Schnittlauch: pflanzen, ernten und verwenden
Die vielleicht aromatischste Nebensache der Welt hat wieder Saison: Schnittlauch schwimmt auf jeder guten Suppe, macht aus einem Butterbrot eine kleine Delikatesse – und schenkt einen wohltuenden Vitaminschub.

Woher hat der Schnittlauch seinen Namen?
Allium schoenoprasum lautet der botanische Name des herkömmlichen Schnittlauchs, der auch einiges über das Aussehen verrät. Das Wort „schoenoprasum“ setzt sich aus dem griechischen „schoinos“ für Binse und „prason“ für Lauch zusammen und bezieht sich auf die Form der Blätter.
Binsenlauch wird er daher auch genannt, genauso wie Graslauch, Brislauch, Jakobszwiebel oder Schnittling.
Der deutsche Name Schnittlauch leitet sich von seiner Verwendung ab. Anders als bei Zwiebel und Knoblauch werden ja nicht die Knollen, sondern nur die oberen Teile der Pflanze verspeist.
Geschichte des Schnittlauchs
Die Faszination für dieses wunderbare Kraut ist nicht neu: Schon der legendenumrankte römische Kaiser Nero, der sich ja auch zum Sänger berufen fühlte, wollte im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt mithilfe des Schnittlauchs eine schöne Stimme bekommen.
Auch Neros Untertanen genossen das Lauchgewächs – allerdings als Würze für ihre Eierspeisen. Und Karl der Große war von den Heilkräften des Schnittlauchs so angetan, dass er dessen Anbau sogar per kaiserlichen Befehl förderte.
Kein Wunder, dass die Pflanze auch in den medizinischen Schriften des frühen und späten Mittelalters immer wieder Erwähnung findet. Kräuterhexen setzten das Kraut zum Beispiel gegen Verstopfung und Magenbeschwerden ein.
Auch im Aberglauben spielte der Schnittlauch lange Zeit eine Rolle: Einst verteilten besonders ängstliche Menschen die grünen Halme im ganzen Haus, um sich so vor bösen Blicken zu schützen und Gespenster zu vertreiben. Und das ist auch ein bisschen nachvollziehbar: Schnittlauch gehört nämlich wie Zwiebel, Porree und Knoblauch zur Familie der Alliumgewächse, die durch schwefelhaltige Senföle und Saponine einen sehr scharfen Geruch verbreiten.
Schnittlauch zählt jedenfalls zu den ältesten bekannten Gewürzkräutern – erstmals kultiviert haben ihn vermutlich die Chinesen vor mehr als 5.000 Jahren. Sie nannten ihn respektvoll das „Juwel der Gemüsepflanzen“ und verwendeten den Schnittlauch sowohl in der Küche als auch in der Medizin.
Schnittlauch im Garten
In Europa kommt der Schnittlauch heute wild oder verwildert in bis zu 2.600 Meter hohen Gebirgslagen vor. Die wilden Sorten unterscheiden sich kaum von den Kulturpflanzen. Sie bevorzugen feuchte Steinschuttfluren, Auen und Schneeböden sowie Standorte entlang von Flussläufen auf Sand- und Kiesbänken.
Für ein gutes Gedeihen braucht Schnittlauch daher auch daheim im Küchengarten ausreichend Nährstoffe und lockere, aber feuchte Böden. Staunässe sollte man vermeiden.
Der Ballen muss einmal im Jahr kräftig durchfrieren. Das kann man im Garten fördern, indem man die Pflanze aussticht und verkehrt herum, mit den Wurzeln nach oben, einfach auf der Beetoberfläche liegen lässt. Im Frühjahr wird wieder eingepflanzt und der Ballen eventuell geteilt.
Beim Ernten nie alle Halme auf einmal abschneiden und nie mehr als zwei Drittel der Röhrchenlänge. Schnittlauch ist übrigens nicht nur gesund, er eignet sich bestens als Mischkulturpflanze und vertreibt durch den scharfen Geruch auch Schädlinge.
Ein Kraut gegen Frühjahrsmüdigkeit
Dem Küchenkraut wird heute in der Heilkunde keine große Bedeutung mehr beigemessen. Und das ist schade: Sich gesund zu kochen und zu essen kann mit Schnittlauch nämlich wunderbar funktionieren.
Weil er reichlich Vitamin A und vor allem Vitamin C enthält, ist dieses vielseitige Pflänzchen auch ein probates Mittel gegen die Frühjahrsmüdigkeit.
Und auf jede Suppe oder ein gutes Bauernbrot mit Butter gehört der Schnittlauch sowieso.
Tipps für die Küche
Schnittlauch lässt sich frisch am besten mit der Küchenschere schneiden.
Nie mitkochen, sonst werden die Senföle zerstört, und das Aroma geht verloren. Feine Gemüse nicht mit Schnittlauch würzen, da der scharfe Geschmack das Aroma des Gemüses übertönt.
Schnittlauchblüten eignen sich wunderbar als Salatgarnitur.
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