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Handwerk

Thomas Petz und seine Hornmanufaktur in Wien-Fünfhaus

Thomas Petz sprang ins kalte Wasser und übernahm die bereits stillgelegte Wiener Hornmanufaktur seines Großvaters.

Handwerker, Thomas Petz, Hornkamm, Wien, Manufaktur
Foto: Victoria Schaffer
Aus einer Hornplatte wird durch Schleifen, Fräsen und Polieren ein Kamm.

Ein bisserl angestaubt ist er schon, der Thomas Petz. Aber nicht, weil er etwa in die Jahre gekommen oder altmodisch ist. Nein, weil er ein seltenes Handwerk betreibt: die Hornmacherei. Der Wiener fertigt aus Horn schöne und auch praktische Dinge. Und bevor er einen Hornkamm oder einen Schuhlöffel in Händen halten kann, wirbelt der Handwerker aber ordentlich Hornstaub auf.

Handwerker, Thomas Petz, Hornkamm, Wien, Hornmacher
Foto: Victoria Schaffer
Thomas Petz fertigt in der Werkstatt mit viel Sorgfalt Schätze aus Horn.
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Naturmaterial Horn

In der Werkstatt von Thomas Petz in Wien-Fünfhaus stapeln sich die Säcke mit Rinderhörnern. Sie sind das Ausgangsmaterial für Kämme, Spangen, Schmuck und Schuhlöffel. Thomas muss sich die Hörner selbst zu Platten pressen. Schon sein Großvater, von dem er das Handwerk erlernte, konstruierte dafür eine Maschine. Und die läuft und läuft, sagt Thomas Petz und dass er ohne sie zusperren könnte, weil kein Mensch mehr Hörner zu Platten presst.

Handwerker Thomas Petz Hornkamm (Bild: Victoria Schaffer)
Foto: Victoria Schaffer
So sieht Horn nach der Behandlung in der Presse aus.

2007, als Thomas Petz 21 Jahre alt war, entschied er sich in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten. Opa Friedrich brachte ihm das Einmaleins des Handwerks bei und weihte ihn in seine Geheimnisse ein. Nach seinem Tod bekam Thomas von Oma Eleonore den Feinschliff verpasst.

Horn ist ein lebendiges Material mit Lufteinschlüssen und feinen Haarrissen, die man erst beim letzten Arbeitsschritt erkennt. Dann muss man akzeptieren, dass das Werkstück nie in den Verkauf gehen wird. Etliche Schleif-, Fräs- und Polierschritte waren in diesem Fall umsonst. Doch bei der Qualität macht der junge Hornkammmacher keine Kompromisse. Und so hat er dieses traditionelle Handwerk wieder erfolgreich gemacht.

Handwerker, Thomas Petz, Hornkamm, Horn schleifen, Wien
Foto: Victoria Schaffer
Der Hornkamm wird geschliffen.

„Es ist ein ewiges Lernen und Staunen“, sagt Thomas Petz. Nie weiß man, welche Schattierungen das Horn final haben wird. Erst nach unzähligen Malen Schleifen und Polieren sieht man die ganze Pracht des Horns. Und da Schleifen der Haupteil der Arbeit des Hornkammmachers ist, sind sowohl die Werkstatt als auch der Handwerker mit einer Schicht Hornstaub bedeckt. Einen Tag lang dauert es, bis auch wirklich jede Kammzacke nach oftmaligem Schleifen die richtige Rundung hat und beim Kämmen die Kopfhaut massiert.

Es ist ein ewiges Lernen und Staunen.
Thomas Petz

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Kleines Horn-Einmaleins. Damit Accessoires und Schmuck aus Horn lange ihren Charme und ihre Schönheit behalten, niemals direkt neben die Heizung legen, nicht permanenter Feuchtigkeit aussetzen, niemals mit Parfum besprühen, Bürsten und Kämme nicht beim Fönen verwenden.

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Foto: Victoria Schaffer
Aus einer Hornplatte wird durch Schleifen, Fräsen und Polieren ein Kamm.

Servus-Tipp: Hornkämme, Schuhlöffel und Haarspangen von Thomas Petz finden Sie direkt in unserem Online-Shop Servus am Marktplatz.

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