Der optimale Standort und die richtige Pflege für Hortensien
Ihren Namen hat sie der Legende nach von Napoleons Stieftochter. Hortensien erfreuen mit üppigen Blüten, verzaubern mit spitzengleicher Zartheit und überraschen mit ihrem Farbenspiel. Wo sie am besten gedeihen und wie blaue Hortensien ihre Farbe erhalten.

Inhalt:
Woher stammt die Hortensie?
Hortensien stammen ursprünglich aus China und Japan. Jahrhundertelang wurden sie dort ausschließlich für die Gärten der Kaiser kultiviert. Der schwedische Naturforscher und Arzt Carl Peter Thunberg, der sich im 18. Jahrhundert in der Nähe von Nagasaki aufhielt, brachte sie vermutlich nach Europa.
Woher hat die Hortensie ihren Namen?
Während sich der botanische Name „Hydrangea“ eindeutig nachvollziehen lässt, ist die Herkunft des deutschen Namens nicht ganz so klar. Hydrangea geht auf das griechische Wort „Hydor“ für Wasser zurück und wird deshalb oft mit „Wasserschlürferin“ übersetzt. Tatsächlich ist die Gartenschönheit recht trinkfreudig, und man muss immer darauf achten, dass sie regelmäßig genug Wasser bekommt. Vor allem in der Sommerhitze verdunsten die großblättrigen Pflanzen viel Flüssigkeit.
In Frankreich findet sich auch eine mögliche Erklärung für den heute noch gebräuchlichen Namen: Hortense, die Tochter von Joséphine de Beauharnais, der ersten Frau Napoleons, soll für die Hortensie Patin gewesen sein. So will es zumindest die romantische Version.
Als wahrscheinlichste Variante, wie die Hortensie zu ihrem Namen kam, wird jedoch eine abenteuerliche Liebeslegende erzählt. Es ist die Geschichte von Hortense Barré, die in Männerkleidern als Assistent von Philibert Commerson – einem französischen Arzt, Hofgärtner und Pflanzenjäger – auf einem Forschungsschiff anheuerte, das im Auftrag von König Ludwig XV. die Welt umsegelte.Als das Schiff am 5. Dezember 1766 in See stach, fiel niemand auf, dass der bartlose, zierliche Kerl eigentlich eine Frau war – auch Commerson nicht. Als es auf Haiti zu einem wilden Handgemenge kam, wurde sichtbar, was verborgen bleiben sollte. Es heißt, Philibert Commerson und Hortense Barré blieben am Ende der Weltreise auf Mauritius, wo der Pflanzenjäger bis zu seinem Tod 1773 auch Hortensien kultivierte. Während der Forschungsreise hatte er 240 exotische Pflanzen bestimmt, benannt und Blüten und Blätter gepresst – wie auch jene der Hortensie, die er in Ostasien fand.
Tatsächlich dürfte sich das Wort vom lateinischen hortensius (hortus: der Garten) und der Bedeutung „zum Garten gehörig“ ableiten.

Welchen Standort brauchen Hortensien?
Gärtnerisch betrachtet sind die Pflanzen, vor allem, was die Standortwahl betrifft, eine Herausforderung. „Wenn man Hortensien im Garten haben will, ist das Wichtigste ein höchstens halbschattiger, besser aber vollschattiger Platz“, erläutert Expertin Signe Fischer-Teuffenbach. „Auf zu viel Sonne reagieren die Pflanzen mit schlappen Blättern und später auch mit Vertrocknungserscheinungen.“ In vierter Generation führt die Gärtnerin die Baumschule Teuffenbach am Ossiacher See in Kärnten.
Elementar für ein gutes Gedeihen der Hortensie sind auch die Bodenverhältnisse. Vor allem Bauern- und Tellerhortensien brauchen sauren und feuchten, aber durchlässigen Boden. Fahle gelbe Blätter und mangelnde Blühwilligkeit kann man fast immer auf falsche Bodenverhältnisse zurückführen.
Speziell kalkhaltiger Boden muss aufbereitet werden, etwa durch das Beimischen von Torfersatzprodukten (zum Beispiel Laubkompost), die das pH-Milieu des Bodens saurer machen.
Bei der Wahl der Sorte kommt es stark auf die klimatischen Bedingungen an. Signe Fischer-Teuffenbach empfiehlt: „In niederschlagsarmen Gegenden wie dem östlichen Österreich würde ich zu Rispenhortensien raten. Die kommen mit basischem Bodenmilieu und Trockenheit besser zurecht.“
Hortensien richtig düngen und reichlich gießen
In sommerlichen Hitzephasen ist der Einsatz eines Rasensprengers oder das morgendliche und abendliche Überbrausen der Pflanzen per Hand empfehlenswert.
Wichtig: Das Erdreich unter Hortensiensträuchern sollte nie ganz austrocknen.
In der Wachstums- und Blühphase empfiehlt es sich, die Sträucher etwa alle vier Wochen mit Hortensiendünger zu verwöhnen. Vor dem Düngen wird reichlich gegossen, damit die Nährstoffe in die Tiefe gelangen und die Oberflächenwurzeln nicht zu viel abbekommen (dadurch können sie regelrecht „verbrennen“). Ab Mitte August wird nicht mehr gedüngt, damit die bestehenden Triebe gut ausreifen und frostresistent werden.
Blaue Farbe bei Hortensien erhalten
Der wahre Zauber der Bauernhortensie beruht auf ihrem Farbenspiel. Sie blüht in Weiß und Rosa, in changierenden Creme- und Rosétönen, in Purpurrot oder mit einem anmutigen Grünschimmer – und manchmal wechselt ihre Farbe in reines Blau. Es erscheint wie ein Naturwunder, wenn die zuerst roten oder rosafarbenen Blüten auf einmal leuchtendes Blau zeigen, eine Blühfarbe, die selten und entsprechend gefragt ist.
Dieses Phänomen des Farbwechsels liegt an der besonderen Eigenschaft der Hortensie, ihre Blütenfarbe je nach Bodenbeschaffenheit zu verändern. Es findet ausschließlich bei rosa- und rotblühenden Arten statt, da nur ihre Blüten den Farbstoff Delphinidin enthalten. Er sorgt gemeinsam mit Aluminiumsulfat für dieses reine, intensive Blau. Voraussetzung ist der richtige pH-Wert des Bodens.
Blühen blaue Hortensien mit der Zeit nur noch rosa, ist der Boden zu wenig sauer. Nur bei einem pH-Wert von etwa 4,5 nehmen die Wurzeln der Hortensien Aluminium aus dem Boden auf, das die blaue Blütenfarbe aktiviert.
Je kalkhaltiger die Erde ist, desto mehr schlägt die Blüte ins Rosa. Wer die blaue Blütenfarbe erhalten will, sollte daher einmal im Jahr Aluminiumsulfat zuführen. Speziellen Hortensiendünger, der sauer wirkt und gleichzeitig zum Blaufärben geeignet ist, bekommt man im Gartenfachhandel.
Weiß blühende Sorten bleiben allerdings immer weiß.

Hortensien: Das Wichtigste auf einen Blick
Familie: Hortensiengewächse (Hydrangeaceae).
Standort: halbschattig, warm und windgeschützt mit nährstoffreichen, frischen bis feuchten, durchlässigen, humosen Böden. Die meisten Arten tolerieren bei ausreichend Feuchtigkeit auch sonnige Plätze.
Pflege: reichlich mit kalkarmem Wasser oder Regenwasser gießen; stauende Nässe vertragen sie nicht. Frühblühenden Arten wie Bauern-, Teller-, Riesenblatt-, Samt-, Eichenblatt- und Kletterhortensie werden zeitig im Frühling nur schwach dicht oberhalb des ersten intakten Knospenpaars zurückgeschnitten, sonst muss man ein Jahr auf Blüten verzichten. Bei Bedarf lichtet man die ältesten Triebe aus (auf Bodenhöhe abschneiden). Spätblühende Schneeball- und Rispenhortensien werden im Spätherbst oder im Frühjahr geschnitten. Dabei alle Triebe, die in der letzten Saison entstanden sind, auf kurze Stummel mit je einem Augenpaar zurückstutzen.
Blüte: Juni bis September, manchmal auch Oktober; in Weiß, Gelb, Rosa bis Rot. Für eine Blaufärbung muss der Boden einen pH-Wert von 4 bis 4,5 aufweisen, für Violett einen Wert von 5,6 bis 5,9, für rosa Blüten zwischen 6 und 6,2. Den Säuregehalt kann man mit Teststäbchen ermitteln.

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