Ausflüge

Ein perfekter Tag am Schafberg im Salzkammergut

Paradiesische Ausblicke auf den smaragdgrünen Wolfgangsee, dahinter die in der Sonne leuchtenden Silhouetten der Nördlichen Kalkalpen. Der Schafberg versprüht Nostalgiecharme und sorgt für bleibende Erinnerungen.

Schafberg, Salzkammergut, Servus Sommerfrische
Foto: Katharina Mitterlehner
Vom Schafberg aus hat man einen herrlichen Blick auf die Seenlandschaft des Salzkammerguts.

Seine markante Spitze ragt wie ein richtungsweisender Pfeil in den Himmel über dem Salzkammergut. Taucht der Berg mit seinem Kopf oben beinahe in die Wolkendecke ein, so kühlt er unten seine Füße in gleich fünf verschiedenen Seen. Mit seinen 1783 Metern ist er höhenmäßig etwa mit dem ebenfalls im Salzkammergut gelegenen Traunstein vergleichbar. Seine charakteristische Form mit gleichmäßig ansteigender Südflanke und senkrecht abfallenden Nordwänden macht ihn zu einem der bedeutenden Wahrzeichen und Ausflugszielen des Salzkammerguts.

Schafbergbahn, Wolfgangsee, Servus Sommerfrische
Foto: Katharina Mitterlehner
Die Schafbergbahn wird großteils von E-Loks angetrieben.

Den Berg erklimmen

Um auf den Schafberg zu gelangen, bieten sich zwei Möglichkeiten an:

  1. Mit der Schafbergbahn – eine von drei noch existierenden Zahnradbahnen in Österreich, die jährlich rund 170.000 Besucherinnen und Besucher in nur 35 Minuten auf den Gipfel befördert. Die Schafbergbahn muss an der steilsten Stelle rund 15 Grad Steigung bewältigen. Die Lok schiebt von hinten an, anstatt die Waggons zu ziehen. Dabei muss sie rund 34 Tonnen bewegen – ein echter Kraftakt.

  2. Zu Fuß – über schöne, aber teilweise recht steile Wanderwege gelangt man in rund 3 ½ Stunden auf den Gipfel. Etwas länger brauchten wohl damals zu Beginn des 19. Jahrhunderts die sogenannten „Sesselträger” – sie wurden von reichen Leuten bezahlt, damit diese sie mit Sesseln auf den Berg hinauf brachten. Tipp: Unsere Bergwelten-Kollegen stellen die besten Touren rund um den Schafberg vor.

Nostalgische Erinnerungen – die Schafbergbahn in ihren Anfangszeiten. (Fotos: Schafbergbahn)

130 Jahre Schafbergbahn

Der Bau der Schafbergbahn ist Kaiser Franz Joseph zu verdanken. Er verbrachte damals seine Sommerfrische gerne im Salzkammergut rund um den Wolfgangsee und wünschte sich eine Bahn auf den Schafberg. Und wie das so ist mit den Wünschen eines Kaisers, wurde dieser auch prompt erfüllt. Ein großes Glück für alle Schafbergbesucher, dank der Bahn können sie ohne Anstrengung einen schönen Tag am Berg erleben.

Die erste Zahnradbahn fuhr 1893 um genau 5:50 Uhr auf den Schafberg. Rund 350 Arbeiter sowie mehr als 6000 Maulesel waren ab 1892 täglich im Einsatz, um den für damalige Verhältnisse sehr schwierigen Bau der Bahnstrecke zu vollenden. Der erste Passagier war ein einheimischer Hotelier. Im sollen viele weitere folgen. 1894 begab sich sogar der damalige Kaiser höchstpersönlich in Österreichs steilste Zahnradbahn, die die 1190 Höhenmeter und knapp sechs Kilometer lange Strecke dampfend zurücklegte.

Schafberg, Schafbergbahn, Salzkammergut, Servus Sommerfrische
Foto: Salzburg AG
Die Schafbergbahn auf dem Weg zum Gipfel.

Die Faszination einer Fahrt auf den Schafberg ist bis heute ungebrochen: blumenreiche Wiesen, weidende Schafe, Wälder, Felseinschnitte, Tunnels und Viadukte machen den Ausflug abwechslungsreich und kurzweilig. Auf dem Berg selbst beeindruckt die Aussicht mit einem 360-Grad-Alpenpanorama samt Blick bis zum Großglockner und über elf Seen. Inzwischen fahren acht Loks abwechselnd auf den Berg – vier davon mit Dieselmotoren; diese erzeugen elektrischen Strom, der dann die Zahnräder der Lok antreibt. Zudem sind vier Dampflokomotiven von Anfang Mai bis Ende September im Einsatz.

In der Adventzeit fährt die Schafbergbahn – von 15. November bis 1. Jänner bis zur Schafbergalm hinauf. Ein wunderbarer Ausflug mit besinnlichen Momenten und Blick auf die winterliche Berglandschaft.

Gut zur wissen: Wenn die Bahn von Jänner bis April Pause macht steht der Betrieb dennoch nicht still. In dieser Zeit werden diverse Reparaturen oder notwendige Arbeiten – wie etwa das neue Anstreichen der Lokomotiven erledigt. Diese Arbeiten führen zum Teil die Lokführer selbst aus. Wie etwa Valentin – er ist der jüngste Lokführer bei der Schafbergbahn und ist gelernter Maler von Beruf, bevor er die Ausbildung zum Lokführer mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Werfen Sie einen Blick in unseren Instagram-Kanal. In den Highlight finden Sie Eindrücke der Servus Sommerfrische am Wolfgangsee.

Name war Programm

Der Berg wurde erstmals im Jahr 841 als „Skafesperc” im Traditionskodex des Klosters Mondsee erwähnt. Der Name ist auf die ausgedehnten Schafweiden der Schafbergalm zurückzuführen und wurde auf den Gipfel des Berges übertragen.

Aussichtsreiche Höhepunkte

Die Fahrt mit der Bahn auf den Berg ist ein Erlebnis für sich, geht es doch das letzte Stück ganz dicht an beeindruckenden Felswänden vorbei und durch zwei Tunnel bis zur Bergstation. Auch für Mario Mischelin, Lokführer, Kapitän und Geschäftsführer der Salzburg AG ist eine Fahrt mit der Schafbergbahn jedes Mal aufs Neues etwas Besonderes. Schließlich ist es die steilste Zahnradbahn Österreichs. „Die Schafbergbahn ist eine von drei Zahnradbahnen in Österreich. Hier ist die Strecke teilweise so steil, dass ein Zug auf normalen Schienen wegrutschen würde. Darum greift bei der Zahnradbahn in der Mitte der Schienen ein Zahnrad in kleine Vertiefungen und zieht so den Zug nach oben. Die Schienen fungieren als Stabilisator und halten die Waggons auf Kurs.”

Schafbergbahn, Salzburg AG, Servus Sommerfrische
Foto: Katharina Mitterlehner
Mario Mischelin ist Geschäftsführer der Salzburg AG und sitzt in den Sommermonaten selbst in der Lok der Schafbergbahn.

Der höchste Punkt des Schafbergs liegt beim Hotel Schafbergspitze auf 1783 Metern, das Gipfelkreuz steht etwas unterhalb bei der Himmelspforte, einer schmalen Felsgasse im Westen des Nordabfalls auf 1736 Metern. Dieses erreicht man nur zu Fuß.

Schafberg, Sonnenuntergang, Servus Sommerfrische
Foto: WTG
Für dieses Naturschauspiel übernachtet man gern einmal in luftigen Höhen.

Unser Routentipp:

  • Eine sehr schöne Bergtour mit leichten Kletterstellen führt beispielsweise von der Mittelstation „Schafbergalpe“ auf 1360 Metern über den ÖAV-Weg Nummer 20 zunächst bis zum Bahnübergang. Hier zweigt rechts der Weg mit der Nummer 17 ab und es geht in Richtung Purtschellersteig.

  • Der Steig ist mit Stahlseilen optimal versichert, ein wenig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten Sie jedoch mitbringen. Anschließend steigen Sie über einen Waldweg hinab zum Mönichsee, bevor es dann links zum versteckt liegenden Mittersee und dem winzigen Suissensee weitergeht.

  • Es folgt ein steiler Anstieg zur Felsspalte Himmelpforte, die Sie durchschreiten. Jetzt liegt das Gipfelkreuz auf der rechten Seite quasi vor Ihnen!

Auch Sonnenunter- und aufgangs-Freunde kommen am Schafberg auf ihre Kosten und können das beeindruckende Naturschauspiel inmitten eines Panoramablicks auf die den Schafberg umgebende Berg- und Seenlandschaft genießen. Übernachtet wird im Hotel Schafbergspitze.

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Dieser Artikel entstand im Rahmen der Servus Sommerfrische 2023.