Ausgesteckt und Eingeschenkt – „Heimatleuchten“ beim Heurigen
Der Heurige und die Buschenschank – mehr als ein Glas Wein: Seit 1784 stehen sie für Tradition, Geselligkeit und Genuss und prägen Österreichs Kulturlandschaft. „Heimatleuchten“ begibt sich auf Zeitreise, jetzt bei ServusTV On streamen.
Weingut Muth in Grinzing: Wo Leopold Figl Geschichte schrieb
1784 erließ Kaiser Joseph II einen Erlass, der erlaubte, selbst erzeugte Lebensmittel, Wein und Obstmost zu verkaufen und auszuschenken. Das war die Geburtsstunde des Heurigen. Das Weingut Muth in Grinzing zählt zu den ältesten Heurigen Österreichs. Schon 1596 wurde hier Wein angebaut und später im Heurigen ausgeschenkt. Leopold Figl, einer der prägenden Politiker der Zweiten Republik, soll beim Heurigen Muth die „Reblaus“ gesungen und sich auf die Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag vorbereitet haben. Johann Muth, heute 87 Jahre alt, erinnert sich noch gut. Er erzählt, wie der Wein seines Vaters dazu beitrug, dass Österreich seinen Staatsvertrag bekam – und warum der Heurige bis heute ein Ort gelebter Tradition und Geschichte ist.
Ich bin nicht nur einmal am Schoß von Leopold Figl gesessen.Johann Muth
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns auf servus.com gibt es die besten Folgen „Heimatleuchten“ hier auf einen Blick.
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„Hatschi“ – das Turopolje-Schwein als Star der Weinbeisserei im Kamptal
„Hatschi“ ist der heimliche Held der Weinbeisserei in Mollands im Kamptal. Das Turopolje-Schwein bekam seinen Spitznamen, weil seine Mutter ihm als Ferkel auf ein Bein trat – seither humpelt er und ist der Liebling von Heurigenwirt Hermann Hager. Hager, dessen Familie seit über 300 Jahren Weinbau betreibt, lernte sein kulinarisches Handwerk bei Spitzenköchen. In seinem Demeter-Heurigen setzt er auf Nachhaltigkeit und Regionalität: Gekocht wird ausschließlich mit Zutaten vom eigenen Hof oder aus der umliegenden Region. Mit dieser Philosophie verbindet er traditionelle Heurigenkultur mit moderner, naturverbundener Küche.
Frauenpower in Mödling: Die „vinophile Weiberwirtschaft“ Pferschy-Seper
Beim Weingut Pferschy-Seper in Mödling herrscht seit vier Generationen Frauenpower. Der traditionsreiche Heurige wird selbstbewusst als „vinophile Weiberwirtschaft“ geführt – und das mit Erfolg. Johannes, der seine Nebenrolle hinter dem Buffet mit Humor trägt, erzählt, wie er sich zwischen so viel Frauenenergie behauptet. Die 86-jährige Margarethe Pferschy, Grand Dame des Heurigen, bringt es auf den Punkt: „Überall, wo Frauen am Werken sind, ist es – ich will niemanden kränken – ein bisschen runder, betulicher.“ So prägt das Weingut Pferschy-Seper nicht nur die Weinkultur in Niederösterreich, sondern auch das Bild einer modernen, weiblich geführten Heurigen-Tradition.
Überall, wo Frauen am Werken sind, ist es – ich will niemanden kränken – ein bisschen runder, betulicher.Margarethe Pferschy
Zeitreise im Weinkeller: Stefan Bauer und der Rote Veltliner in Königsbrunn
Im Weinviertel begibt man sich bei Stefan Bauer in Königsbrunn am Wagram auf eine besondere Zeitreise. Die geheimnisvollen Wasserkeller der Region sind einzigartig – ebenso wie die Weinkeller, in denen der für das Wagram typische Rote Veltliner in Fässern reift. „Die älteste Gravur hier im Keller ist von 1726, ich weiß aber nicht von wem“, erzählt Stefan Bauer. „Wir glauben, dass alles schon viel älter ist.“ So verbindet sich in Königsbrunn gelebte Weinkultur mit Geschichte und Mystik.
Urmeer und Burgunder: Das Weingut Herzog in Bad Vöslau
Schon als Kind staunte Julia Herzog über Muscheln unter den Reben – Überreste des Urmeers, das vor Millionen Jahren das Gebiet bedeckte. Heute prägen diese besonderen Böden die Burgunderweine des Weinguts Herzog in Bad Vöslau.
Unser Boden bei den Weinstöcken ist geprägt vom Muschelkalk.erzählt Julia Herzog
Kellergassenfest Falkenstein: Sekt, Tradition & die „Oagossn“
Am Falkensteiner Kellergassenfest ist Sonne verpönt – bei einem romantischen Abend in der Kellergasse, von Einheimischen „Oagossn“ genannt, wird die Bedeutung des Namens erklärt. Georg und Daniel Hugl von der Weinviertler Sektmanufaktur verraten, welche Rolle Sekt bei solchen Festen spielt und warum das Rütteln im Keller für die Qualität so wichtig ist.
Demeter-Weingut Sternat Lenz: Wo die Welt in der Südsteiermark beginnt
Im Demeter-Weingut Sternat Lenz in der Südsteiermark entstehen aus Welschriesling, Weißburgunder und weiteren Weißweinen Spitzenweine, die in der hauseigenen Buschenschank ausgeschenkt werden – mit einem Ausblick, der seinesgleichen sucht. „Viele Gäste glauben, da ist es aus, und sagen ‚das ist das Ende der Welt‘ – ich sage, Irrtum, bei uns fängt sie an, weil ich ins Land reinseh, in die Steiermark“, beschreibt Rupert Sternat, Senior des Heurigen. Sein Sohn Herbert Sternat hat sich der Demeter-Philosophie verschrieben. Er besprüht seine Reben mit „Licht“, um die Wirkung des Sonnenlichts zu verstärken und die Verbindung der Pflanzen zum Kosmos zu fördern. „Das gibt so viele Emotionen – die Leute spüren das. Unbekannte Leute kommen zu mir und sagen: WOW!“
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