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Löwenzahn für eine bessere Verdauung

Ab März verliert der Winter an Schärfe, und erste Frühlingsboten beginnen zu sprießen. Zu ihnen gehört der Löwenzahn, der geduldig unter dem Schnee lauert, um uns bald danach etwa als heilsamer und vitaminreicher Röhrlsalat zu schmecken.

Löwenzahn (Foto: Pixabay/ Congerdesign)
Foto: Pixabay/ Congerdesign
Löwenzahn

Wir verwenden vom Löwenzahn hauptsächlich Wurzel und Blätter. Erfahren Sie hier, warum das vermeintliche Unkraut so gut für unsere Verdauung ist.

  • Hilft bei: Rheuma, Gallen- und Leberbeschwerden.

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  • Wirkung: beschleunigt den Gallenfluss, prophylaktischen Wirkung gegen Gallensteine, harntreibend und erweicht den Stuhl.

  • Anwendung: Tee, Saft oder Tinktur aus der Apotheke, Salat. Hier ein Rezept für ein reinigendes Fußbad.

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Botanik

Der Echt-Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist eine ausdauernde Pflanze und kann bis zu 40 cm hoch werden. Von der tiefen Pfahlwurzel bis zum Stängel enthalten alle Teile weißen Milchsaft. Die gezahnten, lanzettlichen Blätter können je nach Standort sehr verschieden aussehen, manchmal sind sie auch ungezahnt. Löwenzahn wächst vor allem auf gut gedüngten Böden und liebt sonnige Wiesen und Ackerränder. Die gelben Blütenköpfe schließen sich nachts und bei Regen.

Die braunen Früchtchen mit den haarigen Flugschirmen (Pappus) werden mit dem Wind verbreitet. Der mit den Früchten besetzte Kopf des Blütenstandes wird von Kindern gern in die Luft geblasen, weshalb der Löwenzahn auch Pusteblume genannt wird.

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Geschichte

Sicherlich war der Löwenzahn schon in der Antike bekannt, doch wurde er nicht von anderen Korbblütlern unterschieden. In den Schriften des arabischen Arztes Avicenna wird er erwähnt, merkwürdigerweise aber nicht bei Hildegard von Bingen. Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts kennen den Löwenzahn auch unter den Namen Mönchskopf und Sonnenwirbel – nur zwei der rund 500 Volksnamen. Die Franzosen sagen auch pissenlit (auf gut Steirisch Bettsoacher), was auf eine seiner Wirkungen hinweist. 

Taraxacum, der botanische Name des Löwenzahns, geht auf tarak shoqum, Arabisch für „bitteres Kraut“, zurück. Mittelalterliche Kräuterbuchautoren schoben der Pflanze auch kosmetische Wirkung zu, wie Hieronymus Bock: Etliche bilden ihnen ein, wenn man mit dem Saft ermelten Krautes bestreiche, dass man bey großen Herrn und Fürsten angenehm dadurch werde und auch erhalten könne, was man begehre. Allein seyn solches Fabeln.

In erster Linie schätzte man den Löwenzahn aber bei Gallen- und Leberleiden – nach dem Motto „Gelbes heilt Gelbsucht“. In der Volksmedizin kam noch die Anwendung bei Wassersucht hinzu. Deshalb wurde das Kraut für blutreinigende Frühjahrskuren genutzt. Der weiße Saft wiederum wurde gegen Warzen verwendet. Er sollte aber auch Liebende, die sich mit ihm einstrichen, in den Augen des Partners begehrenswert machen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Verwendet werden hauptsächlich die Wurzel und die Blätter. Die Wirkung geht vor allem auf Bitterstoffe zurück, außerdem auf Mineralstoffe, vor allem Kalium, im Herbst viel Inulin, Phytosterole und Flavonoide. Die Wurzel beschleunigt den Gallenfluss. Dadurch kommt es zu einem weicheren Stuhl und zu einer prophylaktischen Wirkung gegen Gallensteine. Das wirkt sich auch positiv auf die Leber und den gesamten Stoffwechsel aus, was wiederum bei Rheuma hilft.

Vermutlich wegen des hohen Kaliumgehalts wirkt die Wurzel harntreibend, ohne die Nieren zu reizen. Um Nierengrieß auszutreiben, empfiehlt es sich, eine Zeit lang täglich einige Tassen Tee zu trinken. Löwenzahnblätter wirken ähnlich, enthalten aber zudem Vitamin C und viele Mineralstoffe.

Löwenzahnwurzel-Tee, Tinktur und Salat

  • In erster Linie wird die Löwenzahnwurzel als Tee verwendet. Zubereitung: 1–2 TL mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen, aufkochen lassen, dann abgießen und kurz ziehen lassen. Löwenzahn sollte bis zu drei Wochen regelmäßig angewendet werden.

  • In der Apotheke bekommt man Löwenzahn auch als Saft oder Tinktur. Bitterstoffe können bei Menschen mit zu viel Magensäure Sodbrennen auslösen, daher vorsichtig dosieren.

  • Heilsam ist natürlich auch, frische grüne Blätter zum beliebten „Röhrlsalat“ zu verarbeiten. Zu viel davon verursacht aber Durchfall. Und der weißliche Milchsaft vor allem in den Stängeln kann bei einigen Menschen und besonders bei Kindern zu Kontaktausschlägen führen.

  • Wenig heilend wirkt der ebenfalls sehr beliebte Löwenzahnsirup, auch wenn er sehr angenehm schmeckt.

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