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Naturapotheke

4 Rezepte aus der Naturapotheke mit Majoran

Der würzige Majoran schmeckt nicht nur gut, er unterstützt auch die Verdauung und gegen die rinnende Nase.

Majoran (Foto: Pixabay/ Sabrina B.)
Foto: Pixabay/ Sabrina B.
Majoran

Inhalt

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Foto: Roland Vorlaufer

Die Salzburger Ernährungswissenschaftlerin Karin Buchart erklärt die Kräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Pflanzen.

  • Wird genutzt bei: Magen- und Darmbeschwerden, Rheuma und Krämpfen. Husten, Kopfschmerzen und Schnupfen.

  • Anwendung: Küchenkraut, Tee, Umschläge, Kräuterkissen, Salben.

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Anwendung

  • Als Küchenkraut steht Majoran hoch im Kurs. Aber auch für Tee, Umschläge, Kräuterkissen und vor allem Salben wird er gern verwendet. Bei Magen- und Darmbeschwerden, Rheuma und Krämpfen bietet sich ein einfacher Majorantee an.

  • Bei Husten empfiehlt sich der Tee mit ein wenig Honig.

  • Bei Kopfschmerzen, Migräne oder Schwindel wird ein leichter Majorantee mit der doppelten Wassermenge zubereitet und mit wenig Honig gesüßt.

  • Einen guten Ruf hat auch die alte Majoransalbe Unguentum Majoranae, die Schnupfen lindert.

Wirkung

  • Die Volksmedizin sagt: Majoran beruhigt und wärmt. Dadurch sollen sich die Begleiterscheinungen von Anspannung vermindern. Und das wiederum hebt die Stimmung. Wie er das macht? Das Kraut regt den Nerv Raphus nucleus an – es bringt Verbindungen des zentralen Nervensystems dazu, den Botenstoff Serotonin auszuschütten. Seine wärmende Wirkung spüren wir dann durch das Fließen von Verdauungssäften, Harn und Schweiß. Das alles setzt der Majoran in Bewegung und fördert so den gesunden Appetit und die Verdauung.

  • In der Lebensmittelverarbeitung hilft Majoran, die Haltbarkeit zu verlängern; deshalb ist er ein beliebtes Gewürz bei der Wurstherstellung.

  • Obwohl die Pharmazie die Wirksamkeit von Majoran nicht bestätigt, ist er aus der Erfahrungsheilkunde nicht wegzudenken.

Inhaltsstoffe

  • Der Majoran schmeckt sehr würzig, leicht bitter und brennend. Den Duft vom Majorankraut verbreiten seine ätherischen Öle, davon bildet er eine ganze Menge. Doch es ist wie so oft die besondere Mischung der Pflanzenwirkstoffe in der natürlichen Ausprägung, die seine individuelle Wirkung ausmacht.

  • Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Arbutin und verschiedene organische Säuren ergänzen die ätherischen Öle im Majoran.

Geschichte

  • Für Aphrodite, die griechische Göttin der Schönheit und Liebe, galt Majoran als Kraut der Glückseligkeit. Die Griechen haben den Duft des Majorans sogar in ihren Parfums konserviert.

  • Die Volksheilkunde vieler Kulturen kennt den Majoran ebenfalls sehr gut. So hat ihn etwa der altgriechische Arzt Dioskurides zu einer nervenstärkenden Salbe verarbeitet.

  • Schon im Altertum gab es auch den Volksglauben, dass der Schatten des Majorans zu süßem Schlaf verhelfen soll.

Botanik

  • Wenn sich das Wasser im Topf oder im Beet staut, mag das der Majoran zwar nicht besonders, trotzdem wächst er mehr oder weniger gut vor sich hin; er ist eben sehr robust.

  • Etwa im Juni fängt er an zu blühen, meistens ganz hellrot bis weiß. Kurz vorher, zur Zeit der Knospen, wird das Majorankraut geerntet. Die beste Tageszeit dafür ist kurz vor Mittag an einem sonnigen Tag.

  • Eng verwandt mit dem Majoran ist übrigens der Echte Dost, besser bekannt als Oregano. Die beiden sind sich sehr ähnlich in Aroma und Wirkung.

4 Rezepte aus der Naturapotheke mit Majoran

Das Duftkraut Majoran versöhnt Verdauung und Stimmung, dabei wirken seine ätherischen Öle über Nase und Haut gleichermaßen. So können wir ihn mittels Trink-Kuren, Bädern, Inhalationen und Einreibungen genießen.

Majoran-Salbe

Für die Nebenhöhlen. Unguentum Majoranae, die Majoransalbe, hat sich einen Namen in Apotheker- und Drogistenbüchern gemacht. Sie befreit verstopfte Nasen und Nebenhöhlen.

  • 1 TL gepulverter Majoran, 1 TL Weingeist, 1 TL Butter.

  • Den Majoran mit Weingeist übergießen, einige Stunden ziehen lassen, Butter zugeben und 10 Minuten warm ziehen lassen.

  • Nase innen und außen einschmieren.

Bronchialtuch

Angenehm bei Bronchitis und Husten. Das Bronchialtuch kann ganz einfach selbst auf Vorrat hergestellt werden. Die Anwendung ist eine warme Auflage des Tuches, die auch Kinder gerne mögen.

  • 3 TL Majoran

  • 1 TL Fichtennadeln

  • 1 TL Wacholderbeeren

  • 1 TL Salbei

  • 1 TL Thymian

  • 0.25 l Olivenöl

  • 50 g Bienenwachs

  • Leinentuch

  1. Die Kräuter, Nadeln und Beeren etwas anquetschen und im Öl erwärmen. Eine halbe bis eine Stunde warm ziehen lassen, dann abseihen.

  2. Das Bienenwachs darin auflösen.

  3. Das Leinentuch in einer Größe von etwa 20 × 15 cm für Erwachsene und etwas kleiner für Kinder zuschneiden.

  4. Das Tuch in die warme Kräuteröl-Wachs-Mischung eintauchen,
    an der Luft trocknen lassen und dann in Butterpapier eingerollt aufbewahren.

  5. Ein Bronchialtuch bei Erkältung und Husten im Ofen bei 30 ° C leicht anwärmen und auf die Brust auflegen, mit einem Baumwolltuch und einem Wolltuch abdecken. Einwirken lassen, solange es angenehm ist. Die Bronchialtücher können nur einmal verwendet werden.

Inhalationssalz

Öffnet Atemwege. Salz und Kräuter ergänzen sich im Inhalationssalz.

  • 100 g Steinsalz

  • 1 TL getrockneter oder 1 EL frischer Majoran

  • 1 EL getrocknete oder 1 EL frische Fichtennadeln

  • Majoran und Fichtennadeln in der Küchenmaschine mahlen und mit dem Salz mischen.

  • Zum Inhalieren einen Teelöffel der Salz-Kräuter-Mischung in einen Viertelliter heißes Wasser geben und bei angenehmer Temperatur inhalieren. Der Dampf sollte warm, aber nicht zu heiß sein.

  • Lagerung: Das Inhalationssalz ist trocken und dunkel bis zu 2 Jahre haltbar.

Stimmungsbad

Das Stimmungsbad bringt einen angenehmen Duft ins Badezimmer.

  • 2 EL Majoran

  • 1 EL Rosmarin

  • 1 EL Zitronenmelisse

  • 1 EL Thymian

  • Baumwollsackerl

  1. Die getrockneten Kräuter mischen und in das Baumwollsackerl
    füllen.

  2. Heißes Badewasser über das Sackerl laufen lassen, dann mit kaltem Wasser eine Temperatur von 37 °C in der Wanne einstellen.

  3. Bei frischen Kräutern mindestens die doppelte Menge verwenden.

  4. Bei Körpertemperatur eine Viertelstunde baden, danach eine halbe Stunde Ruhe einplanen.

Variante: Es können ebenso gut frische Kräuter verwendet werden. In diesem Fall die Zweige zu einem Büschel binden und in die Badewanne hängen

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Diese Informationen stellen keine medizinische oder ärztliche Beratung dar. Bitte beachten Sie die allgemeinen Dosierungsempfehlungen und konsultieren Sie insbesondere bei Beschwerden und Vorerkrankungen Ihren Arzt. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen.

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