Tierische Schimpfwörter und ihre Bedeutung
Über die Jahrhunderte hinweg haben sich Schimpfwörter entwickelt, die einen Bezug zu heimischen Tieren haben. Im Folgenden haben wir einige Beispiele kurz erklärt.

Foto: Manuel Zauner
Aktenhengst | Bürokrat, engstirniger Mensch |
Anstandswauwau | scherzhafte Bezeichnung für einen Sittenwächter; Ende des 19. Jahrhunderts aus der Begleitdame für unverheiratete Frauen hervorgegangen |
Blindschleiche | Mensch, der selbst augenfällige Dinge nicht wahrnimmt |
Bordsteinschwalbe | scherzhafter Ausdruck für eine Prostitiuierte |
Dreckspatz | unhygienischer Mensch, meist eher harmlos in Verbindung mit Kindern verwendet |
Dunsthund | scherzhafte Bezeichnung für einen Koch oder eine Köchin |
Fliegenfänger | scherzhaft für einen untalentierten Fußballtormann |
Frechdachs | vorlautes Kind oder Jugendlicher |
Gewitterziege | streitsüchtige Frau |
Halbdackel | besonders dummer, unbeholfener Mensch; Steigerungsform zu dem vor allem im Schwäbischen (Deutschland) verwendeten Schimpfwort „Dackel“ |
Hamsterbacke | sammelwütige, oft raffgierige Person; Hamster haben sehr dehnbare Backen, mit denen sie etwa bis zu 80 Erbsen auf einmal im Maul tragen können. Vor dem Winterschlaf tragen sie so ausreichend Nahrungsvorräte in ihren unterirdischen Bau |
Heuschrecke | moderne Bezeichnung für einen Investor, der nur auf kurzfristigen Gewinn aus ist und danach weiterzieht – ähnlich den echten Heuschrecken, wenn kein Futter mehr zu finden ist |
Himmelhund | gewissen- und rücksichtsloser Mensch; mitunter bewundernd gemeint |
Honigkuchenpferd | neben der Bezeichnung für ein Pferd aus Lebkuchen auch als Schimpfwort für eine besonders „süßliche“, schleimige Person in Verwendung |
Hornochse | einfältiger, dummer Mensch; Sinnbild für einen kastrierten Stier, dem man noch Hörner aufsetzt |
Kanalratte | besonders verachtenswürdiges, minderwertiges Wesen, schon allein aufgrund seines angestammten Lebensraumes; in Österreich auch unter „Häuselratz“ bekannt (Häusl = Klo; Ratz = Ratte) |
Landei | scherzhaft für einen typischen Landbewohner |
Markenschwein | meist oberflächlicher Mensch, der nur (teure) Markenkleidung trägt |
Melkkuh | Person oder Gruppe, die häufig zur Kasse gebeten wird |
Mondkalb | einfältiger, dummer Mensch; ursprüngliche Bezeichnung für missgebildete Kälber, für die man den Einfluss des Mondes verantwortlich machte |
Neidhammel | Neidische Person |
Schluckspecht | Person, die viel Alkohol trinkt; geht auf die Beobachtung zurück, dass Spechte auch Säfte aus Bäumen trinken |
Schoßhund | unselbständiger, von jemandem abhängiger Mensch |
Schweinigel | vulgärer, unmoralischer mensch; ursprünglich auch die Bezeichnung eines Igels aufgrund seiner schweinsähnlichen Schnauzenform |
Tintenfuchs | scherzhafte Bezeichnung für einen (offenbar sehr schlauen) Lehrer |
Zimtzicke | zimperliche, schnell beleidigte Frau; das Wort „Zimt“ hieß früher auch so viel wie „Kram“ oder „wertloser Plunder“; „ Zimt machen“ hatte daher die Bedeutung von unnötig Umstände bereiten. |
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