Feldlerche
Alauda arvensis · Familie: Lerchen (Alaudidae)
MERKMALE
Etwa 19 cm sind diese Lerchenvögel mit der charakteristischen kurzen Federhaube auf dem Scheitel, die bei Erregung aufgestellt wird. Beim Männchen ist diese deutlicher ausgeprägt. Vom Hals zieht sich über den hell grundierten Rücken eine dichte dunkle Streifenmaserung. Die Brust ist ebenfalls hell und, zum Hals dichter werdend, dunkel gestreift.
Nest: am Boden in Mulden zwischen lockerer Vegetation
Eier: 2 bis 5 Stück, knapp 2,5 cm lang, weiß bis hellbraun mit dunkelgrauen Flecken
Brutverhalten: 2 Bruten im Jahr; Brutdauer 11 bis 12 Tage; Weibchen baut Nest und brütet; beide füttern; Saisonehe
LEBENSWEISE
Die meisten Feldlerchen überwintern in Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien. Ab Februar kehren sie in ihre Brutgebiete zurück, wobei es bei Kälteeinbrüchen kurzfristig zum sogenannten Umkehrzug kommen kann.
Ihr Lebensraum sind Wiesen, Weiden und Felder, wo sie sich hauptsächlich auf dem Boden aufhalten. Dort finden sie auch Insekten, Würmer und Spinnen sowie Samen und Keimlinge.
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GESANG
Der Gesang der Feldlerche ist ein Naturschauspiel für Auge und Ohr. Bis zu 60 Meter schraubt sich das Männchen empor und verharrt dort singend 15 Minuten oder noch länger.
Beim Vortrag der bis zu 200 verschiedenen Silben muss die Feldlerche nicht absetzen, was ihren Liedern einen besonders melodiösen Anstrich verleiht. Schon früh haben Dichter und Komponisten die „Minnesänger der Lüfte“ in ihren Werken beschworen.
In jüngerer Zeit wurde auch der Gesang intensiv erforscht. Wie andere Vögel singen Feldlerchenmännchen vor allem, um ihre Revieransprüche zu untermauern.
Dabei können sie die Gesänge der Reviernachbarn genau erkennen und bleiben bei ihnen bekannten Strophen ruhig. Neuankömmlinge in Reviernähe machen die Feldlerche aber sicht- und hörbar nervös.
VOLKSTÜMLICHE NAMEN
Lebensraum und Gesang spiegeln sich in den umgangssprachlichen Ausdrücken für den begabten Singvogel wider: Himmelslerche, Ackerlerche, Kornlerche; daneben sagt man auch Lere oder Lercherl.
WAS IST EIN LERCHENFENSTER?
Durch die industrielle Landwirtschaft mit Monokultur und immer weniger Brachfläche wird der Lebensraum der Feldlerche deutlich eingeschränkt. Deshalb animieren Vogelschützer die Landwirte neuerdings zur Errichtung von „Lerchenfenstern“. Dabei wird bei der Aussaat immer wieder kurz die Saatgutmaschine gestoppt, wodurch mitten im Feld etwa 20 m² große Nistflächen und Nahrungsgründe entstehen.
Auf diesen Freiflächen wachsen für eine Saison nur Wildkräuter wie Klatschmohn oder Acker-Rittersporn. Ideale Bedingungen für die Feldlerche, die ihren Brutplatz rund um die Lerchenfenster sucht. Die Ernteeinbußen von etwa drei Euro pro Fenster halten sich für die Landwirte in Grenzen – und werden durch den Erfolg ihres Beitrags für den Artenschutz allemal aufgewogen.
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