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Naturapotheke

Wermut hilft als Tee und als Tropfen einer geschwächten Verdauung

Nach den Tagen mit üppigerem Essen tut man gut daran, Magen und Darm ein wenig Hilfe zuteilwerden zu lassen. Dazu eignet sich Wermut ganz wunderbar. Der Wermutstropfen daran: Dieses Kraut ist unheimlich bitter.

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Foto: Mauritius Images
Wermut bringt den Stoffwechsel so richtig in Schwung.

Die Salzburgerin Karin Buchart erklärt Monat für Monat in Servus Stadt & Land die Heilkräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen. Hier geht es zu ihrem Buch: Die Naturapotheke

  • Hilft bei: Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und wenn der Appetit ausbleibt.

  • Wirkung: Entzündungshemmend, appetitanregend (vor Mahlzeiten getrunken), stoffwechselanregend.

  • Anwendung: Tee, alkoholische Auszüge.

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  • Botanik: Sofort fallen die silbrig-filzigen Blätter des Wermuts auf, und die Sonne lässt die Pflanze seidig glänzen. Kleine gelbe Blüten zieren im Hochsommer die Rispe, die dann unter ihrer Last etwas einknickt. Der Wermut zeigt mit seiner Pracht und Stärke, dass er sich in unseren Bergen wohlfühlt. Wermut mag nährstoffreiche Böden und hat außerdem eine Vorliebe für Kalk. Die lang anhaltende Kälte in den Bergen bewirkt eine starke Ausprägung der wichtigen Bitterstoffe.

Geschichte

  • Wermut wurde früher vor allem zur Verdauungsanregung genützt – und das meist in Form alkoholischer Auszüge (später in Verbindung mit Wein). Berühmt wurde er auch durch das zwischenzeitlich verbotene alkoholische Getränk Absinth. Zu dessen Anhängern zählten Künstler wie Vincent van Gogh oder Henri de Toulouse-Lautrec, der den Absinth nicht mit Wasser, sondern mit Cognac verdünnte. Man nahm an, die im Wermut enthaltene Substanz Thujon führe zu Sucht- und Vergiftungssymptomen. Ursache war aber die schlechte Alkoholqualität.

  • Heute ist Absinth wieder erlaubt. Außer Wermut enthält er traditionellerweise Anis, Fenchel, Ysop, Zitronenmelisse und Pontischen Wermut. Wermut, Anis und Fenchel machen den typischen Absinth-Geschmack aus, und die übrigen Gewürze runden ihn ab. Die Kräuter werden in Alkohol angesetzt, dieser wird anschließend nochmals destilliert, da so die Bitterstoffe nicht ins Destillat übergehen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

  • Wermut ist neben Enzian die bitterste Pflanze, die bei uns wächst, der Hauptbitterstoff nennt sich Absinthin. Er erreicht einen Bitterwert von bis zu 20.000, was bedeutet, dass der bittere Geschmack von 1 g Droge noch in 20.000 ml (20 l) wahrnehmbar ist. Der sprichwörtliche „Wermutstropfen“ deutet ebenfalls auf die intensive Bitterkeit hin.

  • Vor den Mahlzeiten genossen, wecken wermuthaltige Getränke den Appetit. Auch in die Schuhe gelegte Wermutblätter sollen „die Lust zur Speis“ anregen. Wermut ist ein Amara aromaticum. Das heißt, er vergesellschaftet Bitterstoffe und ätherische Öle, und diese Kombination bringt den Stoffwechsel richtig in Schwung.

  • Schon der bittere Geschmack im Mund bereitet den Magen-Darm-Trakt zum Arbeitseinsatz vor. So werden Fette und andere schwer zerlegbare Nahrungsbestandteile leichter abgebaut. Bei zu viel Magensäure ist jedoch Vorsicht geboten. Wermut ist somit das Kraut der Wahl, wenn die Verdauung schwächelt, wenn zu wenig Magensaft, Galle oder Pankreassekret ausgeschüttet wird. Spürbar wird dies durch Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und wenn der Appetit ausbleibt.

  • Die Pflanze spielt zudem eine Rolle bei entzündlichen Prozessen im Körper. Sie dürfte in der Lage sein, Entzündungsreaktionen zu bremsen, was bei chronisch rheumatischen Erkrankungen oder Arthritis helfen könnte.

Heilanwendung

  • Wermutkraut kann mit heißem Wasser zu Tee aufgegossen werden. So schmeckt er aber sehr bitter und ist für viele Menschen nicht trinkbar. Auch ist er – wie jedes medizinisch wirksame Kraut – mit Vorsicht zu genießen, in jedem Fall aber nur einige Tage hintereinander.

  • Alkoholische Wermutauszüge sind sehr anwenderfreundlich, die stamperl- oder tropfenweise Einnahme hat sich gut etabliert. Kurmäßig und löffelweise eingenommen, für zwei bis drei Wochen, empfehlen sich Wermutauszüge wie der Steinpass Bitter. Zu erwarten sind eine verbesserte Verdauung und allgemeine Tonisierung und Aktivierung.

  • Oft lässt sogar der Heißhunger auf Süßes nach.

Zutaten für Steinpass Bitter

  • Wermutkraut

  • Pfefferminzkraut

  • Meisterwurz

  • Korn

Zubereitung

  1. Ein Schraubglas mit Kräutern und Wurzel drei viertel voll füllen und mit Korn oder Schnaps aufgießen, zuschrauben.

  2. Das Glas 4 Wochen in den Halbschatten stellen und öfter schütteln. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.

  3. Dosierung: 1 TL pro Tag für 3 Wochen

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