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Brauchtum

Brauchtum: Was an Mariä Himmelfahrt gefeiert wird

Am 15. August feiert man im Alpenraum das Hochfest der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Doch warum werden Kräuterbuschen geweiht?

Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt (Bild: Angelika Jakob)
Foto: Angelika Jakob
Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt

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Wo hat Mariä Himmelfahrt seinen Ursprung und Namen?

Das kirchliche Hochfest „Mariä Himmelfahrt” lässt sich bis ins fünfte Jahrhundert nach Christus zurückverfolgen. Der religiösen Überlieferung nach soll unmittelbar nach Marias Tod ihr Leichnam zum Himmel aufgestiegen sein. Und so feiert die Kirche diesen Feiertag und wir kommen in den Genuss eines arbeitsfreien Tages.

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  • Mythen und Märchen, Glaube und Aberglaube rund um den Augustvollmond – all das begann aber schon bei den alten Kelten. Diese feierten alljährlich um diese Zeit Lugnasad, die Hochzeit ihres Sonnengottes Lug mit Göttin Erde.

  • Schon damals wurden fleißig Kräuter geweiht, um Gesundheit und Wohlergehen zu ergattern.

  • Der Brauch wurde im Christentum weiter gepflegt und durch Bonifatius (743 n. Chr.) unter die Obhut der Muttergottes gestellt. So entstand die kirchliche Weihe der Kräuterbuschen, die später getrocknet und oft im Herrgottswinkel aufgestellt werden.

„Frauendreißiger“: Zeit der Marienverehrung

  • Mit Mariä Himmelfahrt beginnt in manchen Orten Tirols und Bayerns die Zeit der „Frauendreißiger“. So nannte man einst die Tage von Mariä Himmelfahrt, dem Großen Frauentag am 15. August, bis Mariä Geburt, dem Kleinen Frauentag am 8. September. Das sind zwar nur 25 Tage – wenn man aber die Zeit bis Mariä Sieben Schmerzen am 15. September dazunimmt, wird’s irgendwie rund.

  • Es ist eine ländliche Festzeit der Fülle und Ernte sowie der Almfeste. Kräuter, die in dieser Zeit wachsen und gesammelt werden, gelten als besonders heilkräftig und wirksam.

  • Der Frauendreißiger geht auf eine germanische Festzeit mit Toten- und Fruchtbarkeitsopfern zurück. Die katholische Kirche wollte den damit verbundenen Dämonenglauben überbrücken und setzte die Gottesmutter, die „Hohe Frau“, als Heilsbringerin entgegen. Es dauerte nicht lange, bis die Kirche die heilkräftigen Kräuter dieser Zeit, die im Volksglauben fest verwurzelt waren, mit der Himmelsmutter verband und Weihen arrangierte.

  • Der 15. August erhielt von der Landbevölkerung auch die Bezeichnung „Kräuterweihtag“. Dem „Frauendreißiger” kommt vor allem durch die Bestrebungen der Goldhaubengruppen nun wieder mehr Bedeutung zu. Altes Kräuterheilwissen wird aufgefrischt und der Brauch der Kräuterweihe wieder gepflegt.

Warum werden an Mariä Himmelfahrt Kräuter geweiht?

Gerne wird das Fest mit einer Kräutersegnung verbunden. Denn auch zu diesem Festtag hat die Kirche volkstümliche Traditionen übernommen. Büschel aus 7 bis 99 Kräutern – das ist je nach Region verschieden – werden gebunden. In ihnen stecken zum Beispiel eine Rose (für Maria) oder eine Königskerze, Schafgabe, Baldrian, Arnika, Kamille, Johanniskraut und Pfefferminze.

  • Nach der Weihe wird der Busch daheim in den Herrgottswinkel zum Trocknen aufgehängt.

  • Die gesegneten Kräuter sollen die Familie und ihr Vieh – so der Volksglaube – das gesamte Jahr über vor Unheil, Krankheit und Verzauberung schützen, den Hof vor Blitzschlag bewahren, das Eheglück fördern oder für Kindersegen sorgen.

  • Viele Menschen werfen bei Unwetter einige der getrockneten Blätter ins Herdfeuer oder zerreiben sie zwischen den Fingen.

Welche Kräuter kommen in den Kräuterbuschen?

  • Das Binden der traditionellen Kräuterbuschen ist stark mit Aberglauben verbunden: Sieben oder neun verschiedene Kräuter müssen es sein. Sie sollen Glück und Segen bringen, aber auch bei Krankheit hilfreich sein.

  • Besonders geschätzt wird, die Kräuter mit Weihrauch vermischt zum Räuchern zu verwenden. Hier finden Sie eine praktische Anleitung zum Räuchern.

Wunderschöne Kräuterbuschen der Servus-Gemeinde

Unserer Leserinnen und Leser haben uns auf Facebook Bilder ihrer schönsten Kräuterbuschen geschickt. Lassen Sie sich für Ihren Bündeln inspirieren!

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Tipp: Im Servus-Buch „Unser Land, unser Jahr” nimmt Brauchtumsexperte und ServusTV-Moderator Bertl Göttl den Leser mit auf eine Reise durch Österreich im Laufe der Jahreszeiten. Er erklärt kirchliche und weltliche Feiertage und zeigt, wie sich daraus die Bräuche entwickelt haben. Zu finden in unserem Online-Shop Servus am Marktplatz.

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