Die Bedeutung von Aschermittwoch. Und: Warum gibt es da Fisch?
Schluss mit lustig. Wenn der Fasching zu Ende geht, schaltet das Leben einen Gang zurück. Zuvor wird die Fastenzeit am Aschermittwoch (heuer am 5. März) aber mit köstlichen Fischsalaten eingeläutet.

Ein Widerspruch, der Tradition hat: Alle Jahre wieder biegen sich am Aschermittwoch die Tische unter einer Fülle von Fischgerichten – dem sogenannten Heringsschmaus. Das fröhliche Fischessen läutet den Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit bis zum Osterschinken ein, hat aber mit Verzicht wenig im Sinn.
Zum Glück war der Klerus in derlei Angelegenheiten schon immer erfinderisch: Ist Askese angesagt, kommt statt Fleisch eben Fisch auf den Tisch, der als „kaltblütig“ nicht unter die strengen Fastenregeln fällt. Mittlerweile ist der Heringsschmaus neben Spargelzeit, Martinigansl und Wildwochen ein Fest, das auch für mich persönlich einen Höhepunkt im Küchenjahr bildet.
Woher kommt die Bezeichnung Aschermittwoch?
Die Bezeichnung Aschermittwoch leitet sich von dem Brauch ab, an diesem Tag im Gottesdienst die Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres zu weihen und den Gläubigen ein Kreuz aus dieser Asche auf die Stirn zu zeichnen.
Grundlegend beginnt mit dem Aschermittwoch die rund 40-tägige Fasten- oder Passionszeit vor Ostern.
Warum isst man Fisch am Aschermittwoch?
Die Geschichte rund um den Genuss von saurem Fisch zu Fastenbeginn geht bis ins Mittelalter zurück.
Hering war damals im Überfluss vorhanden und spielte nicht nur als Handelsgut und Zahlungsmittel, sondern auch als Lebensmittel eine wichtige Rolle.
Er war sehr gefragt, weil günstig, in Salzlake gereift und dadurch lange haltbar; außerdem wurde er als höchst wirksames Mittel in der Volksmedizin geschätzt.
Man schrieb dem Hering die Heilung von vielerlei Krankheiten zu und aß sogar seine Gräten, weil man sich davon eine darmreinigende Wirkung erhoffte.
Alle diese Vorzüge führten dazu, dass sich der Heringssalat zur Aschermittwochsspeise ritualisierte. Eine Speise, die auch nach wildem Faschingstreiben hilft, den Körper schneller zu entschlacken. So hat sich der Hering – zum Beispiel in Form von Rollmops – bis heute als beliebtestes Katerfrühstück gehalten.
Welche Varianten des Heringsschmauses gibt es?
Selbst wenn der alte Fastenbrauch sich längst gewandelt hat, darf ein traditioneller Heringssalat am Aschermittwoch auch heute noch keinesfalls fehlen. Mittlerweile ist aus dem frugalen mittelalterlichen Mahl eine Delikatesse in vielfachen Ausformungen geworden.
Der salzige Fisch wird mit Schärfe, Frucht und Säure fein abgeschmeckt – klassisch mit Zwiebel, Apfel und Sauerrahm wird er zum Gaumenschmaus nach Hausfrauenart. Reichert man den Heringssalat mit Mayonnaise, Erdäpfeln, Karotten und Erbsen an, spricht man vom Wiener Original. Mit Roten Rüben bekommt der Salat eine erdige Note und zudem eine appetitliche Farbe verpasst. Selbst Curry kommt immer wieder zum Einsatz, wenn es gilt, dem Heringssalat eine exotischere Note zu verleihen.
Es muss auch nicht immer Hering sein. Heimische Süßwasserfische wie Forelle, Saibling oder Zander eignen sich hervorragend als Basis für köstliche Fischsalate in klassischer Aschermittwochsmanier. Man muss sie nur rechtzeitig in den angesetzten Essiggewürzsud einlegen, damit daraus auch pünktlich ein Fastenschmaus wird.
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