Kuriose Kulinarik – Österreichs unbekannte Delikatessen
Unserer Küche: bunt, vielfältig und immer in Bewegung. ServusTV macht eine kulinarische Reise durchs Land und entdeckt dabei ungewöhnliche Produkte, hergestellt und verkocht von echten Liebhabern.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es die besten ServusTV Folgen hier auf einen Blick.
Von blauen Bohnen und bemerkenswerten Samen
Einer schon fast vergessenen Pflanze begegnen wir bei Reiner und Rita Armut im Südtiroler Altrei. Bereits vor über 150 Jahren haben die Bauern hier blaue Lupinen angebaut. Aus den Hülsenfrüchten stellt das Paar eine Art Kaffee her. Um die passende Röstung für das koffeinfreie Heißgetränk zu entwickeln, hat Reiner zwei Jahre gebraucht.
Wer Kaffee gerne mit Pflanzenmilch trinkt, ist bei Agrarökonom Christian Frenkenberger in Hallwang bei Salzburg richtig. Aus Hanfsamen gewinnt er eine besonders nahrhafte Kuhmilch Alternative. Sein Trinkhanf ist reich an Eiweiß und enthält viele hochwertige Fette.
Wertschätzender Genuss
Die traditionelle Bauernküche aus dem Pongau zu bewahren, hat sich der Gastwirt Roland Essl zur Aufgabe gemacht. Sein Wissen bekommt er aus alten bäuerlichen Kochbüchern und von überlieferten Rezepten der Bäuerinnen. Dabei versucht er stets auch die Geschichten hinter den Namen der Gerichte zu verstehen – denn das hat etwas mit Respekt zu tun.
Leider gibts halt überall dasselbe bei uns. A Region mit mehr regionalen Gerichten wär schon schön.Roland Essl, Gastwirt
Ein wertschätzender Umgang mit Fleisch sollte selbstverständlich sein. Im Restaurant Gut Purbach in der Nähe vom Neusiedlersee bringt Spitzenkoch Max Stiegl alle Teile eines Tieres auf den Tisch, um unnötige Abfälle zu vermeiden. Vor allem mit seiner Innereienküche hat er sich einen Namen gemacht. Dabei ist für ihn die gewissenhafte Zubereitung der Speisen der entscheidende Faktor.
Kochen ist ein Handwerk und keine Kunst und darauf besteh ich.Max Stiegl, Gut Purbach
Langes Leben, gutes Essen
Auch bei Silvia Koschak kommen die Innereien der selbstgezüchteten Sulmtaler Hühner mit ins Gericht. Ihre „Aufgesetzte Henn“ ist so etwas wie die steirische Variante des Wiener Backhendls. Der historischen Hühnerrasse hat ihr Schwiegervater Anton Koschak zu einer Rückkehr auf die Bauernhöfe und in die Küchen verholfen.
Mut zur Langsamkeit hat auch Fischzüchter Walter Grüll in Gröding. Neben Süßwasserspeisefischen wie Saiblingen oder Huchen wachsen in seinen Frischwasserbecken auch die "Dinosaurier unter den Fischen" heran. 16 Jahre dürfen seine Sibirischen Störe reifen, damit sie genügend Zeit haben, um den kostbaren Kaviar anzusetzen. Die wohl teuersten Fischeier der Welt kommen von den Albino Stören. Nur etwa 12 Kilogramm der gelben Delikatesse werden jährlich weltweit geerntet. Bei der Verarbeitung muss es dann schnell gehen. Innerhalb weniger Stunden kommt der Kaviar vom Fisch in die Dose.
Dem Tier die Zeit zu geben, um zu leben.Walter Grüll, Fischzüchter
Ob süß oder herzhaft, immer schon heimisch oder gerade erst angesiedelt – die Bandbreite der kulinarischen Schätze Österreichs ist schier unendlich. Zeit, sich auf eine deliziöse Entdeckungsreise zu begeben.