Die Weihnachtsmacher: Feiern, Feuer Festtagsküche in „Heimatleuchten“
Werden die Tage kürzer beginnt mit der einkehrenden Stille die geschäftigste Zeit des Jahres: in Werkstätten und Küchen erwacht altes Wissen zu neuem Leben, das alle Sinne anspricht. Zu sehen am 5.12.2025, um 21:15 Uhr, in „Heimatleuchten“ bei ServusTV.
Am Salzburger Christkindlmarkt bereitet Familie Schaufler seit fünfzig Jahren Maroni zu, in Wien lässt Sabine Perzy in feinen Glaskugeln den Schnee tanzen. In Rattenberg in Tirol ziehen Klöpfler singend durch die Gassen, um die Geburt Jesu zu verkünden, im Gasteiner Tal sind die Krampusse los, um die Guten zu belohnen und die Bösen zu bestrafen. Und im Tiroler Brixlegg spielen Kinder als „lebende Krippe“ die Weihnachtsgeschichte nach.
Kein Wunder, geht das bevorstehende Fest auch „durch den Magen“: In Kärnten dörren Birnen im Ofen und werden nach alter Tradition zu Kletznnudeln verarbeitet. Und Spitzengastronomen wie Stefan Eder und Eveline Wild interpretieren im steirischen Almenland historische Festtagsgerichte neu. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange: für ein Fest, das mit jedem Sinn erlebt sein will.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns auf servus.com gibt es die besten Folgen „Heimatleuchten“ hier auf einen Blick.
Schönes für Zuhause finden Sie in unserem Onlineshop Servus am Marktplatz.
Alle Jahre wieder
Heiße Maroni, Punsch, Glühwein – all das gibt es nur einmal im Jahr: in der Vorweihnachtszeit am Christkindlmarkt. Wenn sich die Städte herausputzen, verführerische Düfte durch die Gassen ziehen, kommt wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Wenn es auch noch leise wird und vielleicht sogar Schnee fällt, ist alles perfekt. Dann sind Besuchern wie Standlern kalte Füße egal.
Die Leute, die man das ganze Jahr nicht sieht, die wissen, wir sind da. Und die kommen uns halt dann hier besuchen.Pamela Schaufler
So am Salzburger Domplatz, wo Familie Engelmann seit 1974 einen Christkindlmarktstand betreibt. Die Schwestern Heidi und Pamela Schaufler führen die vor über 50 Jahren begonnene Tradition der Eltern fort und importieren ihre Esskastanien direkt aus Italien – in sämtliche Münder hinein.
Winter im Glas
In der Werkstatt von Sabine Perzy bleibt der Winter nicht draußen, sondern drinnen – im Glas. In der Schneekugelmanufaktur im 17. Wiener Gemeindebezirk fertigt Sabine per Hand Schneekugeln. Gegründet wurde sie 1900 von Sabines Urgroßvater. Bis zu 200.000 Schneekugeln verlassen die Werkstätte pro Jahr und bringen kleine Kunstwerke wie etwa Leuchttürme oder Winterlandschaften, weltweit in die Wohnzimmer.
Die Wirkung ist meistens eine total kindliche Freude.Sabine Perzy
Musikalische Verkündung
In Rattenberg ziehen im Dezember singende Boten durch die Gassen, um die Geburt Jesu zu verkünden. Das Anklöpfeln ist im Tiroler Unterland ein uraltes Brauchtum. Bereits im 15. Jahrhundert zogen in der Adventszeit musizierende Hirten durch die verschneiten Dörfer.
Manchmal wäre es auch gut, das Handy einfach wegzulassen und im Moment zuzuhören und im Moment das zu genießen.Sabine Fuchs
An den sogenannten „Klöpflernächten“, den letzten drei Donnerstagen vor Weihnachten waren es früher vor allem Arme, oft auch Kranke, die durch die Gegend zogen. Verkleidete Gestalten, Bettler und Kinder gingen zu den Häusern und brachten Segensprüche und Glückwünsche dar. Dafür erhielten sie Almosen und Essen.
Wenn die Krampusse kommen
Schon im Herbst beginnen hinter den Fassaden der ehrwürdigen Bad Gasteiner Belle Époque-Bauten ungewöhnliche Vorbereitungen. In seiner Alpenschmiede hat sich Martin Röck dem Upcycling eines nicht alltäglichen Produkts verschreiben: Stahlhelme aus dem Krieg – aus denen er Schellen fertigt. Das Krampuslaufen hat Tradition in Gastein und so ist es kein Wunder, dass auch ein paar Häuser weiter alles im Zeichen dieses besonderen Brauchs steht.
Die Vorbereitung mit den besten Freunden zu teilen... das ist so das Schönste eigentlich für uns alle miteinander.Christof Zischka
Der Bildhauer Clemens Hübsch schnitzt traditionelle, Gasteiner Krampusköpfe. Eine Seltenheit, die in dieser Form nur noch hier zu finden ist.
An die 100 Krampus-Passen ziehen jährlich am 5. und 6. Dezember durch das Gasteiner Tal. Am Brandnerhof in Bad Hofgastein bereitet sich die „Fuchsstoa-Pass“ vor, um die Guten zu belohnen und die Bösen zu bestrafen. Bis heute ist das Ritual in seiner ursprünglichen und gewaltfreien Art tief in den Seelen der Gasteiner verankert.
Birnen aus dem Schnee
In Kärnten werden Birnen noch aus dem schneebehängten Baum befreit und gedörrt. Vor 50 Jahren hat hier jeder Bauer eine Dörrhütte gehabt, jetzt pflegt der Altbauer Franz Rauter in der Region Köttern diese alte Tradition. Die überreifen Birnen werden in der hölzernen Dörrhütte drei bis vier Tage lang im Ofen befeuert.
Die perfekte Birne muss abliegen, damit sie innen weich wird.Franz Rauter
Geduld macht sich bezahlt, vor allem wenn die fertigen Früchte, auch „Kletzn“ genannt, dann von Martina Prossegger zu „Kletznnudeln“ verarbeitet werden. Ein warmes Wintergericht, das zur Gemütlichkeit aufruft und die ganze Stube duften lässt.
Entschleunigung im Wilden Eder
Im steirischen Almenland haben Haubenkoch Stefan Eder und Konditorweltmeisterin Eveline Wild ein Refugium für Genussmenschen geschaffen: den „Wilden Eder“.
Auf so einem alten Herd muss man viel früher zum Denken anfangen.Stefan Eder
In der Vorweihnachtszeit setzen auch sie auf Entschleunigung. Stefan Eder tauscht deshalb die moderne Hotelküche mit einem alten Holzofen, um einen Festtagsbraten nach altem Rezept neu zu interpretieren. Und Eveline Wild nimmt sich eines historischen Kochbuchs aus dem 18. Jahrhundert an, um eine spektakuläre Schokoladentorte zu zaubern.
Die lebende Krippe
Vor dem Christkindleinzug in Brixlegg am letzten Samstag vor Weihnachten geht es turbulent zu, wenn sich rund 100 Kinder für ihren großen Auftritt als Engerl vorbereiten. Zusammen mit Hirten, Schafen und biblischen Figuren stellen sie beim Christkindleinzug eine lebende Krippe dar, die den Weihnachtsmarkt in Brixlegg zu einem besonderen Erlebnis macht.
Am Anfang ist es ganz ruhig und nach einer Viertelstunde sind alle Engel da und dann geht es rund.Tina Reisigl-Moser
Das könnte Sie auch interessieren:
15x nach Hause bekommen & nur 12x bezahlen
Wunsch-Startdatum wählen & kostenlos nach Hause liefern lassen
Mindestlaufzeit: 12 Ausgaben, Erscheinungsweise: 12x im Jahr
Jederzeit mit 4-wöchiger Frist zum Monatsende schriftlich kündbar (nach Mindestlaufzeit).