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Tiere

Wissenswertes über das Eichhörnchen

Der Oachkatzlschwoaf trennt den Alpenraum sprachlich
 vom Rest der Welt. Und er hängt am wohl beliebtesten Baumkraxler unserer Breiten. Ein Besuch beim bemerkenswerten Eichkätzchen.

Eichhörnchen Haselnuss Futter
Foto: Mauritius Images
Das Nagetier ist ein Allesfresser, Nüsse mögen sie besonders gern.

Ab dem Herbst geht es in unseren Wäldern rund: Die Eichkätzchen feiern Hochzeit. In halsbrecherischem Tempo jagen die Männchen den Weibchen hinterher, flitzen Baumstämme rauf und runter und springen in schwindelerregender Höhe von Wipfel zu Wipfel.

Ein Liebesreigen, bei dem es mitunter auch brutal zugeht: Die Eichhörnchen-Damen zieren sich und laufen den heißblütigen Verehrern Stunden, wenn nicht Tage davon, um in Stimmung zu kommen. Allzu aufdringliche Freier halten sie sich mit wildem Fauchen vom Hals. Und treffen zwei triebgesteuerte Männchen aufeinander, dann fliegen mit Knurren und Bissen die Fetzen. Bei so viel Temperament wundert es kaum, dass die lieblich wirkenden Eichkätzchen den Rest des Jahres als Einzelgänger verbringen und wenig Familiensinn zeigen.

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Eichhörnchen Wald Tierportrait
Foto: Mauritius Images
Eichhörnchen springen auch in schwindelerregender Höhe von Wipfel zu Wipfel.

Steckbrief: Das Eichhörnchen

1. Körper

  • Das Eichhörnchen misst bis zu 25 cm, der buschige Schwanz ist nur geringfügig kürzer. Das Körpergewicht liegt zwischen 200 und 400 g. Die Fellfarbe reicht von fuchsrot bis schwarzbraun.

  • In tief gelegenen Lebensräumen überwiegt der helle Farbton, in höheren Regionen der dunkle. Die Bauchseite ist deutlich abgegrenzt und meist weiß oder cremefarben.

  • An den Ohren sind deutliche Haarbüschel erkennbar, im Sommer sind diese kürzer oder gar nicht vorhanden.

  • An der Nasenspitze befinden sich fünf reihen Schnurrhaare. Die Finger der Vorder- und Hinterpfoten sind mit langen, sehr beweglichen Krallen ausgestattet.

  • Die Zähne sind kräftig und wachsen ein Leben lang nach.

  • Das Eichhörnchen hat gute Augen, mit denen es Entfernungen sehr genau abschätzen kann.

  • Mit rund einem Jahr tritt die Geschlechtsreife ein, die Lebenserwartung beträgt bis zu 10 Jahre.

2. Nahrung

  • Das Nagetier ist ein Allesfresser, bevorzugt aber die Samen in Fichten- oder Lärchenzapfen sowie Bucheckern, Knospen und verschiedene Nussarten. Außerdem verzehrt es je nach Jahreszeit auch Baumrinden, Pilze, Obst, Insekten und Eier.

  • Der tägliche Nahrungsbedarf beträgt bis zu 100 g.

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3. Lebensweise

  • Das Eichhörnchen ist ein tagaktiver Einzelgänger. Nur zur Paarung oder bei übermäßigem Futterangebot (reife Nüsse, Fütterung im Park etc.) kommen mehrere Tiere zusammen, dann ist auch eine Rangordnung untereinander zu erkennen: Größere und ältere Tiere dominieren, Männchen sind ranghöher als Weibchen. Das Eichhörnchen hält keinen Winterschlaf.

  • Um gut über die kalte Jahreszeit zu kommen, vergräbt es im Herbst Futtervorräte in der Erde oder legt Depots in Astgabeln und Rindenspalten an.

  • Hoch oben in den Baumkronen baut es meist mehrere Kobel, die je nach Verwendungszweck (Ruheplatz, Jungenaufzucht, Winterlager) verschieden stark ausgeführt sind.

4. Kommunikation

  • Die bekannteste Lautäußerung ist neben dem Fauchen und Knurren das Keckern.

  • Untereinander verständigen sich Eichhörnchen auch mit weithin sichtbaren Schwanzsignalen, die vom sanften Wedeln bis zum Zittern reichen.

5. Nachwuchs

  • Die Paarung beginnt meist Ende Dezember oder im Jänner. Eine zweite Paarung im Frühjahr mit Wurf im Sommer findet nur bei ausreichendem Nahrungsangebot statt.

  • Das Weibchen ist Alleinerzieherin und vertreibt noch vor der Geburt das Männchen. Nach einer Tragzeit von rund 38 tagen kommen 2 bis 5 Junge zur Welt. Sie sind zunächst nackt, taub und blind und wiegen etwa 10 g.

  • Mit sechs Wochen verlassen die Jungen erstmals das Nest, nach drei Monaten können sie sich selbst ernähren. Etwa 80 Prozent aller Jungtiere überleben das erste Jahr nicht.

6. Vorkommen 

  • Das Eichhörnchen lebt beinahe in ganz Europa mit Ausnahme sehr südlich gelegener Gebiete in Italien, Spanien und Portugal.

  • Die bevorzugten Lebensräume sind aufgrund des Nahrungsangebots Nadel- und Mischwälder, es bevölkert aber auch die großen Parks der Städte.

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