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Zirbenschnaps selber ansetzen

Zirbenschnaps ist ein Traditionsgetränk aus der Alpenregion, das nicht nur gut schmeckt sondern auch als Heilmittel bekannt ist. Erfahren Sie, was es beim Sammeln der Zirbenzapfen und Ansetzen des Zirbenschnapses zu beachten gibt.

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Foto: Julia Zott
Lässt man den Zirbenschnaps noch ein paar Monate reifen, schmeckt er umso besser.

In den jungen Zapfen der Zirbe steckt eine wunderbare Medizin: Ihr roter Farbstoff stärkt das Immunsystem, und das Harz hilft gegen Entzündungen. Der beliebte Ansatzschnaps (das Rezept finden Sie unten) ist ein uraltes Heilmittel aus den Alpen.

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Was die Zirbe so besonders macht

Die Zirbelkiefer bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Kein Wunder, bei dem anstrengenden Leben, das sie auf der Alm fristet.

  • Wind und Wetter treiben sie an, Pflanzenwirkstoffe zu bilden, die ihr das Überleben in der rauen Umgebung sichern.

  • Ihr roter Farbstoff schützt sie vor der Höhensonne, und mit ihrem ganz eigenen Harz behütet sie ihre Samen vor extremer Kälte und intensiver Hitze.

  • Außerdem verströmt Zirbenharz wunderbaren Bergwaldduft.

  • Die Zirbe teilt sich ihre Kräfte gut ein und bildet nur alle sechs bis sieben Jahre Samen, die hoch oben am Baum wachsen. Die reifen Zapfen sind noch aromatischer als Pinien.

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Wann werden Zirbenzapfen geerntet?

  • Die beste Erntezeit für den Zirben-Ansatzschnaps ist, je nach Wetter und Höhenlage, ab Mitte Juni bis Mitte August. Wichtig: Vor dem Sammeln muss man sich über die regionalen Gepflogenheiten und Regeln informieren. Anlaufstellen in Österreich sind die Abteilungen für Naturschutz bei den Landesregierungen. Oft bieten Bauern in Zirbengebieten die Zapfen auch zum Verkauf an.

  • Geerntet werden die leicht unreifen, jungen Zapfen, die sich noch gut schneiden lassen.

  • Beim Durchschneiden der Zirbenzapfen entweicht etwas vom Aroma des Harzes. Dieses war über Jahrhunderte ein bedeutendes Heilmittel in den Alpen.

In welchem Schnaps werden Zirbenzapfen eingelegt?

  • Das Harz ist nur in hochprozentigem Alkohol, der auch seine ätherischen Öle einfangen kann, wirklich gut löslich.

  • Schnaps mit etwa 40 Volumenprozent ist die beste Variante für das begehrte Zirberl, weil er nur kleine Mengen Pech aus den Zapfen löst und so die Harzsäuren nicht überdosiert werden.

  • Der fertige Zirbenschnaps muss gut temperiert (etwa 18 Grad) sein, damit er seinen Geschmack fein entfalten kann.

Warum Zirbenschnaps so gesund ist

Woran die wenigsten beim geselligen Verkosten denken: welch besonders gute, gesundheitliche Wirkung in so einem Stamperl steckt.

  • Der dunkelrote Pflanzenfarbstoff schützt die Zellen vor unerwünschten Einflüssen. Er arbeitet wie eine Immunpolizei und stärkt das Immunsystem, ohne es zu überreizen.

  • Das Zirbenharz hemmt Entzündungen und wirkt in ganz spezieller Art und Weise gegen Mikroorganismen. So können Entzündungsherde gebremst werden, bevor sie sich im Körper ausbreiten.

Die alte Sitte, sich beim Anstoßen gegenseitig Gesundheit zu wünschen, bekommt so eine noch stärkere Bedeutung. Die Zirbe war stets ein Symbol für die Bewältigung von schwierigen Lebenslagen und ein Sinnbild für Kraft und Ausdauer. Wen wundert’s also, dass Menschen gerne beisammenhocken und ein Zirberl auf ein gesundes, zufriedenes Leben trinken.

Rezept für selbst gemachten Zirbenschnaps

Zutaten für den Zirbenschnaps

  • 2 Zirbenzapfen

  • 0,5 Liter Korn oder Wodka

  • 30 g weißer Kandiszucker

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Foto: Julia Zott
Der Hauptdarsteller im Zirbenschnaps ist der Zirbenzapfen.

Zubereitung

  1. Die Zirbenzapfen in Scheiben oder Stücke schneiden und in ein Weithalsglas geben. Mit Alkohol übergießen und sechs Wochen ziehen lassen. Der Ansatz kann auch in der Sonne stehen, er sollte allerdings nicht wärmer als 30°C werden.

  2. Dann durch ein Tuch abseihen und Kandiszucker zugeben.

  3. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, den Zirbenschnaps in einer dunklen Flasche mehrere Monate reifen lassen.

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Foto: Julia Zott
Für den Zirbenschnaps-Ansatz werden die Zirbenzapfen in Scheiben geschnitten.

Anwendung

Den Zirbenschnaps stamperlweise trinken als Verdauungsförderer oder einfach zwischendurch.

Gut zu wissen:

  • Eine Mischung von 20 g Kandiszucker und 2 EL Honig bringt die Süße etwas in den Vordergrund.

  • Wer keinen neutralen Alkohol zur Hand hat, kann auch Obstler verwenden, der sich ebenfalls geschmacklich einmischt.

Die Salzburgerin Karin Buchart erklärt Monat für Monat in Servus Stadt & Land die Heilkräfte der Natur und teilt auf servus.com regelmäßig ihr Expertenwissen rund um Ernährung, Kräuter und Heilpflanzen. Hier geht es zu ihrem Buch: Die Naturapotheke

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