Blühende Obstbäume im Überblick
Ausnahmsweise vermischen wir Äpfel und Birnen und geben Pfirsich, Zwetschke, Kirsche und Marille gleich dazu. Weil sie jetzt alle so bezaubernd blühen und es gar nicht so leicht ist, sie voneinander zu unterscheiden.

Apfel
Wenn die Apfelbäume blühen (Bild oben), ist der Frühling da. Selbst wenn die Berge schneebedeckt sind und sich der Frost noch nicht endgültig verabschiedet hat. Eine Besonderheit der Apfelblüte ist die Farbkombination: Solange sie geschlossen ist, leuchtet sie rot bis rosafarben. Erst wenn sie sich öffnet, wird sie schneeweiß. Unter den Blütenblättern liegen die grünen Kelchblätter. Sie haben die Knospe umschlossen und vor Kälte geschützt und sind auch noch in der reifen Frucht erhalten. Das sieht man schön, wenn man einen Apfel quer aufschneidet.
Apfelblüten wachsen in Dolden und stehen dicht an dicht. Die mittlere Blüte ist meist die ehrgeizigste und öffnet sich zuerst. Wer im Garten besonders schöne Apfelblüten haben will, sollte Zieräpfel setzen. Wildapfelfrüchte sind roh hart und sauer, ergeben aber gekocht und gesüßt ein herrliches Apfelmus.
Der lateinische Name von Baum und Frucht lautet übrigens Malus (der Böse). Nicht weiter verwunderlich, wenn man an die Geschichte von Adam und Eva denkt.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Kernobst
Knospen: rotbraun; ei- bis kegelförmig
Blütezeit: Mitte April bis Mai
Bestäubung: Es gibt sowohl selbstunfruchtbare als auch selbstfruchtbare Sorten
Marille
Verlockend für jede Biene leuchten aus den blassrosa bis weißen Blüten 20 bis 30 gelbe Staubbeutel. Der Stiel der meist einzeln stehenden Blüten ist kaum länger als fünf Millimeter, flaumig behaart und oft ein wenig rötlich. Der Duft der Marillenblüten ist – wie bei allen Obstblüten – sehr zart und fein. In so manchem Parfum wird das Marillenblütenaroma als Kopfnote eingesetzt, wo es den Duft der eigentlichen Komposition eröffnet.
Schon Alexander der Große war vom Geschmack der Früchte und der Pracht des blühenden Baumes angetan und brachte Prunus armeniaca einst von Asien zu uns.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Steinobst
Knospen: braun, oft schwarz gefleckt; eiförmig
Blütezeit: März bis April
Bestäubung: Selbstfruchtbar

Zwetschke
Auf den ersten Blick sind Zwetschkenblüten jenen der Kirsche nicht unähnlich. Die Staubbeutel sind hier aber orange bis braun und nicht gelb. Außerdem haben die weißen Blütenblätter bei Prunus domestica oft einen rosafarbenen oder grünlichen Ton. An zwei bis drei flaumigen Blütenstielen, die jeweils zusammen wachsen, entwickeln sich die Blüten.
Ungünstiges Wetter kann übrigens einen ganzen Jahrgang ausfallen lassen. Dabei sind zu viel Feuchtigkeit und Nebel in den kritischen Wochen entscheidend, weil dann weniger Insekten fliegen.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Steinobst
Knospen: braun, oft behaart; kegelförmig und spitz zulaufend
Blütezeit: März bis Mai
Bestäubung: Selbstfruchtbare und selbstunfruchtbare Sorten

Pfirsich
In der Blütezeit ist der Pfirsichbaum konkurrenzlos schön. Da können selbst langersehnte Frühlingsblumen kaum mithalten. Voll mit zarten rosaroten Blüten, leuchten die Bäume im Garten und erfüllen die Luft mit einem delikaten Aroma. Der Pfirsich ist naturgemäß sehr früh dran, die Blüten entfalten sich schon ab Ende März, noch vor den Blättern. Macht die Kälte den Pfirsichblüten zu stark zu schaffen, kräuseln sie sich und werden bald abgeworfen. Es bilden sich aber neue nach.
Wegen seiner frühen Blüte gilt der wärmeliebende Pfirsichbaum (Prunus persica) in seiner ursprünglichen Heimat China, wo er vor mehr als 4.000 Jahren erstmals kultiviert wurde, noch heute als Symbol des Frühlings und der Unsterblichkeit.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Steinobst
Knospen: Grauweiße Härchen; eiförmig
Blütezeit: Ende März bis Mai
Bestäubung: Selbstfruchtbar

Birne
Markant an den schneeweißen Blüten der birne (Pyrus), die sich zu traubigen Blütenständen drängen, sind ihre tiefroten Staubbeutel. Wer im Frühling seine Nase in eine Birnenblüte hält, verspürt einen besonderen Geruch, der die Menschen in zwei Lager teilen kann: Die einen empfinden ihn als betörend, die anderen eher als unangenehm. Ursache dieses speziellen Aromas ist die gasförmige Verbindung Trimethylamin, die als Reinsubstanz nach verdorbenem Fischeiweiß riecht.
Viele Menschen können diesen Geruch genetisch bedingt nicht wahrnehmen. Er lockt aber Käfer, Wildbienen und vor allem Schwebefliegen an. Auf die Arbeit der Honigbiene legt die langlebige Birne, die bis zu 200 Jahre alt werden kann, offenbar eher
wenig Wert.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Kernobst
Knospen: Dunkelbraun bis schwarz; breit pyramidenförmig
Blütezeit: April
Bestäubung: Selbstunfruchtbar

Kirsche
Die Süßkirsche (Prunus avium) kannte man noch vor ihrer sauren Schwester. Sauerkirschen (Prunus cerasus) blühen in der Regel etwa ein bis zwei Wochen später, jedoch mit vergleichbarer Anmut.
Mehrere der rosa-weißlichen, süß duftenden Blüten stehen zu Dolden zusammen. Wenn die Süßkirsche – als Kulturform der Vogelkirsche – zu blühen beginnt, besteht noch die Gefahr, dass die Blüten durch späten Frost Schaden nehmen. Aber wenn alles gutgeht, kann ein Baum mehr als eine Million Blüten hervorbringen.
Noch vor gut einer Generation galt es unter Gärtnern als Herausforderung, Kirschen im Garten zu kultivieren. Die Bäume wurden riesig, die Bestäubung war Glückssache: Man musste ausgewählte Bäume nah beieinander pflanzen und hoffen, dass sich die Blüten gleichzeitig öffnen. Heute gibt es selbstfruchtbare, kleinere Sorten. Das vereinfacht das Naschen ungemein.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae) – Steinobst
Knospen: Rotbraun glänzend; stumpf bis spitz eiförmig
Blütezeit: April bis Mai
Bestäubung: Selbstunfruchtbare und selbstfruchtbare Varianten.

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