Heimatleuchten: Steyr – Liebe im Überfluss
Wer Steyr besucht, spürt sofort den einzigartigen Charme der Stadt. In „Heimatleuchten“ entdeckt Conny Bürgler die Stadt und trifft Menschen mit einer besonderen Verbindung zu Steyr.
Liebe in Steyr: Vom ersten Blick bis zum Hochzeitshotel
Als sich Markus Viertler-Schürz und die Hoteliers-Tochter Yvonne im Gastgarten des Hotel Minichmayr zum ersten Mal begegneten, war es Liebe auf den ersten Blick. Fast wie Schicksal – schließlich ist das traditionsreiche Haus längst als beliebtes Hochzeitshotel bekannt.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns auf servus.com gibt es die besten Folgen „Heimatleuchten“ hier auf einen Blick.
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Wehrgraben Steyr: Wo Vergangenheit auf Zukunft trifft
Der Wehrgraben in Steyr ist ein Viertel voller Gegensätze – hier treffen Vergangenheit, Geschichten und Zukunftsvisionen aufeinander. Simona Rossacher erinnert sich noch heute mit einem Lächeln an jenen Moment, als ein Irrläufer statt in einem Rotlicht-Etablissement an ihre Haustür klopfte – und schnell wieder verschwand, als sein Blick auf ihren Babybauch fiel.
Wer die wahre Seele von Steyr entdecken möchte, sollte sich von Wolfgang Hack durch den Wehrgraben führen lassen. Einst galt er als die dunkelste Ecke der Stadt, heute ist er ein Ort, der dank engagierter Steyrerinnen und Steyrer neues Leben eingehaucht bekommen hat.
Auch Wolfgangs eigene Familiengeschichte ist eng mit dem Viertel verbunden: Noch immer zeugen die ehemaligen Fabriksgebäude seiner Familie vom einstigen Wohlstand, der ihm hätte zufallen können. Doch eine Familientragödie änderte alles – und prägte seinen Blick auf Steyr für immer.
Der Wehrgraben ist heute ein Symbol für Aufbruch, Tradition und Stadtgeschichte in Steyr – und ein Muss für alle, die Steyr Sehenswürdigkeiten abseits der bekannten Wege entdecken möchten.
Wohlstand durch Waffen: Wie Josef Werndl Steyr prägte
Der legendäre Wehrgraben in Steyr trägt bis heute die Handschrift von Josef Werndl, dem visionären Waffenfabrikanten des 19. Jahrhunderts. Er trieb nicht nur die Industrialisierung von Steyr entscheidend voran, sondern gründete auch einen der größten Rüstungskonzerne der Welt. Zeitweise sollen hier bis zu 10.000 Arbeiter beschäftigt gewesen sein.
Für seine Belegschaft ließ Werndl eine eigene Badeanstalt bauen – das bis heute bekannte „Werndlbad“, das vor kurzem sein 150-jähriges Jubiläum feierte. Ursprünglich sollte es den Arbeitern vor allem das Schwimmen beibringen.
Legendär ist Bademeister Franz Kaiser, der für seine Strenge bekannt war: „Es gibt halt Rotzpippm, die nicht folgen“, sagt er. Heute führt Sohn Rene Kaiser die Schwimmschule – deutlich sanfter, aber nicht minder engagiert. In Herzensdingen folgt er allerdings dem Vorbild seines Vaters, der mit seiner 25 Jahre jüngeren Frau seit Jahrzehnten eine harmonische Ehe lebt.
Der Wehrgraben zeigt, wie eng Steyrs Geschichte, Industrie und Lebensgeschichten miteinander verwoben sind – von der Waffenproduktion bis zum traditionsreichen Werndlbad.
Keine Pommes und kein Ketchup: Kulinarische Besonderheit im Wehrgraben
Wer im Wehrgraben in Steyr kulinarische Abwechslung sucht, wird im traditionsreichen Lokal „Knapp am Eck“ fündig. Statt Pommes und Ketchup setzt Seniorwirt Otto Klement seit Jahrzehnten auf besondere Gerichte – ein Alleinstellungsmerkmal, das dem Restaurant weit über den Stadtteil hinaus Bekanntheit verschafft hat.
Heute führt Sohn Jürgen Klement das Lokal in zweiter Generation. Für viele alteingesessene Stammgäste am Wehrgrabenkanal bleibt es aber schlicht „Das Otto“ – ein Ort, an dem Tradition, familiäre Gastlichkeit und regionale Küche im Mittelpunkt stehen.
Das „Knapp am Eck“ zeigt, wie sich im Wehrgraben kulinarische Vielfalt und Geschichte auf einzigartige Weise verbinden.
Steyr am Wasser: Surfen, Rudern und Kanufahren im Wehrgraben
Wer sagt, dass man für das Surferlebnis nach Hawaii muss? Im Wehrgraben von Steyr hat sich rund um Christian Lederhilger, Riversurf-Pionier der ersten Stunde, eine kleine, aber lebendige Surferszene etabliert. Auch Lilla Kovacs und ihr Partner Martin nutzen die Wasserkraft des Kanals, um ihrem Hobby nachzugehen.
Doch nicht nur die Surfer zieht es ins Wasser: Lisa Hirtenlehner ist mit dem Ruderboot unterwegs, während Günther Briedl lieber zum Kanu greift. Rivalität? Fehlanzeige. „Wir sind alle Wassersportler. Nur die einen sehen halt, wo sie hinfahren, und die anderen nicht“, sagen sie lachend.
Ob Surfen, Rudern oder Kanufahren – der Wehrgraben in Steyr ist längst zu einem Treffpunkt für Wassersport in Oberösterreich geworden.
Steyr: Zwischen Industriestadt und Naturparadies
Steyr, die zwölftgrößte Stadt Österreichs mit rund 38.000 Einwohnern, schafft einen beeindruckenden Spagat: Während sich Besucher meist auf den malerischen historischen Stadtplatz konzentrieren, zieht es die Einheimischen an die Steyr, wo idyllische Naturstrände für Abkühlung sorgen – und das mitten in der Stadt. Manche Buchten erinnern eher an die Adria, hier duftet es nach Steckerlfisch, und selbst das Freiluftbaden ohne Textil hat Tradition.
Wer der Stadt an Enns und Steyr mit offenem Herzen begegnet, entdeckt mehr als 1.000 Jahre Geschichte – geprägt von mutigen Unternehmern, starkem Widerstandsgeist und spürbarer Lebensfreude. Steyr ist damit gleichermaßen Naturparadies wie Kulturerbe und bleibt für Besucher wie Einheimische ein Ort voller Inspiration und Genuss.
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