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Tiere

Der Falke – der flinke Jäger unter den Greifvögeln

Falken sind unglaublich flinke Jäger, vor allem auch wegen ihrer vergleichsweise zierlichen Körper. Im Gegensatz zu schweren Adlern sind sie nicht auf gute Thermik angewiesen, sie setzen auf Muskelkraft.

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Foto: Mauritius Images
Zwei Körpermerk­male fallen besonders auf: die großen dunklen Augen und der sogenannte „Falkenzahn“. Hier zu sehen: ein Turmfalke.

Schon rein äußerlich unterscheiden sich die flinken Falken einigermaßen von anderen Greifvögeln. Im Flug sind der meist schmale Schwanz und die spitzen Flügel deutlich zu sehen, während Adler und Geier mit ihren breiten Schwingen wie Bretter am Himmel kreisen. Sitzt der Falke direkt vor einem, fallen vor allem zwei Körpermerk­male auf: die großen dunklen Augen und der sogenannte „Falkenzahn“ – ein Zacken am vorderen Teil des Oberschnabels, der es dem Falken möglich macht, seine Beute mit einem Biss in den Nacken oder in den Hin­terkopf schnell zu töten.

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Foto: Mauritius Images
Ein Sakerfalke auf der Jagd über einer Wiese.
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Körper:

Falken sind kleine bis mittelgroße Greifvögel. Weltweit gibt es knapp 40 Arten. In unseren Breiten sind in freier Wildbahn Baum-, Turm- und Wanderfalken am häufigsten. Wie bei anderen Greifvögeln auch ist das Weibchen deutlich größer als das Männchen. Der Wanderfalke zählt zu den größten heimischen Falkenarten – die Weibchen erreichen 50 cm Körperlänge, eine Flügelspannweite von rund 115 cm und ein Gewicht von bis zu 1.300 g. Der männliche Baumfalke hingegen ist mit nur rund 35cm Körperlänge, einer Flügelspannweite von knapp über 70 cm und einem Gewicht von etwa 300 g vergleichsweise zierlich und klein.

Servus Mondpost

Charakteristisch für alle drei Falken sind neben den spitzen Flügeln und dem schmalen, länglichen Schwanz auch die großen dunklen Augen sowie der Falkenzahn, eine Zacke am vorderen Teil des Oberschnabels. Das Gefieder ist unterschiedlich gefärbt, allerdings tragen alle drei Arten auffällige Bänderungen an der Bauch- und Flügelunterseite. Baum-, Turm- und Wanderfalken legen 2 bis 5 Eier, die Brutzeit beträgt ungefähr 4 Wochen, beim Wanderfalken ein paar Tage länger. Nach etwa 6 Wochen verlassen die Jungvögel den Brutplatz, werden aber noch einige Zeit von den Eltern betreut. Alle drei Falkenarten erreichen ein Lebensalter von etwa 15 Jahren, in Ausnahmefällen auch darüber.

Lebensweise:

Falken bauen keine eigenen Nester, sondern brüten in bereits bestehenden Nestern, einfachen Mulden oder in Felsnischen. Turm- und Wanderfalke sind dafür bekannt, auch mitten in der Stadt – etwa auf Kirchen oder in alten Türmen – zu brüten. Während der Turm- und der Wanderfalke in unseren Breiten das ganze Jahr über anzutreffen sind, ist der Baumfalke ein Zugvogel, der meist nur zwischen April und September bei uns zu Gast ist, während er den Winter in wärmeren Gefilden in Afrika verbringt.

Jagd & Nahrung:

Der Baumfalke jagt vor allem Insekten und Kleinvögel. Als besonders flinker Greifvogel erbeutet er dabei seine Nahrung in rasanten Sturzflügen und engen Wendungen. Zur Hauptnahrung zählen Fliegen, Käfer, fliegende Ameisen und Libellen, aber auch Kleinvögel wie Finken, Lerchen oder Schwalben.


Der Turmfalke – auch Rüttelfalke genannt – ist bekannt dafür, seine Beute in der Luft stehend („rüttelnd“) am Boden auszumachen und zu fixieren. In zwei bis drei Etappen sinkt er danach tiefer, um aus geringer Höhe zuzustoßen. Diese aufwendige Jagdart ist jedoch eher in der warmen Jahreszeit zu beobachten, im Winter sitzt der Turmfalke häufig auf seine Beute an. Seine Hauptnahrung sind Mäuse, er nimmt aber auch Heuschrecken, Käfer oder Eidechsen. Der Wanderfalke jagt indessen fast ausschließlich Vögel in der Luft. Seine bevorzugte Beute sind Tauben, die entweder von einer Warte ausgemacht und verfolgt oder in wildem Sturzflug geschlagen werden. Wanderfalken erreichen dabei bis zu 300 km/h. Aufgrund der enormen Fluggeschwindigkeit wird die Beute häufig bereits in der Luft durch einen heftigen Schlag des geschossartigen Falken getötet.

Vorkommen:

Der Baumfalke bevorzugt halboffene Landschaften, einen Wechsel zwischen Wald- und Freiflächen, ist aber auch an Gewässern anzutreffen. Der Turmfalke ist sehr anpassungsfähig, meidet allerdings geschlossene Waldflächen und baumlose Steppenlandschaft. Als Kulturfolger nistet er unter anderem auch auf Strommasten. Für die Beutejagd nimmt er weite Flugstrecken in Kauf.

Der Wanderfalke nutzt verschiedenste Lebensräume. Als Felsbrüter sucht er nach einem entsprechendem Brutplatz, freiem Luftraum und genügend Nahrung. Wie der Turmfalke ist auch der Wanderfalke anpassungsfähig und lebt im Hochgebirge genauso wie an einer Felsenküste oder in einer Großstadt.

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