Anzeige

Garten

Käfers Gartentipps: Häufige Gartenirrtümer

Gärtner Johannes Käfer erklärt, warum Lavendel und Rosen doch gut zusammenpassen und was Schnecken wirklich fressen.

Bild: Mauritius

Johannes Käfer, Gärtner im Mostviertel, teilt sein Expertenwissen rund um Flora und Fauna.

Anzeige

1. Irrtum: Durch regelmäßigen, starken Rückschnitt bleiben Sträucher klein

Stimmt nicht. Wenn Sie weit zurückschneiden, erleben die Pflanzen einen Kraftschub, der in der Bildung von langen Trieben resultiert. Mein Tipp: Entfernen Sie aus den Sträuchern nur einzelne, sehr alte Triebe, diese dafür in Bodennähe. Die jungen Pflanzenteile wachsen dann von ganz unten weg und die Sträucher bilden wieder eine schöne Form, ohne im unteren Bereich zu verkohlen.

Himbeerstrauch schneiden (Bild: iStock)
Foto: iStock
Servus Mondpost

2. Irrtum: Lavendel passt aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche nicht zu Rosen

Falsch. Der Grund, warum Lavendel und Rosen so gut miteinander können, liegt genau in den verschiedenen Bedürfnissen. Rosen sind Tiefwurzler, die humose, tiefgründige und nährstoffreiche Böden bevorzugen. Durch ihre langen Wurzeln erreichen sie auch diese Schicht in der Erde. Der Lavendel bildet viele feine Wurzeln, die flach unter der Oberfläche wachsen. Er benötigt nur wenig Nahrung und kommt auch mit Trockenheit sehr gut zurecht. Also: Lavendel oben und Rose unten – die beiden kommen sich kaum in die Quere, und darum klappt es mit den beiden auch so gut.

Bild: Harald Eisenberger
Foto: Harald Eisenberger
Rosen und Lavendel können sehr gut mit- und nebeneinander leben.

3. Irrtum: Ein Biogarten macht wenig Arbeit

Diese Aussage weckt falsche Erwartungen und stimmt nur für jene, denen ungestüme Wildnis nichts ausmacht. Biologisch zu gärtnern verlangt nicht nur mehr Ausdauer und Fleiß, sondern auch mehr Wissen über die Zusammenhänge in der Natur. Das soll nicht heißen, dass der Bio-Naturgarten ein Wildgarten ist, aber wenn Sie auf einen gepflegten Garten Wert legen, müssen Sie einfach wesentlich mehr dahinter sein. Allein der biologische Pflanzenschutz verlangt mehr Hingabe, da er hauptsächlich vorbeugend funktioniert, und das bedarf viel Aufmerksamkeit. Genauso läuft es mit den Düngern, man muss die biologischen Kreisläufe am Leben erhalten.

4. Weinbergschnecken fressen die Eier von Nacktschnecken

Bild: Mauritius
Foto: Mauritius
Die Weinbergschnecke ist keine Gefahr für Nacktschnecken.

Falsch. Auch wenn Weinbergschnecken sich hin und wieder an Salatblättern vergreifen, Nacktschnecken rotten sie nicht aus. Weinbergschnecken ernähren sich lieber von welken Pflanzenteilen. Das Gerücht, dass sie Eier vertilgen, kommt vielleicht daher, dass in der Bruthöhle unter den jungen Tieren vereinzelt Kannibalismus beobachtet wurde.

5. Knoblauch hilft gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichbäumen

In vielen Bioratgebern liest man, dass das Einpflanzen von Knoblauchzehen rund um den Pfirsichbaum gegen die Kräuselkrankheit hilft. Es stimmt, dass Knoblauch eine leicht antibiotische Wirkung hat, aber die reicht bei weitem nicht aus, um diese hartnäckige Pilzkrankheit abzuwehren. Auch das Spritzen mit Knoblauchtee zeigt keine heilende Wirkung. Zur wirksamen Bekämpfung dieser Pilzerkrankung empfehle ich Ihnen eine Spritzung mit einem Kupferpräparat nach dem Laubfall und eventuell eine zweite Behandlung vor dem Neuaustrieb.

Anzeige