Anzeige

Tiere

Die innere Uhr unserer Tiere

Die Tage werden wieder kürzer, bis Ende November ist es in unseren Breiten nicht einmal mehr neun Stunden lang hell. Dem gegenüber stehen über 15 Stunden Dunkelheit. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Tiere.

Herbstliebe. Werden die Nächte länger, steigt beim Schaf unter dem dicken Winterfell die Wollust.
Foto: mauritius images / Westend61 / Andreas Pacek
Herbstliebe. Werden die Nächte länger, steigt beim Schaf unter dem dicken Winterfell die Wollust.

Alle Tiere haben eine innere Uhr, die den Wach-Schlaf-Rhythmus reguliert. Der wichtigste Taktgeber ist helles Licht, es bremst oder beschleunigt den Rhythmus. In der Folge verändert sich der Hormonhaushalt. Die Menge des Schlafhormons Melatonin, das immer bei Dunkelheit ausgeschüttet wird, nimmt im November kräftig zu. Weil sich Melatonin auf die Fortpflanzung auswirkt, kommt es in den dunklen Wochen zu interessanten Veränderungen.

Anzeige

Ziegen und Schafe

  • Verblüffendes passiert etwa bei weiblichen Ziegen und Schafen: Sie werden ausgerechnet zu Beginn der dunklen Jahreszeit paarungsbereit. Klingt seltsam, ist aber im Ablauf des gesamten Jahres betrachtet von der Natur klug eingefädelt.

  • Bei Schafen und Ziegen dauert es von der Paarung bis zur Geburt des Nachwuchses rund 150 Tage. Lämmer und Zicklein kommen also pünktlich im Frühling zur Welt, wenn im Spätherbst Hochzeit gefeiert wird.

Servus Küche auf WhatsApp

Pferde

  • Umgekehrt bei Pferden. Stuten werden durch den Anstieg des Melatonins in der dunklen Jahreszeit nur noch selten oder schwach, oft sogar überhaupt nicht mehr rossig. Sie stellen also die Paarungsbereitschaft im Herbst ein.

  • Auch das ist sinnvoll, da die Schwangerschaft bei Stuten elf Monate dauert. Damit die Fohlen zur warmen Zeit das Licht der Welt erblicken, findet die Paarung also erst im Frühling statt.

Hühner

  • Hühnerbesitzer wiederum müssen ab dem Spätherbst auf Eier verzichten. Weniger Licht sorgt dafür, dass Hennen vorübergehend das Eierlegen einstellen, sich ein neues Federkleid zulegen und mehr ruhen.

  • Erst wenn die Tage länger werden, findet man wieder regelmäßig Eier im Nest.

  • Gut zu wissen: So verschieden sich die Dunkelheit auch auswirkt, gibt es doch eine Gemeinsamkeit bei allen Tieren: Sie schlafen länger. Etwas, was uns Menschen ab November wohl auch mit unseren Haustieren verbindet ...

Das könnte Sie auch interessieren:

Anzeige