, immer dranbleiben, jeden Tag gesund nach Hause kommen: Das sind die Zutaten für das Erfolgsrezept von Eva Prem. Was simpel klingt, ist in ihrem Beruf alles andere als selbstverständlich.

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Gut gemacht, Österreich; Baumpflegerin Eva Prem
Foto: privat
Eva Prem hat sich als Baumpflegerin selbständig gemacht.

Bäume erhalten, fällen oder auch sanieren – das alles gehört zum täglichen Geschäft von Eva Prem. Die Tirolerin ist eine der wenigen Baumpflegerinnen Österreichs und als solche oft in schwindelerregenden Höhen unterwegs. Die Arbeit in mehreren Meter Höhe erfordert viel Kraft, Klettererfahrung und Durchsetzungsvermögen. Vor allem Letztgenanntes musste Eva als Neuling und eine der wenigen Frauen in der Branche wieder und wieder beweisen: „Manche Kunden verlangen sogar am Telefon, mit meinem Mann zu sprechen, weil sie sich nicht vorstellen können, dass eine Frau kompetent genug ist. Und wenn sie dann eine Frau zur Baustelle kommen sehen, passiert es immer wieder, dass sie ablehnen.“

Trotzdem hat sie es mit nur 23 Jahren bereits geschafft, sich einen Namen in der Baumpflege zu machen und einen Kundenstamm aufzubauen. Besonders dankbar ist sie dabei den Personen aus der Branche, die ihr stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind.

Gut gemacht, Österreich; Baumpflegerin Eva Prem
Foto: privat
Schon als Kind kletterte Eva Prem gerne auf Bäume. Heute ist das ein wesentlicher Teil ihres Berufs.

Rein in die Wipfel

Nach dem Abschluss der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Weitaus arbeitete Eva unter anderem im Botanischen Garten Innsbruck und bei den Landesforstgärten Tirol. Mit einer Kletterausbildung in Wien legte sie den Grundstein für die Selbständigkeit und gründete 2021 in ihrer Heimat St. Johann in Tirol ihr Unternehmen „Baumpflege Eva Prem“.

Ein Sprung ins Ungewisse, der jedoch bereits 2022, in ihrem ersten richtigen Geschäftsjahr, belohnt wurde: Neben vielen Aufträgen von Erstkunden konnte sich Eva auch bereits vier der begehrten Helikoptereinsätze sichern. Dabei handelt es sich um besonders kostspielige, schwere oder anspruchsvolle Baustellen, bei denen die Unterstützung eines Hubschraubers notwendig ist. Der prägendste Einsatz ihrer jungen Karriere? Mit dem Hubschrauber zwei fünf Tonnen schwere Bäume in die Schweiz fliegen, um sie dort einzupflanzen. Dass sie Einsätze wie diese erhalten hat, ist für die jungen Frau der Beweis dafür, dass sie sich weiterhin in der Baumpflege behaupten kann.

Das höchste Gut

Da die Branche klein und Evas Weg so besonders ist, gab es kein Handbuch für ihre Karriere. Gerade deswegen ist sie rückblickend stolz auf ihren Weg. In den nächsten Jahren will die Tirolerin ihr Unternehmen weiter ausbauen und einen Mitarbeiter aufnehmen. Größere Ziele und Pläne sind zwar ein Ansporn für sie, jedoch nicht das Wichtigste: „Das Wesentliche ist in der Baumpflege, dass man den nächsten Tag gut plant, den übersteht und am Abend zufrieden und wohlauf ins Bett kommt. Gesund und unfallfrei zu bleiben ist das Größte.“